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    Kritik zu "The Expanse" Staffel 6 bei Amazon Prime: Ein würdiges Finale für eine großartige Sci-Fi-Serie
    Julius Vietzen
    Julius Vietzen
    -Redakteur
    Julius hat alle "The Expanse"-Bücher verschlungen und ist glücklich, dass die Serie bei Prime Video nun endlich die Aufmerksamkeit bekommt, die sie verdient.

    Wir haben alle sechs Folgen von „The Expanse“ Season 6 gesehen, die am 10. Dezember 2021 auf Amazon Prime Video startet, und verraten euch in unserer Kritik, warum die (zumindest vorerst) letzte Staffel die bisher beste der gesamten Serie ist.

    Amazon Prime Video

    +++ Meinung +++

    Schon die ersten drei Staffeln „The Expanse“ waren ein Geheimtipp für Science-Fiction-Fans, doch nach der zwischenzeitigen Absetzung und der Rettung durch Amazon hat sich „The Expanse“ endgültig zu einer der größten und besten Sci-Fi-Serien unserer Zeit gemausert. Nach drei weiteren Staffeln auf Amazon Prime Video ist nun aber (endgültig?) Schluss – schade für die Fans, doch sie bekommen mit Season 6 immerhin ein großartiges Finale und einen würdigen Abschluss.

    » "The Expanse" Staffel 6 bei Amazon Prime Video*

    Die Handlung von "The Expanse" Staffel 6

    Marco Inaros (Keon Alexander), der Anführer der Free Navy, hat die Erde mit Asteroiden bombardiert und Millionen Menschen getötet. Nun hält er Militär und Regierung auch weiterhin mit regelmäßigen Angriffen in Schach, während er seine Vormachtstellung im Asteroidengürtel ausbaut.

    Doch dann kommen Holden (Steven Strait), Naomi (Dominique Tipper), Amos (Wes Chatham) und Clarissa (Nadine Nicole) von der Rocinante dem Geheimnis hinter Inaros' andauernden Angriffen auf die Spur. Gleichzeitig finden Belter-Anführerin Camina Drummer (Cara Gee) und ihre Crew, die sich von der Free Navy losgesagt haben, einen Weg, Inaros einen schweren Schlag zu versetzen. Das Blatt scheint sich langsam zu wenden...

    Die beste Season von "The Expanse"

    Die sechste Staffel „The Expanse“ hat nur sechs Episoden und ist damit deutlich kürzer als alle vorangegangenen Seasons. Trotzdem gelingt es Showrunner Naren Shankar und seinem Team, die Buchvorlage von James S.A. Corey (dem Pseudonym von Daniel Abraham und Ty Franck) in diesen sechs Folgen in nie zuvor gesehener Präzision, Wucht und Emotionalität umzusetzen.

    » Die Buchvorlage zu "The Expanse" Staffel 6 bei Amazon*

    Bei den Actionszenen fehlt zwar wie in vorherigen Staffeln hier und da die Übersicht und das Budget für perfekte Effekte, doch die die mit dynamischen Kamerafahrten zwischen den Schiffen und krachenden Explosionen umgesetzten Weltraumschlachten sind weiterhin mörderisch spannend. Das Finale erweist sich jedoch vor allem inhaltlich als bisher stärkste Staffel:

    Gab es sonst zwischendrin auch mal etwas Leerlauf – sei es, weil man sich in den Seasons 1-3 an die Richtlinien des amerikanischen Network-Fernsehens halten musste oder weil man danach die Freiheiten bei Amazon Prime Video etwas zu sehr auskostete – ist Staffel 6 eine recht freie, aber unglaublich dicht geschriebene und kompakt erzählte Adaption mit einem klaren thematischen Schwerpunkt: Handlungen haben Konsequenzen.

    Handlungen haben Konsequenzen

    Das wird direkt zu Beginn deutlich: Die Staffel beginnt auf der zerstörten Erde und die Crew der Rocinante trauert noch immer dem im Finale der vorherigen Staffel verstorbenen Alex (Cas Anvar) hinterher. Doch auch in späteren Folgen werden Konsequenzen immer wieder vergegenwärtigt. Zwei sehr unterschiedliche Beispiele:

    Die vereinten Kräfte von Erde und Mars erobern etwa die Station Ceres von der Free Navy – oder besser gesagt: Sie fliegen zur verlassenen und aller Ressourcen beraubten Station und haben nun das Problem, dass sie die dort lebenden Menschen versorgen müssen oder wie genau die kaltherzigen Unterdrücker aussehen, als die sie von den Beltern sowieso schon betrachtet werden. Und dieses Dilemma ist dann nicht innerhalb einer Folge erledigt, sondern zieht sich durch die anschließenden Episoden.

    2021 Amazon Content Services LLC / Shane Mahood

    An anderer Stelle kommt es dann zu einer Aussprache zwischen Holden und Clarissa: Holden hatte einst Clarissas skrupellosen Vater Jules-Pierre Mao (François Chau) zu Fall gebracht, woraufhin Clarissa in Staffel 3 Rache suchte und sich Implantate einpflanzen ließ, die sie zu einer tödlichen Kampfmaschine machten.

    In Staffel 6 hat die mittlerweile bekehrte Clarissa nun allerdings mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen, die auf ebendiese Implantate zurückgehen – und leidet immer noch darunter, dass sie vom Rachedurst getrieben so viele unschuldige Menschen umgebracht hat. So geht konsequente und gut durchdachte Figurenentwicklung.

    Gänsehaut-Finale

    Die Aussprache zwischen Holden und Clarissa ist ein stark geschriebener und gespielter Moment, allerdings bei weitem nicht der einzige in dieser finalen Staffel: Shankar und Co. war es sichtlich ein Anliegen, die Crew der Rocinante mit einigen schönen und hoch emotionalen Szenen zu verabschieden – über die wir an dieser Stelle aber natürlich kein weiteres Wort verlieren werden.

    Nur so viel: Sollte es tatsächlich keine siebte Staffel mehr geben (die Serie wurde abgesetzt, die Weichen für eine Fortsetzung werden aber trotzdem gestellt), wäre das sicherlich schade für „The Expanse“-Fans. Aber die letzten Momente von Staffel 6 sind so rund und so perfekt getroffen, dass man die Serie damit getrost als abgeschlossen betrachten kann.

    Fazit: Ein würdiges Finale.

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