Die international als „Faces Of Death“ (1978) bekannte Shockumentary „Gesichter des Todes“ ist einer der berühmtesten Vertreter des dokumentarisch anmutenden Genre-Kinos, auch bekannt als Mondo. Die Zusammenstellung verschiedenster Clips, in denen Menschen und Tiere auf unterschiedlichste, zuweilen bestialische Weise sterben, löste einst eine Welle der Empörung und des Schocks aus und wurde weltweit in über 40 Ländern verboten. Auch in Deutschland hatte es der von Exploitation-Fans zum Kult erkorene Genre-Schocker stets schwer, erschien lange Zeit etwa nur gekürzt und landete aufgrund seiner schonungslosen Gewaltdarstellungen in der Uncut-Fassung selbstredend auf dem Index. Nach über vier Jahrzehnten gilt der Film jetzt, durchaus ein wenig überraschend, als rehabilitiert.
Nachdem die Indizierung der ungekürzten Version erst vor wenigen Jahren verlängert wurde, folgt nun die Sensation: „Gesichter des Todes“ ist nicht mehr indiziert! Das gab der deutsche Verleih Astro bekannt, die Experten von Schnittberichte.com erhielten daraufhin auch die Bestätigung der BzKJ (Bundeszentrale für Kind- und Jugendschutz). Der Film darf in Deutschland nun folglich in der ungekürzten Fassung angeboten und verkauft werden.
Fans des extremen Kinos, die diese Bildungslücke nun füllen möchten, sollten allerdings darauf achten, wirklich die Uncut-Fassung zu erwerben – die gibt es unter anderem in einer ziemlich abgefahrenen Sammleredition inklusive blutrünstiger Büste oder als limitierte DVD in der Hartbox. In der „neu bearbeiteten Fassung“ mit 18er-Freigabe wurde hingegen die Schere angesetzt. Hier fehlen zahlreiche besonders brutale Sequenzen.
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"Gesichter des Todes": Exploitation-Kino der extremen Art
Der dokumentarisch anmutende Film wurde Ende der 70er nicht nur kontrovers wie kaum ein anderer Film diskutiert, sondern avancierte so schließlich auch zum Hit – und spielte weltweit sagenhafte 35 Millionen Dollar ein (bei Produktionskosten von 450.000 Dollar). Wie heute bekannt ist, besteht der Film allerdings aus einer Mischung aus gestellten und echten Aufnahmen, auf denen sterbende Menschen und Tiere zu sehen sind. Ob das am Ende aber einen großen Unterschied macht, sei dahingestellt. Denn nahezu alle Segmente wirken so realistisch, dass man ohnehin kaum sagen kann, welche nun tatsächlich inszeniert sind und welche nicht – und ob man sich das überhaupt ansehen will.
Die verstörendsten Filme aller ZeitenDie Rahmenhandlung um den fiktiven Dr. Francis B. Gröss (Michael Carr), der das Videomaterial dem Publikum präsentiert, ist dabei zu vernachlässigen – vor allem auch, weil sie kaum dazu beiträgt, aus dem Sammelsurium an Bildern auch tatsächlich ein stimmiges Ganzes zu machen. Selbst unter Genre-Fans gilt die Kompilation von Grausamkeiten so auch nicht unbedingt als guter, runder Film, sondern vor allem als einer, den man ob seiner Härte gesehen haben muss.
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Wer auf der Suche nach einer filmischen Grenzerfahrung ist, ist bei „Gesichter des Todes“ also an der richtigen Adresse. Wenn ihr kontrovers diskutiertes Kino – von „Cannibal Holocaust“ über „Die 120 Tage von Sodom“ bis „A Serbian Film“ – aber gerade aufgrund seines Subtexts so spannend findet, könnt ihr euch „Gesichter des Todes“ sparen. Mehr als eine Reihe grausamer Bilder, die zum Teil wirklich kaum zu ertragen sind, bekommt ihr hier nämlich nicht geboten.
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