Als bekannt wurde, dass Disney den Konkurrenten Fox samt der Filmrechte an den X-Men inklusive Deadpool übernimmt, fragten sich viele Film-Fans: Wird Marvel-Filmchef Kevin Feige nun dafür sorgen, dass der angekündigte „Deadpool 3“ ein Familienfilm wird, in den man ohne Bedenken auch die eigene Oma mit ins Kino nehmen kann, die bei „Deadpool“ und „Deadpool 2“ vielleicht noch besser zuhause blieb?
Denn so sehr das Marvel Cinematic Universe auch für seine Qualität und die einzigartige inhaltliche Kohärenz bewundert wird, haben wir es bei dieser Filmreihe sichtbar mit einem Disney-Produkt zu tun, das genauso wie die Pixar- und die „Star Wars“-Filme dem familienfreundlichen Anspruch des wertvollsten Medienkonzerns der Welt unterworfen ist. Selbst wenn im MCU-Film „Avengers 3: Infinity War“ die Hälfte aller Lebewesen des Universums vernichtet wird, geht es dabei nicht allzu brutal zu, und selbst wenn ein Lebemann wie Tony Stark der zentrale Held ist, wird es nie zu anzüglich. Wie passt da ein Antiheld namens Deadpool ins Portfolio, der am liebsten entweder Sex-Witze macht, vögelt oder seine Gegner blutig niedermäht?
Dreckig auch bei Disney
Unser Video-Producer Sebastian Gerdshikow führt in seinem großen Vorschau-Video zu „Deadpool 3“ genauer aus, dass der dritte Teil der bisher stets mit einer FSK-16-Freigabe bedachten Reihe tatsächlich auch unter Marvel-Filmchef Kevin Feige und der Disney-Oberaufsicht ein derbes Spektakel wird, so wie es die Fans von der Reihe gewohnt sind. Hier hat der Mäusekonzern wohl einfach erkannt, dass es ein massives Eigentor wäre, Deadpool zugunsten der Konzern-Linie zahmer zu gestalten, da in diesem Fall die Fans verprellt würden und es fraglich wäre, ob damit irgendwas gewonnen würde. Schließlich hat Disney ja genug andere familientaugliche Marken im Programm.
Mehr zu den Macher*innen von „Deadpool 3“, der langen Entstehungsgeschichte und den ersten Ideen zur Story erfahrt ihr im Video oben von Sebastian.