+++ Achtung, es folgen Spoiler! +++
„Scream 5“ hat vollbracht, woran viele andere Revivals oftmals kläglich scheitern: Anstatt dem Glanz des Originals fast schon sklavisch hinterherzuhecheln, haben die Regisseure Matt Bettinelli-Olpin und Tyler Gillett großen Wert darauf gelegt, das Franchise in sich stimmig fortzusetzen, dieses aber eben im gleichen Moment nicht mit Samthandschuhen anzufassen.
Herausgekommen ist ein cleverer, ungemein blutiger Meta-Spaß, der den verstorbenen Wes Craven, Regisseur der ersten vier „Scream“-Teile, sicherlich mit Stolz erfüllt hätte. Eine Szene in „Scream 5“ ist jedoch besonders hart. Nicht etwa, weil hier ein außerordentliches Maß an Brutalität ausgelebt wird, sondern weil ein absoluter Fanliebling dem Ghostface-Killer zum Opfer fällt: Dewey (David Arquette). Aber musste das sein?
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Ein Mord, der in vielerlei Hinsicht wichtig war
In einem Interview mit Collider haben Matt Bettinelli-Olpin, Tyler Gillett und der ausführende Produzent Chad Villella nun Stellung bezogen und ausführlich dargeboten, warum es absolut handlungsrelevant gewesen ist, dass Dewey das Zeitliche segnen musste. Dabei erinnern sich die Filmemacher noch gut daran, wie sie das Drehbuch zum ersten Mal gelesen haben und so vom Tode Deweys erfuhren:
„Es war so emotional und herzzerreißend, als wir es lasen, dass wir uns nur dachten: ‚Oh ja, das ist die richtige Wahl. Das ist genau das, was das Publikum an diesem Punkt des Films fühlen muss. Und außerdem wäre es das Einzige, was Sidney (Neve Campbell) nach Woodsboro zurückbringen würde.‘“
"Scream 5": Das blutige Ende erklärtFür Villella ist diese Szene deshalb so bedeutungsvoll, weil sie eben nicht nur auf den vordergründigen Schock abzielt, sondern weitreichende Konsequenzen mit sich bringt, wie er in dem Interview erklärt:
„Die Leute sollen darüber traurig sein. Die Zuschauer*innen sollen eine neue Ehrfurcht gewinnen. In den Tagen, nachdem der Film herauskam, war es eines der größten und nettesten Dinge, was die Leute sagten, dass sie sich sofort noch einmal das Original ansehen, nur damit man Dewey sehen konnte und wie alles anfing. Es bedeutet einfach viel. Er ist eine beliebte Figur in der Filmgeschichte, eine der beliebtesten, und ich denke, genau aus diesem Grund musste Dewey in diesem Film sterben.“
Für Tyler Gillett ist diese Szene innerhalb des „Scream“-Franchise nicht nur deswegen so effektiv, weil ein Fanliebling sterben musste – und das ausgerechnet Dewey, der zuvor die meiste Gewalt am eigenen Leibe erfuhr, aber immer mit dem Leben davon gekommen ist. Sie führt die Reihe auch auf eine neue Ebene, denn von nun an gibt es für keinen der Charaktere mehr eine Art Sicherheitsnetz.
Dewey als Western-Ikone?
Matt Bettinelli-Olpin erklärte in dem Interview zudem, dass David Arquette ein ganz besonderes Vorbild für seine Performance in „Scream 5“ hatte: Hollywoodlegende und Western-Urgestein Clint Eastwood! Dass es diese Referenz auch in den Film geschafft hat, veranschaulichte der Filmemacher folgendermaßen:
„David hatte davon gesprochen, dass Dewey sich selbst als Clint Eastwood sieht, und natürlich wissen wir, dass Dewey nicht Clint Eastwood ist. Aber das war es, was er in die Rolle einbrachte, dass er dieser Typ sein wollte. Und so haben wir wirklich versucht, etwas in seine Todesszene einzubauen, in der wir ihm endlich den Moment geben, in dem wir zeigen: Hier ist er, er macht den High-Noon-Heldengang. Er wird sein Ding durchziehen. Er wird es schaffen, und ihn auf diese Art und Weise als Held abtreten lassen.“
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