Das Duo aus Regisseur Peter Berg und Mark Wahlberg zeigt sich mit „Boston“ in Topform. Der Action-Thriller über die Anschläge von Boston, der heute Abend um 20:15 Uhr auf Pro7 ausgestrahlt wird, erweist sich nicht nur als hochspannend, sondern auch als ungemein emotional. Nachdem es in „Lone Survivor“ um die Operation Red Wings im Afghanistankrieg ging und „Deepwater Horizon“ die Katastrophe der gleichnamigen, brennenden Ölplattform im Jahre 2010 behandelte, setzt sich Peter Berg in „Boston“ nun zum ersten Mal mit dem Terrorismus in den Vereinigten Staaten auseinander. Und auch wenn nicht jede Zusammenarbeit zwischen Berg und Wahlberg überzeugt, gilt für „Boston“: Der Film ist verdammt gut geworden!
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Darum geht es in "Boston"
Es ist der 15. April 2013: Wie jedes Jahr am Patriots Day findet in Boston der Marathon statt. Das Sportereignis wird wie ein großes Volksfest gefeiert, bei dem eine halbe Millionen Zuschauer den 23.000 Läufern am Straßenrand zujubeln, bis dieser Nachmittag eine schreckliche Wendung nimmt: Innerhalb weniger Sekunde explodieren zwei Sprengsätze im Zielbereich des Rennens. Es gibt mehrere Tote und zahlreiche Verletzte.
Die Police Sergeants Tommy Saunders (Mark Wahlberg) und Jeffrey Pugliese (J.K. Simmons) haben jedoch keine Zeit, um sich geschockt über die Vorfälle zu zeigen. Zusammen mit Special Agent Richard DesLauriers (Kevin Bacon), Polizeichef Ed Davis (John Goodman) und der Krankenschwester Carol Saunders (Michelle Monaghan) blicken sie einer Vielzahl von Herausforderung ins Auge – und müssen die Attentäter ausfindig machen, bevor sie erneut zuschlagen können…
+++ Meinung +++
"Boston" ist ein bedrückender Befindlichkeitsfilm
In der offiziellen FILMSTARTS-Kritik erhielt „Boston“ starke 4 von 5 Sternen. Unser Autor schreibt in seinem Fazit: „In ‚Boston‘ verdichtet Peter Berg den Terroranschlag auf den Boston Marathon von 2013 zu einem emotional wie physisch packenden Terror-Reißer mit optimistischer Botschaft.“ Dem kann ich im Großen und Ganzen nur zustimmen. Vor allem bin ich überrascht darüber gewesen, von welcher umsichtigen Seite Peter Berg sich hier zeigt.
Während Peter Berg in „Lone Survivor“ und „Deepwater Horizon“ noch voll auf Spektakel und Schauwerte gesetzt hat, funktioniert „Boston“ vielmehr als pulsierender Großstadt-Thriller. Berg distanziert sich hier von reaktionären War-on-Terror-Tendenzen und fängt stattdessen die Gefühlswelten von den Opfern, den Tätern und den Ermittlern ein.
Daraus entsteht eine Art multiperspektivischer Befindlichkeitsfilm, in dem Panik und Orientierungslosigkeit sehr eindringlich greifbar werden. Dennoch ist „Boston“ letztlich sogar ein trotz allem optimistisches Seherlebnis. Am Ende nämlich bleiben nicht die durch die Luft wirbelnden Gliedmaßen und der blutbefleckte Asphalt im Gedächtnis haften.
Stattdessen steht zum Schluss der Gedanke: Wir können nicht immer sicher sein, aber wir können uns Halt geben. Und damit bezieht sich Peter Berg nicht nur auf Boston, sondern formuliert sein Anliegen universell. Wenn es aber um die Action geht, ist der Mann nach wie vor in seinem Element und die groß angelegte Straßenschlacht in der Mitte des Films gehört fraglos zu den besten Actionsequenzen der jüngeren Kinogeschichte.
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