Für viele Fans ist „Harry Potter und der Gefangene von Askaban“ der beste Teil der Reihe, unter anderem, weil der spätere „Gravity“-Regisseur Alfonso Cuarón eine düstere Note ins Spiel brachte. Was der Mexikaner beim Dreh noch mit im Gepäck hatte: seinen breiten Akzent, und der führte dazu, dass es tatsächlich ein Storyboard zum Film gibt, auf dem Augen vom Himmel regnen.
Das steckt dahinter
Schuld daran ist schlicht und ergreifend ein akustisches Missverständnis. Alfonso Cuarón hatte die Idee, dass während der Dementoren-Attacke auf den Hogwarts-Express der Regen zu Eis gefriert. Er erklärte dem Team für visuelle Effekte diese Idee, wurde jedoch falsch verstanden: Denn seine Aussprache von „ice“ (Eis) hörte sich für sie wie „eyes“ (Augen) an!
Etwas irritiert dürften sich die Zeichner*innen an die Arbeit gesetzt haben, doch andererseits: Der Regisseur ist der Künstler und die Dementoren sind schließlich gruselige Wesen, warum sollten da also nicht Augäpfel vom Himmel regnen! Also zeichneten sie Storyboards dieser Szene, in der Augen auf den Zug prasselten, und präsentierten sie dem verblüfften Cuarón.
Eis statt Augen
Der Regisseur löste das Missverständnis natürlich umgehend auf – aber wir fragen uns, ob irgendwer aus dem Team vielleicht noch diese Zeichnungen zuhause hat, auf denen eben Augen vom Himmel fallen. Zur Umsetzung wäre es natürlich nie gekommen, aber immerhin schien der Vorschlag dem Team nicht zu abwegig, um Entwürfe anzufertigen.
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Im fertigen Film sieht die ganze Geschichte nun wesentlich langweiliger aus: Es ist, wie ja von Cuarón eigentlich gewünscht, schlicht zu Eis gefrierender Regen, der zu sehen ist, wenn sich die Dementoren dem Zug nähern. Hier könnt ihr euch die Szene noch einmal anschauen.
In voller Länge gibt es „Harry Potter und der Gefangene von Askaban“ mit Daniel Radcliffe, Emma Watson und Rupert Grint am heutigen 21. Oktober 2021 um 20.15 Uhr auf Sat.1 zu sehen, die Wiederholung läuft am Sonntag (24. Oktober) um 15.10 Uhr.. In unserer Kritik haben wir 4,5 von 5 möglichen Sternen vergeben, unter anderem für die „düstere und komplexe“ Inszenierung – auch ganz ohne Horror-Regen menschlicher Körperteile.
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Dies ist eine Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels. Anlass ist eine erneute TV-Ausstrahlung von „Harry Potter und der Gefangene von Askaban“.