Phil Tippett gilt als eine echte Größe in Hollywood, wenn es um visuelle Effekte geht. In seiner langjährigen Karriere war Tippett als VFX-Künstler unter anderem an Klassikern wie der originalen „Star Wars“-Trilogie, „Jurassic Park“, Robocop“ oder auch an den jüngeren „Jurassic World“-Filmen beteiligt. Unter anderem hat er eine Technik namens Go-Motion entwickelt, die Stop-Motion mit Bewegungsunschärfe kombiniert und so für weniger ruckartige Animationen sorgt. Diese Methode wurde zuerst in „Das Imperium schlägt zurück“ eingesetzt, beispielsweise für die Bewegungen der AT-AT in der Schlacht von Hoth. Für seine Arbeiten an „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ und „Jurassic Park“ bekam er darüber hinaus zwei Oscars verliehen.
Mit „Mad God“ erscheint nun eines seiner Herzensprojekte. Bereits vor etwa 30 Jahren, als Tippett an „Robocop 2“ arbeitete, begann er auch mit der Entwicklung von „Mad God“. Doch andere Projekte wie „Jurassic Park“ verzögerten die Dreharbeiten immer weiter. Von dem „Mad God“-Universum blieben in der vergangenen Dekade lediglich drei Kurzfilme übrig. Erst jetzt, im Jahr 2021, erblickt „Mad God“ endlich in seiner finalen Form in Spielfilmlänge das Licht der Welt .
Die lange Wartezeit hat sich anscheinend gelohnt: Bereits der erste Trailer vermittelt einen Eindruck, welcher ungeheure Aufwand offenbar in dieses Projekt und die Animation der komplett handgefertigten Puppen, Sets und Miniaturen gesteckt wurde. Worum es in dem Film geht, lässt sich anhand dieser kurzen Ausschnitte noch nicht wirklich sagen, dafür versprechen die Bilder einen ziemlich abgefahrenen und verstörenden Mix aus Science Fiction, Fantasy, Steampunk, Dystopie und jeder Menge Horror-Einflüsse.
Ein Film wie ein Albtraum
Der Film folgt dabei einer Figur namens „The Assassin“, die durch eine unterirdische Welt voller Monster, Kampfschauplätze und bizarrer Kuriositäten irrt. Phil Tippett selbst vergleicht sein Werk auf der Website des Films mit dem unmittelbaren Moment, nachdem man aus einem Traum aufgewacht ist und einzelne Fragmente davon noch im Geist aufblitzen sieht, bevor sie wieder im Schatten verschwinden. Nach dem Trailer kann man sich das nur allzu gut vorstellen. „Mad God“ soll dabei übrigens komplett auf Dialoge verzichten, wie einigen ersten (überwiegend positiven) Kritiken zu entnehmen ist.
„Mad God“ wurde bereits beim diesjährigen Locarno Film Festival und beim Fantasia International Film Festival in Canada aufgeführt. Wann es der Film regulär nach Deutschland schafft, ist derzeit leider noch nicht bekannt.
"Mad Max: Fury Road" mit Bulle: Im Trailer zu "Zorn der Bestien – Jallikattu" wird der pure Wahnsinn entfesselt