Peter Jackson ist vor allem für seine „Herr der Ringe“-Adaption bekannt, die – da sind sich Fans und Kritiker*innen wohl ziemlich einig – zu den beliebtesten Filmreihen aller Zeiten zählt. Dass ihm die Verfilmung des Fantasy-Klassikers einst überhaupt anvertraut wurde, lag aber wohl nicht zuletzt daran, dass er sich schon lange vor der Jahrtausendwende einen Ruf als außergewöhnlicher Filmemacher aufbaute – und zwar nicht nur mit Low-Budget-Splatter-Granaten wie „Bad Taste“ und „Braindead“, sondern auch mit dem Drama-Meisterwerk „Heavenly Creatures“, für das Jackson 1995 seine erste Oscarnominierung einfuhr.
Während seine Horror-Kult-Klassiker weiterhin auf ihre offizielle deutsche HD-Premiere warten, erscheint „Heavenly Creatures“ am 13. August 2021 nun aber endlich erstmals in Deutschland auf Blu-ray:
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Doch auch wenn es sich dabei um keinen von Jacksons blutrünstigen Horror-Späßen handelt, sollten potenzielle Käufer eines vorab wissen…
"Heavenly Creatures": Blu-ray-Premiere nur gekürzt
Nachdem der Film einst in voller Länge in die deutschen Kinos kam und in jener Fassung auch seine hiesige Heimkinopremiere auf VHS feierte, ist „Heavenly Creatures“ seit der DVD-Ära in Deutschland nur noch in der gekürzten Fassung erschienen – das wird sich nun auch auf Blu-ray nicht ändern. Wie jüngste Details zur HD-Premiere nämlich enthüllen, wird es sich dabei erneut nur um die geschnittene R-Rated-Fassung handeln.
Verglichen zur Uncut-Version fehlen hier insgesamt satte neun Minuten, unter anderem etwa Teile der surrealen Traumsequenzen im Film. Wer den Film in voller Länge genießen möchte, kommt also nach wie vor nicht um die Kassette oder die US-Veröffentlichung umhin – benötigt sowohl für die DVD als auch für die Blu-ray allerdings einen Player, der sämtliche Regionalcodes abspielen kann (da die US-Scheiben für handelsübliche europäische Geräte gesperrt sind).
Das ist "Heavenly Creatures"
Neuseeland in den 1950ern: Die jugendlichen Außenseiterinnen Juliet (Kate Winslet) und Pauline (Melanie Lynskey) teilen nicht nur ihre Leidenschaft für den Opernsänger Mario Lanza, sondern sind beide auch schwer krank – und geben sich gegenseitig Halt, in dem sie sich gemeinsam in eine aufregende Fantasiewelt flüchten. Ihre Eltern wollen von ihren aufregenden Abenteuern zwischen Einhörnern, gigantischen Schmetterlingen und dekadenten Königsfamilien allerdings nichts wissen – und sehen in der immer inniger werdenden Freundschaft schon bald eine sich anbahnende „gefährliche homosexuelle Beziehung“…
Für uns zählt „Heavenly Creatures“ bis heute zu Peter Jacksons besten Filmen. Mitreißend ist das Coming-of-Age-Drama vor allem dank der Chemie zwischen den zwei herausragenden Hauptdarstellerinnen, aber auch Peter Jackson trägt einiges zu einem wahrlich magischen Filmerlebnis bei – mit einer schon damals bemerkenswerten Bereitschaft, Fantasiewelten ebenso kreativ wie akribisch und bedingungslos zum Leben zu erwecken. Ein außergewöhnliches Stück Film, für das es in der FILMSTARTS-Kritik 5 von 5 möglichen Sternen gibt – unbedingt sehenswert, am besten aber ungekürzt.
Heavenly CreaturesDie HD-Ankündigung von „Heavenly Creatures“ kommt übrigens wohl nicht ganz zufällig pünktlich zum Pride Month – den ihr euch mit jeder Menge LGBTQ+-Highlights vertreiben könnt. Die Kolleg*innen von Moviepilot sprechen in der jüngsten Folge ihres Podcasts über die unterschiedlichsten Höhepunkte in der Welt der Serien:
Podcast zum Pride Month: Moviepilot kürt die besten LGBTQ+-Serienmomente
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