Bis in einigen Monaten „Red Notice“ mit Dwayne Johnson und Gal Gadot erscheint, ist der 150-Millionen-Dollar-Blockbuster „6 Underground“ weiterhin der bisher teuerste Netflix-Film überhaupt. Demensprechend groß war bei seinem Erscheinen im November 2019 die Aufmerksamkeit von Medien und Fans, die dem u. a. mit Ryan Reynolds und Melanie Laurent hochkarätig besetzten Action-Kracher von Michael Bay („Transformers 1 – 5“) entgegengebracht wurde.
Obwohl der Film um eine anonyme Gruppe von Weltenrettern, die von einem offiziell für tot erklärten Menschenfreund-Milliardär angeführt werden, damals nicht die allerbesten Kritiken erhalten hat und eben auch nicht ganz billig war, erschien es aufgrund des Medien-Interesses und der Star-Besetzung eigentlich absolut logisch, dass Netflix auf jeden Fall eine Fortsetzung zu ihrem Blockbuster-Hit anstreben wird. Es wurde ja auch nichts anderes von den Verantwortlichen verkündet – zumindest bis jetzt...
"6 Underground 2" wird nicht kommen!
In einem sehr ausführlichen Porträt des Branchenblatts Variety über Scott Stuber, den Filmchef von Netflix, sagt dieser nämlich auch ein paar Sätze über „6 Underground“, die man in dieser Offenheit selten von einem Studio-Manager in dieser Position hört. (Jedenfalls nicht vor Ablauf der berühmten „zehn Jahre“, nach denen in früheren Hollywood-Zeiten meist die Wahrheit über chaotische Filmdrehs und Hinter-den-Kulissen-Streitereien ans Licht kam.)
Zu „6 Underground“ sagt Netflix-Filmchef Scott Stuber jedenfalls: „Wir haben nicht das Gefühl, dass wir den Film auf einer kreativen Ebene so ganz hinbekommen haben. Es war ein netter Hit, aber am Ende hatten wir nicht das Gefühl, dass er gut genug ist, um noch einmal zu ihm zurückzukehren. Es gab da einfach nicht diese tiefe Liebe für diese Figuren oder diese Welt.“
Ist "6 Underground" wirklich eine Enttäuschung?
Aber hat Scott Stuber eigentlich Recht? Ist „6 Underground“ tatsächlich eine kreative Enttäuschung? Am Ende ist das natürlich eine Frage der subjektiven Wahrnehmung und lässt sich nicht eindeutig beantworten – vor allem nicht in einem Fall, wo Krawall-Zampano Michael Bay noch mal eine Schippe mehr Action-Wahnsinn drauflegt. Viele haben das abgefeiert – mindestens genauso viele waren aber auch einfach nur noch genervt.
Auch die FILMSTARTS-Redaktion selbst ist gespalten: So habe ich den Film in einem Pro-Contra-Artikel unter der Überschrift „Grandios oder Grütze“ als „hochglänzenden Sondermüll“ eingestuft, während mein Kollege Daniel Fabian zumindest die Actionszenen als „handgemachtes Feuerwerk“ abgefeiert hat.
Die Action im Netflix-Blockbuster "6 Underground": Grandios oder Grütze?