Machen wir eine kurze gedankliche Zeitreise zurück in die Achtziger, als „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ bereits in den Kinos lief. Es war eine Zeit, in der viele Fans auf eine Fortsetzung der „Star Wars“-Trilogie hofften, doch es passierte acht lange Jahre nichts Nennenswertes, bis der Autor Timothy Zahn 1991 mit dem Segen von George Lucas einen Roman namens „Erben des Imperiums“ veröffentlichte: das nächste Abenteuer von Luke, Han und Leia – und der erste Teil der sogenannten Thrawn-Trilogie. „Erben des Imperiums“ war „Star Wars 7“, lange bevor „Das Erwachen der Macht“ 2015 in die Kinos kam.
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Im Zuge der Übernahme von Lucasfilm durch Disney wurde ein neuer Kanon geschaffen und alle alten „Star Wars“-Bücher, -Comics sowie -Spiele gehörten nicht dazu. Das ergab Sinn, schließlich passte einiges in den alten Geschichten ohnehin nicht zusammen – und eine Verfilmung der Thrawn-Trilogie war zu diesem Zeitpunkt eh unmöglich. Sie spielt nur wenige Jahre nach „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“, doch Mark Hamill, Carrie Fisher und Harrison Ford waren in den 2010er-Jahren längst zu alt, um die Thrawn-Versionen ihrer Figuren zu spielen (hätte man die Figuren umbesetzt, hätten wir im Internet unter Garantie einen Shitstorm der Stärke „Durchfall des Imperators“ erlebt).
Darum ist die Thrawn-Trilogie etwas Besonderes
Unser YouTuber und Leinwandliebe-Moderator Sebastian, der die Thrawn-Bücher erst kürzlich zum ersten Mal gelesen hat, erklärt euch im Video oben, was er an diesen – nach wie vor beliebten – Fortsetzungen so schätzt und warum er sie besser findet als die Kino-Sequels, denen anzumerken sei, dass sie ohne Absprache von unterschiedlichen Autoren konzipiert wurden. Autor Timothy Zahn sei es dagegen gelungen, die einzigartige, von George Lucas erschaffene Welt in einfacher, effektiver Sprache nahtlos zu vertiefen. Er baute die bekannten Figuren aus und schuf eine neue, die bis heute als einer der interessantesten „Star Wars“-Schurken gilt: Großadmiral Thrawn.
Dieser neue Anführer des Imperiums ist ein Gegenentwurf zu Darth Vader und dem Imperator. Während die beiden ikonischsten „Star Wars“-Schurken ihre Herrschaft mit eiserner Hand ausführten, versucht Thrawn, ein geschätztes Vorbild für seine Untergebenen zu sein. Er ist hochintelligent, denkt stets mehrere Schritte hinaus – und hat es sogar geschafft, vom alten Kanon in den neuen zu wechseln.
Die Thrawn-Trilogie beeinflusst sogar die "Mandalorian"-Serien
Mehrere Ideen von Timothy Zahn wurden in den neuen Kanon übernommen. So ist zum Beispiel der Planet Coruscant eine Erfindung von Zahn, die George Lucas erst in die Special Edition von „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ einbaute, bevor er die futuristischen Stadtpanoramen in „Star Wars 1: Die dunkle Bedrohung“ in ihrer ganzen erschlagenen Pracht zeigte. Der Großadmiral Thrawn wurde in der Serie „Star Wars Rebels“ in den aktuellen Kanon überführt, bekam eigene neue Bücher und wird demnächst einem großen Publikum bekannt werden: im „The Mandalorian“-Serien-Spin-off „Ahsoka“.
In der zweiten Staffel „The Mandalorian“ wurde die inzwischen offiziell angekündigte Serie „Ahsoka“ vorbereitet. Es wird deutlich, dass die von Rosario Dawson gespielte Jedi auf der Suche nach dem sinistren Thrawn ist (der am Ende von „Rebels“ gemeinsam mit dem jungen Jedi Ezra spurlos im Hyperraum verschwand). Wenn das Gerücht stimmt, wird der dänische Schauspielveteran Lars Mikkelsen in die Rolle des Kult-Bösewichts schlüpfen, er sprach die Figur bereits in „Rebels“.
Die Serie „Ahsoka“ dürfte 2023 auf Disney+ starten, vorher kommen u. a. die dritte Season „The Mandalorian“ und die „Obi-Wan“-Serie mit Ewan McGregor. Da bleibt noch Zeit, sich den Ursprüngen von Thrawn in der Buchtrilogie von Timothy Zahn zu widmen. Es lohnt sich, ganz egal, ob man diese Fortsetzungen nun besser oder schlechter findet als die Filme „Star Wars 7-9“.
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