Gerade erst ging Disney+ ins Rennen um die begehrte Streaming-Krone, da bekommen Amazon Prime Video, Netflix & Co. auch schon weitere Konkurrenz: Quibi ist da – und zwar auch in Deutschland (was aufgrund der englischsprachigen Plattform ein wenig untergegangen ist)! Der Dienst stammt von Ex-Disney- und DreamWorks-Boss Jeffrey Katzenberg, der Animationshits wie „Arielle“ und „Aladdin“ sowie „Shrek“ und „Kung Fu Panda“ auf den Weg brachte und nichts weniger plant, als Streaming zu revolutionieren - und dabei zahlreiche prominente Hollywood-Stars und -Regisseure gewinnen konnte.
Der neue Streamingdienst feierte am 6. April 2020 eine Premiere über den Erwartungen in den USA, hat dort nach der ersten Woche 1,7 Millionen Downloads zu verzeichnen. Diese Zahlen sind auch in Anbetracht der Umstände zu sehen, denn mit anderen Streaming-Anbietern ist der Neuling nur bedingt zu vergleichen.
Für die Nutzer stellen sich aber ohnehin erst mal ganz andere Fragen: Wo bekommt man Quibi? Was hat die Plattform überhaupt zu bieten? Wie viel kostet das Ganze? Und braucht man wirklich noch ein Streaming-Abo?
Quibi: So geht’s!
Smartphone-Streaming: Quibi ist voll auf Smartphone-Nutzer zugeschnitten und ausschließlich als Mobile-App verfügbar! Diese steht kostenlos sowohl im App Store von Apple als auch im Google Play Store zur Verfügung.
Quibi bietet zum Start ein kostenloses 90-Tage-Probeabo an – ihr könnt die exklusiven Inhalte der Streaming-Plattform also ganze drei Monate lang gratis nutzen. Um das Testabo abzuschließen, müsst ihr allerdings trotzdem eine Bankverbindung angeben, damit das reguläre Abo direkt nach Ablauf der 90 Tage weiterlaufen kann. Wenn ihr Quibi nicht zahlungspflichtig abonnieren wollt, denkt daran, das Testabo spätestens einen Tag vor Ende zu kündigen.
Die Kosten
Nach dem Testabo: Ihr habt also ganze drei Monate Zeit, um das Programm von Quibi zu durchforsten – und die dürften gerade zum Beginn locker reichen, um alles zu schauen, was euch auch nur ansatzweise interessiert.
Solltet ihr euch dafür entscheiden, Quibi die Treue zu halten und den Service weiter zu nutzen, kostet euch das danach 8,99 Euro pro Monat. Dafür bekommt ihr dann jede Menge völlig unterschiedliche, teils hochkarätig besetzte und vor allem exklusive Formate präsentiert…
Exklusive Serien und mehr auf Quibi
Kleine Serien, große Stars: Quibi ist dem hektischen Alltag angepasst, der heutzutage das Leben vieler Menschen bestimmt. Denn nicht jeder hat immer gleich Zeit, eine ganze Serienfolge oder gar einen Film (am Stück) zu sehen. Hier soll Quibi Abhilfe schaffen – mit Serien, deren Episoden maximal zehn Minuten dauern und die man einfach mal zwischendurch schauen kann, wenn man etwa auf den Bus wartet.
Trotz Miniformat erwartet die Zuschauer allerdings aufwändig produzierte und hochkarätig besetzte Unterhaltung – etwa mit dem Drama „Survive“ mit „Game Of Thrones“-Star Sophie Turner oder dem atemlosen Hetzjagd-Thriller „Most Dangerous Game“ mit Christoph Waltz und Liam Hemsworth. Das Ganze kann man dann häppchenweise wie andere Serien schauen, kommt letztlich aber eben nur auf Spielfilmlänge.
Quibi hat übrigens gleich zum Start für jeden etwas im Angebot: Für Horror-Fans gibt’s die Anthologie-Serie „50 States Of Fright“, für Reality-TV-Fans stehen Formate wie die Neuauflage der einst auf MTV ausgestrahlten Sendung „Punk’d“ zur Verfügung und in „Elba vs. Block“ tritt Schauspieler Idris Elba („Hobbs & Shaw“) gegen Rennsportlegende Ken Block in spektakulären Autorennen an. Und es gibt noch viel, viel mehr.
Ihr könnt die Serien übrigens allesamt nicht nur im Querformat sehen, sondern je nach Lust auch im Hochformat (wenn es mal mühsam wird, das Handy andersrum zu halten). Die Inhalte sind so gehalten, dass sie in beiden Formaten funktionieren – und eben auf das Konsumverhalten der Generation Z ausgelegt, die daran gewöhnt ist, Videos hochkant aufzunehmen und zu konsumieren.
Die Inhalte sind derzeit allerdings nur im englischen Originalton verfügbar, aber mit Untertiteln.
Alternative zu Netflix & Co.?
Einen Versuch wert: Quibi verfolgt eine ganz eigene, neue Marschroute und ist damit kaum als Ersatz für gängige Streaming-Plattformen zu sehen – sondern viel mehr als kleine Ergänzung. Als solche kann sich der neue Stern am Streaming-Himmel allerdings tatsächlich sehen lassen.
Wir haben die App schon mal ein wenig getestet und sind durchaus angetan von den teils überaus hochwertig produzierten Inhalten wie etwa „Most Dangerous Game“, auch wenn wir die Hochformat-Funktion nur bedingt empfehlen würden und man sich auch erst mal dran gewöhnen muss, eine Geschichte in Spielfilmlänge Kapitel für Kapitel zu schauen.
Viel wird auch davon abhängen, wie die Qualität der vielen, in Kürze noch kommenden Projekte, für die angeblich die Gesamtsumme von 1,1 Milliarden Dollar ausgegeben wird, ausfällt.
Ob Quibi was für euch ist, könnt ihr ab sofort kostenlos testen. Auf der Website des Streaming-Anbieters findet ihr außerdem weitere Infos sowie eine Übersicht des Angebots inklusive Trailer.
Ein dubioser Christoph Waltz spielt ein tödliches Spiel im Trailer zu "Most Dangerous Game"