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    Keine 2. Staffel "Midnight Mass": Das Ende der Netflix-Horror-Serie erklärt
    Pascal Reis
    Pascal Reis
    -Redakteur
    Ob "Rosemaries Baby", "Halloween", "Cannibal Holocaust" oder "Scream": Pascal liebt das Horrorkino in seiner ganzen verstörenden Schönheit.

    Mit „Midnight Mass“ hat „Spuk in Hill House“-Macher Mike Flanagan eine neue Horror-Serie auf Netflix abgeliefert. Warum es allerdings eher schlecht um eine zweite Staffel steht und was der Vampir damit zu tun hat, erfahrt ihr in unserer Erklärung.

    Netflix

    Es ist schon beeindruckend, wie stilsicher und raffiniert Mike Flanagan das Horror-Genre angeht. Damit sind nicht nur seine Spielfilme wie „Doctor Sleeps Erwachen“ oder „Hush“ gemeint, sondern fast noch mehr die Netflix-Serien, die er in Szene gesetzt hat. Nach „Spuk in Hill House“ und „Spuk in Bly Manor“, steht mit „Midnight Mass“ seit letztem Freitag seine neue Horror-Serie auf dem Streamingdienst zur Verfügung.

    Wer sich die sieben Episoden von „Midnight Mass“ angesehen hat, wird sich nach dem verstörend-schönen Finale natürlich die Frage stellen: Könnte es eine zweite Staffel geben? Wir erklären euch, warum eine Fortsetzung nicht sonderlich wahrscheinlich ist, wenn auch nicht komplett ausgeschlossen. Aber Vorsicht: Wer die Serie noch nicht gesehen hat, sollte ab jetzt besser nicht mehr weiterlesen, denn es folgen massive Spoiler.

    Das Ende von "Midnight Mass" erklärt

    Nachdem Flanagan deutlich gemacht hat, dass Father Paul (Hamish Linklater) kein Ersatz für den eigentlichen Gemeinde-Pfarrer von Crockett Island ist, sondern dessen durch die Begegnung mit einem (angeblichen) Engel in Jerusalem extrem verjüngte Version, überschlagen sich die Ereignisse in „Midnight Mass“. Im festen Glauben, dass der Bote Gottes, wie Paul ihn nennt, in der Lage ist, den Tod aus der Welt zu vertreiben, hat er die geflügelte Kreatur mit nach Crockett Island gebracht.

    Das Ergebnis? Ein reines Blutbad. Der „Engel“ nämlich ist kein biblisches Geschöpf, sondern ein Vampir, wie Mike Flanagan in einem Interview mit den Kollegen von Entertainment Weekly selbst bestätigt hat. Wer das Blut des Vampirs trinkt, mag zwar unsterblich sein, ist jedoch auf den roten Lebenssaft angewiesen und verbrennt bei der Berührung mit Sonnenlicht. In der sechsten Episode, während der österlichen Mitternachtsmesse, teilen sich die Insulaner daher in zwei Gruppen:

    Der Großteil verwandelt sich auf Geheiß von Father Paul ebenfalls in Vampire, während der Rest sich weigert, diesen Schritt zu gehen – und gejagt wird.

    Kurze Zeit darauf geht Crockett Island in Flammen auf. Nicht nur werden die Häuser angezündet, sondern auch die Boote, was ein Verstecken vor den Sonnenstrahlen oder eine Flucht von der Insel unmöglich macht. Father Paul erkennt nach und nach sein Scheitern und als die Sonne aufgeht, zerfällt die verwandelte Bevölkerung zu Staub. Auch der Vampir ist davon betroffen – seine Asche regnet vom Himmel, nachdem er versucht hat, in letzter Sekunde wegzufliegen.

    In 2 Tagen auf Netflix: "Spuk in Hill House"-Macher warnt seine Fans jetzt schon vor neuer Horror-Serie

    Die einzigen Überlebenden des Massakers sind die Jugendlichen Leeza (Annahar Cymone) und Warren (Igby Rigney). Mit einem Kanu haben sie sich aufs Meer gerettet und können das tragische Treiben an der Küste aus sicherer Distanz beobachten. Leeza, die eigentlich im Rollstuhl sitzt, konnte zwischenzeitig wieder ihre Beine bewegen. Mit ihren letzten Worten in der Serie klärt sie Warren jedoch darüber auf, dass sie ihre Beine nicht mehr spürt. Das Blut des „Engels“ hat seine Wirkung verloren, was ein weiterer Beleg dafür ist, dass die Kreatur vernichtet wurde.

    So steht es um Staffel 2 von "Midnight Mass"

    Eigentlich ist „Midnight Mass“ damit abgeschlossen. Mike Flanagan, der das Projekt schon seit Jahren angehen wollte und es ursprünglich als Film geplant hat, damit aber bei diversen Studios abgewiesen wurde, hat auch nie den Wunsch geäußert, eine weitere Staffel inszenieren zu wollen. Sollte die Mini-Serie jedoch einen riesigen Erfolg für Netflix darstellen, könnte der Regisseur und Drehbuchautor vielleicht noch einmal ins Grübeln kommen.

    Eine Möglichkeit wäre, „Midnight Mass“ in der 2. Staffel in eine ähnliche Richtung wie „Spuk in Hill House“ oder „Doctor Sleeps Erwachen“ zu lenken. Warren und Leeza, die einzigen Überlebenden, könnten dabei in den Mittelpunkt rücken und Dreh- und Angelpunkt für eine Geschichte werden, die sich damit beschäftigt, wie das Leben für die Beiden nach den schrecklichen Ereignissen auf Crockett Island weitergeht. Damit könnte Mike Flanagan erneut eines der Lieblingsthemen aufgreifen: den persönlichen Umgang mit Traumata.

    Bestätigt ist in dieser Hinsicht allerdings rein gar nicht. Momentan ist Mike Flanagan zudem auch mit der Post-Produktion eines anderen Projekts beschäftigt: Eine Teenie-Horror-Serie namens „The Midnight Club“, die Flanagan erneut für Netflix inszeniert. Trotz der ähnlichen Titel und einer sogar teilweise identischen Besetzung wird das aber vermutlich keine Fortsetzung zu „Midnight Mass“. Doch immerhin: Für Nachschub – womöglich schon im nächsten Jahr – ist glücklicherweise gesorgt.

     

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