Es war ein ausgefallenes Konzept, das am Ende nicht von Erfolg gekrönt war: Quibi. Der Streaming-Anbieter, dessen exklusive Inhalte darauf ausgelegt waren, ausschließlich übers Handy konsumiert zu werden, nahm zwar ordentlich Geld in die Hand, um große Namen für seine Filme/Serien zu gewinnen – die es dann allerdings nur häppchenweise zu sehen gab. Das oberste Gebot der Plattform: Einzelne Film- bzw. Serienepisoden dürfen nicht länger als zehn Minuten gehen!
Doch selbst packende Formate wie „Most Dangerous Game“ – basierend auf einem weltbekannten Stoff und besetzt mit namhaften Stars wie Christoph Waltz und Liam Hemsworth – fanden keine große Zuschauerschaft und konnten nicht verhindern, dass Quibi bereits nach wenigen Monaten auch schon wieder dicht machen musste. Das Handy-Streaming wurde von den Usern also nicht angenommen, die Inhalte hingegen finden einfach anderswo ein neues Zuhause. Und so gibt es „Most Dangerous Game“ ab dem heutigen 8. September 2021 in Deutschland bei Amazon Prime Video:
›› "Most Dangerous Game" bei Amazon Prime Video*
Wer den Premiumdienst des Versand-Riesen abonniert hat, kann ab sofort also ganz ohne Zusatzkosten mal in die Quibi-Serie reinschauen, hinter der übrigens der TV-erfahrene Nick Santora („Prison Break“) steckt. Und auch wenn die Bruchlandung des Streaming-Anbieters vielleicht etwas anderes vermuten lässt: Die Neuauflage des legendären Menschenjagd-Thrillers kann sich durchaus sehen lassen – vor allem jetzt bei Amazon, wo es das Ding nicht etwa in kurzen Episoden, sondern als Spielfilm ganz ohne Unterbrechungen gibt.
Darum geht’s in "Most Dangerous Game"
Dodge Maynard (Liam Hemsworth) ist todkrank – und es bleibt ihm nicht mehr viel Zeit, um seine Frau Val (Sarah Gadon) und ihr ungeborenes Kind zumindest finanziell abzusichern und seiner Familie eine unbeschwerte Zukunft ohne Geldsorgen zu ermöglichen. Da kommt das Angebot des zwielichtigen Miles Sellars (Christoph Waltz) gerade recht.
Der Geschäftsmann bietet dem verzweifelten werdenden Vater einen Deal an: Dodge soll an einer Menschenjagd teilnehmen – und für jede Stunde, die er überlebt, geht eine beträchtliche Summe Geld auf sein Konto, von dem seine Frau und sein Kind gut leben könnten…
Bekanntes Konzept in neuem Gewand
FILMSTARTS-Redakteur Daniel Fabian, der Autor dieser Zeilen, hat Quibi direkt zum Start auf Herz und Nieren getestet und sich die 15 Folgen „Most Dangerous Game“, die am Ende insgesamt auf Spielfilmlänge kommen, häppchenweise zu Gemüte geführt – in der Bahn, auf dem Klo oder im Wartezimmer. Eben da, wo man schnell mal ein paar Minuten hat.
Während die Unterbrechungen nach jeder Episode ziemlich nervten und einen immer wieder kurz raus aus der Geschichte zurück in die Realität holten, bringt der Film selbst (denn das ist er am Ende ja auch, nur eben zerstückelt) aber durchaus einige Schauwerte mit.
Denn auch wenn „Most Dangerous Game“ inhaltlich auf altbekannten Pfaden wandert und nicht jede Wendung den erhofften Wow-Effekt hat, geht es derart rasant zur Sache, dass kaum Zeit für Langeweile bleibt. Und mit der Auswertung auf Amazon dürfte der Thriller zusätzlich gewinnen: Dass der nämlich verdammt gut aussieht, war bereits auf dem kleinen Smartphone-Bildschirm zu erahnen – so richtig zur Geltung kommen dürften die Schauwerte der teuren Hollywood-Produktion allerdings erst auf dem Fernseher (oder zumindest auf dem Laptop).
Bald weg von Amazon Prime: "Bone Tomahawk"*Bei dem Link zum Angebot von Amazon handelt es sich um einen sogenannten Affiliate-Link. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision.