Thomas Brasch (Albrecht Schuch) wurde als deutsch-jüdischer Emigrant in England geboren, bevor seine Familie Anfang der 1950er Jahre in die noch junge DDR übersiedelte. Sein Vater Horst (Jörg Schüttauf) setzt alles daran, aus seinem Sohn einen linientreuen Arbeiter zu formen, doch Thomas entdeckt schnell seine rebellische Ader. Er will Schriftsteller werden und gerät mit seinen Texten schon bald mit dem SED-Regime aneinander. Ein gescheiterter Protest gegen die Niederschlagung des Prager Frühlings führt ihn sogar geradewegs ins Gefängnis. Auch nach seiner Entlassung versucht Brasch immer verbissener, seinem Frust literarisch Ausdruck zu verleihen…
Ungewöhnliches Biopic
„Wo ich lebe, da will ich nicht sterben, aber wo ich sterbe, da will ich nicht hin, bleiben will ich, wo ich nie gewesen bin.“ – bereits im Trailer zu „Lieber Thomas“ wird aus einem der berühmtesten Texte des Schrifstellers namens „Der Papiertiger“ zitiert. Tatsächlich spielen die literarischen Werke Thomas Braschs eine zentrale Rolle in der Verfilmung seiner turbulenten Lebensgeschichte. Der Regisseur Andreas Kleinert („Freischwimmer“) vermengt in dem Biopic nämlich munter Fakt und Fiktion und lässt die Biographie von Thomas Brasch auf teils surreale Weise mit den Stimmungswelten seiner oftmals äußerst düsteren und kryptischen Texte verschwimmen.
Großartig besetzt
In „Lieber Thomas“ darf man sich zudem auf eine exzellente Besetzung freuen: Thomas Brasch wird gespielt von Albrecht Schuch, den man vor allem aus „Systemsprenger“ kennt. An seiner Seite spielt „Fack Ju Göhte“-Star Jella Haase die Schauspielerin Katharina Thalbach, Thomas Braschs spätere Geliebte. Schuch und Haase traten auch schon für „Berlin Alexanderplatz“ gemeinsam vor die Kamer.
In der FILMSTARTS-Kritik konnte „Lieber Thomas“ nicht zuletzt auch aufgrund der beeindruckenden Darstellerleistungen ganze 4,5 Sterne abstauben. Als „großes Kino, wie es in Deutschland nicht oft gelingt“ hat es das Biopic damit fast zur Höchstwertung geschafft – und zählt für uns damit schon jetzt zu den Kino-Highlights des Jahres.
Ab dem 11. November 2021 könnt ihr euch selbst von „Lieber Thomas“ in den deutschen Kinos überzeugen.
Lieber Thomas