Der neueste Netflix-Serien-Hit „Vikings: Valhalla“ setzt zu Beginn des 11. Jahrhunderts und damit 100 Jahre nach den Ereignissen von „Vikings“ ein und beginnt damit, dass der englische König Æthelred (Bosco Hogan) die noch in seinen Landen lebenden Nachkommen der Wikinger massakrieren lässt. Doch damit entfesselt er den Zorn von deren Verwandten im hohen Norden. Der dänische König Kanute (Bradley Freegard) versammelt die verschiedensten Wikinger-Stämme, um England nicht nur zu überfallen, sondern am Ende sogar London einzunehmen. Doch er und sein tapferer Mitstreiter Harald Hardråde (Leo Suter), der später König von Norwegen werden wird, stehen gleich zu Beginn vor einigen Problemen.
Viele Wikinger wie Haralds Halbbruder Olaf (Jóhannes Haukur Jóhannesson) sind bereits zum Christentum konvertiert und wollen nicht mit den Heiden, die weiter an Odin glauben, Seite an Seite kämpfen. Mitten in diese gefährliche Gemengelage stoßen auch Leif Erikson (Sam Corlett) und Freydís Eiríksdóttir (Frida Gustavsson) aus Grönland. Die Geschwister sind eigentlich auf einer ganz persönlichen Rache-Mission unterwegs, doch bald sieht sich Leif gezwungen, sich dem Kampf gegen die Engländer anzuschließen.
„Vikings: Valhalla“ zeigt uns aber auch ausführlich die andere Seite. In England bereitet man sich auf die nahende Invasion vor. Als König Æthelred stirbt, übernimmt sein junger und noch unerfahrener Sohn Edmund (Louis Davison) mit dem Rat seiner Stiefmutter Emma (gespielt von der deutschen Schauspielerin Laura Berlin) die Geschicke...
Früh bereitet „Vikings: Valhalla“ auf beiden Seiten Intrigen vor. Die Wikinger agieren teilweise gegeneinander – vor allem die Glaubensgrenzen scheinen unüberwindbar. Und auch am englischen Hof wird fleißig intrigiert, gibt es doch auch Kräfte, die ihre Chance sehen, nach der Krone zu greifen. Das rückt „Vikings: Valhalla“ ein Stück weit näher an „Game Of Thrones“, wo solche Ränkespiele und Machtstreben ebenfalls großen Raum einnimmt.
Die ersten Kritiken zu "Vikings: Valhalla" sind da: Die Netflix-Fortsetzung ist blutig – aber auch gut?Vor allem gibt es aber natürlich viel blutige Wikinger-Action in zahlreichen Kämpfen. Und auch etwas Sex darf nicht fehlen, wie schon die erste Episode klarmacht, in welcher Freydis die langen Wochen auf einem Boot erst mal abschüttelt, indem sie mit Hafenbekanntschaft Harald in die Kiste steigt.
Doch das bleibt erst einmal die Ausnahme, denn vor allem dominiert die Action, schließlich sitzt ein echter Spezialist am Ruder. Die Verantwortung für „Vikings: Valhalla“ trägt Jeb Stuart, der Ende der 80er bis Mitte der 90er der Action-Autor in Hollywood war. Er schrieb die Drehbücher zu Filmen wie „Stirb langsam“, „Lock Up“ oder „Auf der Flucht“ bevor er sich aus privaten Gründen für über ein Jahrzehnt zurückzog.
Wiedersehen mit Kattegat
Wer die aktuell ebenfalls u. a. auf Netflix verfügbare Originalserie „Vikings“ nicht kennt, muss übrigens keine Angst haben. Es gibt zwar deutliche Anspielungen auf die Originalserie, aber für das Verständnis muss man diese nicht erkennen (und sie werden auch so ausbuchstabiert, dass man ohnehin immer mitkommt). Schließlich spielt die neue Serie ja auch rund 100 Jahre nach den vorherigen Ereignissen.
Die wichtigste Verbindung ist dabei ein Ort: Die real nicht existierende Hafenstadt Kattegat wurde für „Vikings“ erfunden und spielt hier nun wieder eine sehr zentrale Rolle. In der nun noch weiter gewachsenen Metropole, die von der Wikinger-Gräfin Haakon (Caroline Henderson) regiert wird, versammeln sich die Krieger und Kriegerinnen nicht nur zum Beginn ihres Feldzugs, sondern sie bleibt auch darüber hinaus ein zentraler Handlungsort.
"Vikings: Valhalla": Eine 2. Staffel noch 2022?
Acht Episoden von jeweils zwischen rund 44 und 60 Minuten stehen nun bei Netflix zur Verfügung. Doch das ist nur der Anfang.
Eine zweite Season wurde bereits direkt im Anschluss an das Ende der ersten Staffel abgedreht. Da diese sich so bereits in der Post-Produktion befindet, ist es sehr gut möglich, dass wir die Folgen der zweiten Staffel von „Vikings: Valhalla“ noch 2022 bekommen, also nicht die übliche Wartezeit von rund einem Jahr zwischen den Seasons liegt. Auch eine dritte Staffel ist bereits bestellt.