Die „Spider-Man“-Reihe mit Tobey Maguire in der Hauptrolle hat das Superhelden-Genre in den frühen 2000ern überhaupt erst salonfähig gemacht. Ohne diese Filme von Regisseur Sam Raimi hätte es das Marvel Cinematic Universe, wie wir es heute kennen, vermutlich nicht gegeben. Doch nach dem umstrittenen „Spider-Man 3“ wurde die Reihe dann beendet, obwohl eigentlich bereits mindestens ein vierter Film geplant war.
Ähnlich verlief es bei „The Amazing Spider-Man“ mit Andrew Garfield: Auch hier hatte Sony bereits große Pläne, doch nachdem „The Amazing Spider-Man 2“ weder an den Kinokassen noch bei Fans und Fachpresse so gut ankam wie erhofft, wurden die Pläne für zwei weitere „Amazing“-Filme und jede Menge Spin-offs auf Eis gelegt.
Andrew Garfield bereit für "The Amazing Spider-Man 3"
Schlussendlich wurde das Franchise dann ein weiteres Mal neu gestartet. Damit wurde Spider-Man, von Tom Holland gespielt, zum Teil des MCU und die alten Reihen schienen sich endgültig erledigt zu haben. Doch nach „Spider-Man: No Way Home“ ist die Lage nun eine andere: Weil Maguire und Garfield darin wieder ihre bekannten Figuren spielen, wurden Forderungen nach „Spider-Man 4“ und/oder „The Amazing Spider-Man 3“ laut – doch wie wahrscheinlich sind diese Filme?
Klar ist: Andrew Garfield hat in den vergangenen Wochen bereits mehrfach seine Bereitschaft erklärt, noch einmal in die Rolle von Spider-Man zu schlüpfen. Das ist für sich genommen allerdings weder besonders überraschend noch besonders aussagekräftig. Wichtiger ist, wie Studio Sony die Situation einschätzt – und hier könnte es tatsächlich eine Chance für ein Comeback von Garfield oder auch Maguire geben.
Sony braucht einen eigenen Spider-Man
Sony arbeitet nämlich aktuell daran, ein eigenes Universum mit Figuren aus dem „Spider-Man“-Kosmos aufzubauen. Weil man Spider-Man selbst ironischerweise allerdings an Marvel ausgeliehen hat und die Figur dank einer Kooperation zwischen Sony und Disney in den MCU-Filmen auftreten kann, gibt es im Sony-Universum bislang und in naher Zukunft nur Filme mit Bösewicht-Figuren wie Venom (Tom Hardy), Morbius (Jared Leto) oder Kraven (Aarony Taylor-Johnson), aber keinen Spidey.
Und das Ende von „Spider-Man: No Way Home“ deutet darauf hin, dass es vorerst bei der Trennung zwischen MCU und Sony-Universum bleiben wird: Venom verabschiedet sich nach einem kurzen Abstecher in der Mid-Credit-Szene gleich wieder in seine eigene Welt, während der Tom-Holland-Spinnenmann im MCU verbleibt.
Das Ende von "Spider-Man: No Way Home" erklärt: Wie geht es jetzt mit Tom Holland weiter?Früher oder später will Sony aber bestimmt die etablierten Figuren wie Venom oder Kraven auf ihren großen Widersacher Spider-Man treffen lassen – und warum sollte man dafür nicht auf einen etablierten Spidey zurückgreifen, der sich mit „No Way Home“ gerade noch einmal in die Herzen des Publikums gespielt hat und dessen Darsteller Andrew Garfield zumindest grundsätzlich für ein Comeback bereit wäre?
Dafür wäre zwar ein bisschen erzählerische Vorarbeit nötig, denn soweit man bislang sagen kann, spielen „Venom“, „Morbius“ und Co. sowie „The Amazing Spider-Man“ in zwei verschiedenen Universen, wobei es hier im „Morbius“ bereits einige interessante Anspielungen gibt:
Wichtige Easter-Eggs im "Morbius"-Trailer: So vereint der neue Marvel-Film die verschiedenen Spider-Man-UniversenUnd nach „No Way Home“ gibt es, was solche Crossover betrifft, sowieso keine Grenzen mehr – vielleicht ist bei Doctor Stranges Zauber am Schluss einfach etwas schief gegangen, so dass Tom Hardys Eddie Brock und Andrew Garfields Peter Parker fortan im selben Universum existieren?
Die Fans würde ein derartiges Aufeinandertreffen mit Sicherheit erfreuen und wenn Sony aus dem gewaltigen Erfolg von „Spider-Man: No Way Home“ eines gelernt hat, dann vermutlich, dass Crossover und das Erfüllen von Fan-Träumen für einen Geldregen an den Kinokassen sorgen können.
So könnte es in "Spider-Man 4" und "The Amazing Spider-Man 3" weitergehen
YouTuber und Marvel-Experte Sebastian hat sich in zwei Videos ausführlich mit den bekannten Informationen zu „Spider-Man 4“ und „The Amazing Spider-Man 3“ auseinandergesetzt. Im Video zu „TASM 3“ geht Sebastian nach einem kurzen Rückblick vor allem auf die möglichen Ansätze und bekannten Pläne für einen dritten Film mit Andrew Garfield ein, in dem neben den zahlreichen Andeutungen und Hinweisen in „The Amazing Spider-Man 2“ auch die gelungene Weiterentwicklung der Figur in „No Way Home“ einfließen müsste:
„Spider-Man 4“ ist insgesamt wohl etwas unwahrscheinlicher, trotzdem hat sich Sebastian auch hier mit dem Stand der Dinge beschäftigt – und er fasst zusammen, was man über die geplante Story und die Bösewichte von „Spider-Man 4“ weiß. So sollten etwa John Malkovich als Vulture und Dylan Baker als Lizard dabei sein: