Für viele Fans des Netflix-Hits „Sex Education“ sind Maeve (Emma Mackey) und Otis (Asa Butterfield) das finale Traumpaar. Trotzdem begeistert sie derzeit eine intime Szene zwischen Maeve und dem in der zweiten Staffel eigentlich noch als wenig sympathischem Lügner und Widersacher eingeführten Isaac (George Robinson).
Die Szene ist so wichtig und berührend, weil ganz selbstverständlich gezeigt wird, was auch ganz selbstverständlich sein sollte: dass auch der im Rollstuhl sitzende junge Mann zu Intimität fähig ist.
Die Szene wird wahrscheinlich auch deswegen von vielen Fans so gefeiert, weil sie gut vorbereitet ist. Sie ist eingebettet in eine Unterhaltung, die Isaac nicht nur sympathischer macht, sondern ihn auch Maeve zeigen lässt, was er fühlt – und zwar sowohl innerlich wie auch äußerlich.
Auch wenn es nicht zum eigentlichen Akt kommt, weil der Rauchmelder aufgrund der bei all der Zärtlichkeit im Ofen vergessenen Lasagne anschlägt, erfahren wir mit Maeve gemeinsam, dass Isaac natürlich auch sexuelle Erregung spürt. Das war auch dem Isaac-Darsteller George Robinson ein wichtiges Anliegen, der selbst im Rollstuhl sitzt.
Wie George Robinson in einem Interview mit BBC News erklärt, zeige die Szene, dass Menschen mit körperlichen Behinderungen „intime, sexuelle Wesen wie alle anderen auch“ sind. Gleichzeitig sei die Szene aber auch „so schön gestaltet“, weil sie zeige, dass „Sex nicht nimmer nur die physische Seite umfasse“, sondern es auch darum gehe, „sich einem anderem gegenüber zu öffnen“.
Und damit sind wir auch wieder bei der angesprochenen Vorbereitung. Denn auch beim Dreh war diese von großer Bedeutung. Wie Maeve-Darstellerin Emma Mackey dem Magazin ELLE verriet, habe man sich über alle intime Szenen sehr viele Gedanken gemacht, damit sie die richtigen Botschaften vermitteln.
Für diese Szene sei besonders wichtig gewesen, dass sich Isaac-Schauspieler George Robinson umfangreich mit seinen Erfahrungen einbringen konnte, ihm also zugehört wurde.
Dies dürfte mit ein Grund dafür sein, dass auch viele Menschen, die selbst im Rollstuhl sitzen, so positiv auf die Szene reagieren, während in der Vergangenheit andere intime Szenen viel Kritik u. a. für fehlende Authentizität bekamen (zum Beispiel im Hollywood-Romantikfilm „Ein ganzes halbes Jahr“).