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    "The Blacklist" auf Netflix: Der berührendste Moment der 8. Staffel ist noch besser, wenn ihr die wahre Geschichte kennt
    Björn Becher
    Björn Becher
    -Mitglied der Chefredaktion
    Seit mehr als 20 Jahren schreibt Björn Becher über Filme und Serien. Hier bei FILMSTARTS.de kümmert er sich um "Star Wars" - aber auch um alles, was gerade im Kino auf der großen Leinwand läuft.

    Die achte Staffel von „The Blacklist“, die es nun auch auf Netflix gibt, hält wieder viele Highlights für Fans der Serie bereit.Gerade eine Szene ist dabei besonders berührend – und zugleich ein toller Abschied für einen verstorbenen Schauspieler.

    NBC / Netflix

    In der sechsten Episode der achten Staffel von „The Blacklist“ tritt der Kampf zwischen den einstigen Verbündeten Raymond „Red“ Reddington (James Spader) und Elizabeth „Liz“ Keen (Megan Boone) für einen kurzen Moment in den Hintergrund. Red versucht zwar weiterhin herauszufinden, wen Liz alles auf ihre Seite zieht, um ihn umzubringen. Zugleich wird er aber auch vom Tod eines zwar oft nervigen, aber immer loyalen Verbündeten geschockt.

    Glen Carter (Clark Middleton), der für ihn fast jede Person aufspüren konnte, ist überraschend am sogenannten West-Nil-Virus gestorben. Reds Aufmerksamkeit verschiebt sich deshalb erst einmal ein ganzes Stück weit dahin, die Trauerfeier für seinen alten Freund zu organisieren.

    Virginia Sherwood/NBC

    Glen hat nämlich gegenüber seiner Mutter und seinem Umfeld behauptet, für einige der größten Hits von Superstar Huey Lewis verantwortlich zu sein, um so die fetten Einnahmen aus den (illegalen) Diensten für Red zu erklären. Und so muss Red nun irgendwie Huey Lewis davon überzeugen, auf einer kleinen Trauerfeier für einen ihm völlig unbekannten Mann aufzutauchen und bei dessen Lüge mitzuspielen.

    Die Episode gipfelt in einer berührenden Szene auf der New Yorker Freiheitsstatue, wo Red, Dembe (Hisham Tawfiq) und Huey Lewis die Asche von Glen verstreuen – und Red eine emotionale Rede hält.

    Diese Abschiesrede gedenkt nicht nur Glen, sondern auch dem verstorbenen Schauspieler hinter der Figur: Clark Middleton.

    Die Folge ist auch ein Abschied von Clark Middleton

    Spricht Red zunächst noch über Glens Leidenschaften wie Bowling und seine Fähigkeiten als Tracker sowie die vielen Probleme, die er mit dem oft nervigen und starrsinnigen Freund hatte, kommen dann Worte, die bewusst nicht nur Glen, sondern auch den Darsteller Clark Middleton adressieren:

    „Er ist nie ängstlich gewesen […] Er hatte keine Angst, beurteilt zu werden oder im Unrecht zu sein. Er hatte keine Angst vor Freundschaft oder Gefühlen, einem miesen Scherz oder einem tollen Witz. Er hatte nie Angst vor einem guten Leben oder vor schlechtem Timing oder Konsequenzen oder einer schier unlösbaren Aufgabe oder vor irgendeiner Art von Gefahr“, heißt es so unter anderem in einer Trauerrede, die den Freund auch dafür rühmt, das Leben so geliebt zu haben, wie es zu ihm war, egal wie unfair das auch teilweise gewesen sein mag.

    Diese Worte beschreiben eben nicht nur Glen, sondern fast noch mehr Schauspieler Clark Middleton, der überraschend im Oktober 2020 und damit vor Beginn der achten Staffel verstarb. Mit den auf Reds Worte folgenden Bildern und einer Gedenktafel wird noch einmal zusätzlich an ihn gedacht.

    NBCUniversal

    Clark Middleton: Kämpfer trotzt schwerer Krankheit

    Clark Middleton litt schon als Kind unter einer schweren rheumatischen Erkrankung, die ihn ab seinem vierten Lebensjahr plagte, dafür sorgte, dass sich Körperteile verkrümmten, er Bewegungsfähigkeiten einbüßte und an Krücken gehen musste. Trotzdem liebte er sein Leben, nahm es so an, wie es ihm gegeben wurde und erfüllte sich den Traum von der Schauspielerei.

    Middleton erschuf einige prägende Figuren, die sich vor allem Serienfans ins Gedächtnis brannten. Neben Tracker Glen in „The Blacklist“ zum Beispiel auch einen Büchersammler in „Fringe“ oder einen forensischen Techniker in „Law & Order“. Im Kino war er unter anderem in Filmen wie „Kill Bill Vol. 2“, „Sin City“, „Snowpiercer“ odet „Birdman“ in meist kleineren, oft aber trotzdem prägnanten Rollen zu sehen.

    Im Oktober 2020 verstarb Middleton am sogenannten West-Nil-Virus.

    Macher setzten bewusst auf Parallelen

    Dass die Figur nun demselben, für Menschen eigentlich nur sehr, sehr selten tödlichen Virus wie der reale Darsteller erliegt, ist eine von mehreren bewusst gesetzten Parallelen der Macher, wie auch schon die Produzenten Jon Bokenkamp und John Eisendrath anlässlich der US-TV-Ausstrahlung der Folge dem Magazin TVLine verrieten.

    So habe man nach dem Tod von Schauspieler Middleton zwar mehrere andere Ideen diskutiert, wie man erzählen könne, dass die Figur nicht mehr auftauche, zum Beispiel, dass Glen seinen Job verloren hat oder im Urlaub ist. Aber am Ende sei schnell klar gewesen, dass man seinen Tod auch in der Serie anerkennen und die Möglichkeit nutzen wolle, Clark Middleton zu gedenken.

    Und so wurde die Trauerrede von Raymond Reddington auch bewusst als Trauerrede auf Figur und realen Schauspieler konzipiert. Für Autor Bokenkamp ist die finale berührende Umsetzung durch einen sichtlich bewegten James Spader sogar eine seiner Lieblingsszenen der gesamten Serie und soll allen zeigen, wie sehr man Middleton vermisse.

    Die ohnehin schon berührende Szene aus der aktuellen achten Staffel von „The Blacklist“ ist mit dem Wissen um diesen realen Hintergrund gleich noch mal eine ganze Spur emotionaler.

    8. Staffel "The Blacklist" auf Netflix: Darum wurde eine Schlüsselrolle neu besetzt
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