Es gibt nicht viele Erotikfilme, die den Status eines Kultfilms, eines echten Klassikers genießen – „Emanuelle“ gehört zweifellos dazu. Der Film von Just Jaeckin war 1974 genau genommen zwar die zweite Verfilmung von Emmanuelle Arsans verruchten Underground-Bestsellern, doch es war eben auch die, die alles ins Rollen brachte. Der Film erhitzte die Gemüter, er wurde als sexistisch, rassistisch und pseudo-philosophisch bezeichnet, vor allem aber lockte er die Leute in die Lichtspielhäuser. In den folgenden Jahren erschienen nicht nur mehrere Fortsetzungen, sondern auch viele Neuverfilmungen mit neuer Besetzung. Ganz zu schweigen von den unzähligen Nachahmern.
Für viele Fans ist jedoch Sylvia Kristel die einzig wahre Emmanuelle. Die Niederländerin schlüpfte 1974 zum ersten Mal in die Rolle und stürzte sich später auch in den Fortsetzungen „Emmanuelle 2 - Garten der Liebe“ (1975), „Goodbye Emmanuelle“ (1977) sowie „Emmanuelle 4“ (1984) in allerhand erotische Abenteuer. Und genau diese vier „Emmanuelle“-Filme mit Sylvia Kristel, die den Erotikkult begründeten, erscheinen am 10. März 2022 erstmals in 4K – als edle Collector's Edition mit sechs Discs inklusive Sammelkarten, Poster, Booklet und jeder Menge weiterer Extras wie Interviews, alternative Filmfassungen und der Doku „The Emmanuelle Effect“ in Spielfilmlänge:
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Wir hatten die 4K-Scheiben zwar nicht im Player, auf den für liebevolle Heimkino-Auswertungen bekannten Verleiher Koch Films ist aber Verlass. Abgesehen von der edlen Verpackung und den üppigen Boni sind wir uns sicher, dass „Emmanuelle“ im kommenden Frühjahr in der bisher besten Edition erscheint.
Das Phänomen "Emmanuelle"
Nachdem die Buchvorlagen in den 60ern eher still und heimlich zu Kassenschlagern avancierten, machte Just Jaeckins Verfilmung direkt zum Kinostart weltweit Schlagzeilen. „Emmanuelle“ war 1974 so nicht nur in Europa ein Hit, sondern auch in den USA, wo er als einer der wenigen Filme mit X-Rating-Freigabe (für pornographische Inhalte) unter einem großen Verleih aus Hollywood in die Kinos gebracht wurde. Der Grund: Man war der Meinung, „Emmanuelle“ würde als weniger pornographisch gelten, weil er nicht nur bei Männern, sondern vor allem auch bei Frauen gut ankam.
Was folgte, waren drei Fortsetzungen mit Hauptdarstellerin Sylvia Kristel, die darin vor allem ihrem geliebten Ehemann durch die Weltgeschichte folgte und allerhand schlüpfrige Erlebnisse hatte. Doch das war erst der Grundstein für eine regelrechte Flut an „Emmanuelle“-Filmen. Kristel selbst kehrte später sogar selbst noch einmal vor die Kamera zurück, gab etwa in „Emmanuelle 7“ noch einmal die Hauptrolle und feierte 1993 dann ihr Comeback in gleich sieben (!) weiteren Filmen, in denen sie die „alte Emmanuelle“ spielte, während Marcela Walerstein in ihre Fußstapfen trat.
Es folgten Globetrotter-Abenteuer wie „Emmanuelle in Afrika“, „Emmanuelle in Tibet“ und „Emmanuelle in Venedig“ (allesamt mit Bond-Darsteller George Lazenby in der männlichen Hauptrolle), doch wie es in der Filmbranche oft so ist, mussten irgendwann einfach noch wildere und abgefahrene Ideen her. Mit Krista Allen feierte so 1994 etwa die „Emmanuelle In Space“ ihren Einstand, bevor dann sogar noch irre Titel wie „Emmanuelle Vs. Dracula“ (mit Natasja Vermeer) oder „Emmanuelle's Supernatural Activities“ (mit Allie Haze) folgten.
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