Man sollte denken, dass es im heutigen Streaming-Zeitalter obsolet geworden ist, sich moderne TV-Serien zu kaufen. Schließlich gehört es zu den größten Reizen von Netflix, Amazon Prime Video & Co., dass man bequem im Flatrate-Abo zahlreiche Serien streamen kann. Und doch gibt es Top-Serien, die trotz des stetig wachsenden Angebots an Video-on-Demand-Plattformen keine angestammte Heimat haben. Eine davon ist ausgerechnet eine der besten Sitcoms unserer Zeit: „The Good Place“.
Die unter anderem mit 14 Nominierungen für den Primetime-Emmy dekorierte, von euphorischen Pressestimmen begleitete Serie ist in keinem einzigen VOD-Abo enthalten. Stattdessen kann man „The Good Place“ in Deutschland lediglich bei einer Handvoll Anbietern als digitalen Kauftitel erwerben (dafür aber gleich alle bisherigen vier Staffeln). Wer davor bislang zurückschreckte, kann aber ab dem 4. Februar 2022 auch ganz klassisch in physischer Form zuschlagen. Dann erscheint die erste Staffel „The Good Place“ auf DVD oder Blu-ray!
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Das Staffelset bietet allen, die auf diesem Weg in die mit einer innigen Fanbase gesegneten Serie abtauchen, übrigens ein besonderes Schmankerl: Auf den Discs befinden sich Extended Cuts, die so in den USA nicht im Fernsehen liefen, sondern exklusiv im Web veröffentlicht wurden.
Das ist "The Good Place"
Im Mittelpunkt von „The Good Place“ steht Eleanor Shellstrop (Kristen Bell), die sich für eine ganz normale Frau hält. Als sie jedoch stirbt, wird ihr bewusst, dass sie dazu verdammt ist, das Leben nach dem Tod im „Bad Place“ zu verbringen. Lediglich ein Irrtum verschafft ihr einen Platz im „Good Place“. Nun kennt Eleanor nur noch zwei Ziele: Erstens will sie endlich redlich werden. Zweitens tut sie alles ihr Mögliche, um Michael (Ted Danson), den weisen Schöpfer dieses geradezu paradiesischen Ortes, davon abzuhalten, die Wahrheit über sie zu erfahren...
Wie bei vielen modernen Comedyserien, wird unter Fans auch bei „The Good Place“ über die Genredefinition gefachsimpelt. Die eine Seite der Debatte sieht in dem Format eine Sitcom, weil sie von Situationskomik sowie einer ununterbrochenen, schnellen Abfolge von Gags lebt und eine große Zugänglichkeit hat, egal wo im Serienverlauf man dazustößt.
Die andere Seite der Debatte definiert „The Good Place“ dagegen bewusst nicht als Sitcom, weil sie nicht mit mehreren Kameras gleichzeitig auf einer Studiobühne vor Publikum gedreht wird. Diese Elemente waren zwar allesamt nicht Teil des ursprünglichen Sitcom-Begriffes, sind mit ihm jedoch mittlerweile in den Augen vieler Serienfans verschmolen.
Auch die inhaltlichen Ambitionen von „The Good Place“ sorgen für Diskussionen darüber, ob das Format als Sitcom gilt. Im Rahmen der insgesamt vier Staffeln schneiden die Serienverantwortlichen philosophische und ethische Theorien solcher Vordenker wie John Locke, Tim Scanlon, Peter Singer und Derek Parfit an, all das temporeich und skurril vermischt mit zahlreichen Popkultur-Referenzen, von Hitchcock und „Twilight Zone“ über „Der König der Löwen“ bis „Moneyball“.
Ob die philosophischen Aspekte von „The Good Place“ disqualifizieren als Sitcom zu gelten oder die Serie schlicht zu einer herausragend smarten Sitcom machen? Das entscheidet ihr am besten einfach selbst!
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