Bevor Chris Evans einer der größten Helden des Marvel Cinematic Universe (MCU) wurde, war der Captain-America-Darsteller bereits in einer ganzen Reihe anderweitiger Comic-Verfilmungen zu sehen – etwa als menschliche Fackel Johnny Storm in „Fantastic Four“ oder als nerdiger Hacker Jake Jensen in „The Losers“. Besonders großen Spaß dürfte der Marvel-Star aber vor allem an seiner Rolle in „Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt“ gehabt haben – dieser Eindruck entsteht zumindest jedes Mal, sobald er in Edgar Wrights irrwitziger Helden-RomCom als Lucas Lee die Bühne betritt. Im Kino floppte das super-originelle Ideen-Feuerwerk zwar, auf Netflix soll Scott Pilgrim den Kampf gegen die teuflischen Ex-Lover seiner Traumfrau nun aber tatsächlich noch einmal aufnehmen.
Netflix arbeitet derzeit an „Scott Pilgrim“, einer Serien-Adaption, bei der es sich allerdings nicht um eine Fortsetzung, sondern um eine Neuinterpretation der legendären Comic-Vorlage im Anime-Stil handeln soll.
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Der Streaming-Riese bringt das Format gemeinsam mit UCP („Chucky“, „The Umbrella Academy“) auf den Weg. Besonders Highlight: Als Showrunner fungiert neben BenDavid Grabinski („Are You Afraid Of The Dark?“) auch Comic-Ass und „Scott Pilgrim“-Schöpfer Bryan Lee O'Malley! So, wie der sich einst stilistisch von Mangas zu seiner sechsteiligen Bestseller-Reihe inspirieren ließ, soll der Einfluss der japanischen Comics nun auch in der Animationsserie deutlich werden. Regisseur Edgar Wright ist als ausführender Produzent ebenfalls an Bord.
Das ist "Scott Pilgrim"
Im Zentrum der Geschichte steht der titelgebende Scott Pilgrim. Er ist 23 Jahre alt, lebt in Toronto und spielt Bass in einer Band, die auf den Namen Sex-Bob-omb hört und nach wie vor auf ihren großen Durchbruch wartet. Scotts letzte Beziehung ist schon eine ganze Weile her und fand ein bitteres Ende, an dem der Junggeselle nach wie vor zu kauen hat. Doch dann geht alles ganz schnell.
Er lernt die Teenagerin Knives Chau kennen, die sich Hals über Kopf in Scott verliebt und zum ersten Groupie der Sex-Bob-ombs wird. Blöd nur, dass sich der nach kurzer Zeit in eine andere verguckt: Ramona ist buchstäblich seine Traumfrau, die allerdings ein dunkles Geheimnis birgt – und ehe sich Scott versieht, hat es die Riege der teuflischen Ex-Lover von Ramona auf ihn abgesehen…
Fernab der mittlerweile durch Marvel, DC und Co. etablierten Norm, lieferte Regie-Ass Edgar Wright („Shaun Of The Dead“, „Baby Driver“, „Last Night In Soho“) mit „Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt“ eine unglaublich spektakuläre, wahnwitzige und ebenso liebenswerte wie verschrobene Comic-Verfilmung, die zwar nicht die Massen in die Lichtspielhäuser lockte, im Laufe der Jahre aber doch so etwas wie Kultstatus erreichte.
Die Leinwandadaption fühlt sich weniger wie eine typische Comic-Adaption an, sondern vielmehr wie ein filmgewordener Comic, dessen DNA unkomprimiert von Papier auf Zelluloid gebannt wurde. Eines der vielen Highlights ist zwischen Michael Cera als liebenswerter Arsch, Mary Elizabeth Winstead als Love Interest, das allen den Kopf verdreht und unzähligen herrlich verrückten Ideen vor allem auch Avengers-Star Chris Evans, der sichtlich Spaß an seiner Rolle als arroganter Filmstar hatte. Auch zwölf Jahre und viele, viele, viele Comic-Filme später gilt „Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt“ für den Autor dieses Artikels so zu den absoluten Höhepunkten des Genres. Ob da die Anime-Serie mithalten kann? Man wird es sehen. Wann „Scott Pilgrim“ auf Netflix anläuft, ist allerdings noch nicht bekannt.
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