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    J.J. Abrams gesteht wohl Fehler bei "Star Wars" ein: Einen Plan zu haben, ist wichtig!

    Dass die neuen „Star Wars“-Teile ohne kompletten Masterplan gemacht wurden, ist bekannt. Das geplante Staffelstab-System wird im Nachhinein aber wohl nicht nur von Fans bemängelt. Denn auch J.J. Abrams zeigt sich nun wohl selbstkritisch.

    Walt Disney

    Kollege Adam Chitwood von Collider hat nun einen Auszug aus einem längeren Interview mit J.J. Abrams veröffentlicht. Dabei hat er den Filmemacher gefragt, wie er auf die neue „Star Wars“-Trilogie zurückblickt und ob er heute glaube, dass die Filme davon profitiert hätten, wenn es von Anfang an einen Plan gegeben hätte.

    In seiner langen Antwort nimmt J.J. Abrams zwar „Star Wars“ nicht in den Mund, sondern spricht allgemein, aber es darf wohl als selbstkritisches Fehler-Eingeständnis angesehen werden, wenn er am Ende folgende Worte sagt:

    „Ich habe – teilweise auf harte Weise – gelernt, dass es das Wichtigste ist, einen Plan zu haben, denn sonst weißt du nicht, was du vorbereitest. Du weißt nicht, was du betonst. Wenn du nicht den unvermeidlichen Teil der Story kennst, bist du nur so gut wie deine letzte Szene oder Effekt oder Witz oder was, aber du willst ja zu etwas hinführen.“

    Immer neue Ideen durch immer neue Leute

    Die ursprüngliche Idee bei „Star Wars“ war es, so ähnlich zu verfahren, wie es George Lucas ganz ursprünglich sogar selbst mal vorschwebte. Der wollte „Star Wars“ nach dem ersten Film 1977 eigentlich aus der Hand geben und als Zuschauer von außen beobachten, was andere Kreativköpfe für Ideen in seinem Universum haben und damit veranstalten. Doch Lucas konnte nicht loslassen. Und so blieb er dann ziemlich schnell doch lieber selbst die treibende Kraft.

    Bei den neuen „Star Wars“-Filmen war es nun ursprünglich die Idee, dass immer ein neuer Filmemacher den Staffelstab vom vorherigen übernimmt, aber mit eigenen Ideen das ausbaut, was er interessant findet, aber jenes wegfallen lässt, was ihn weniger interessiert. Der Plan scheiterte aber auch, weil der schon von Anfang an skeptische Abrams, der nur nach langer Überzeugungsarbeit „Das Erwachen der Macht“ übernahm, dann nach der Trennung von Colin Trevorrow plötzlich auch noch den Abschluss „Der Aufstieg Skywalkers“ machen musste.

    Damit war das Staffelstab-System ad absurdum geführt, weil nun gerade kein neuer Blick mehr reinkam, sondern jemand übernahm, der schon Ideen hatte, die aber zwischenzeitlich in eine andere Richtung getrieben wurden. Statt einer frischen Perspektive gab es also eine vorbelastete...

    Ein starrer Plan kann zum Problem werden

    In seiner langen Antwort gegenüber Collider gibt Abrams zu bedenken, dass auch ein zu starrer Plan nichts ist. Man müsse immer reagieren, was er gerade bei Serien gelernt habe. Da funktioniere eine Figur, die vielleicht nur für eine Episode geplant war, so gut, dass diese plötzlich extrem wichtig für die Story werde.

    Er habe daher die Lektion gelernt: „Du musst so gut planen, wie du kannst. Aber du musst immer auf das Unerwartete reagieren. Und das Unerwartete kann auf verschiedenste Arten auftreten. Aber ich glaube, es ist nichts wichtiger, als zu wissen, wohin du gehst.“

    » "Star Wars: Das Erwachen der Macht" auf Disney+*

    » "Star Wars: Die letzten Jedi" auf Disney+*

    » "Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers" auf Disney+*

    Am Ende macht er aber auch klar, dass ein Plan nicht gegen Misserfolg schütze. Man könne auch mit Plan scheitern und auch mit völliger Abkehr vom Plan zum Erfolg kommen: „Ich hatte schon viele Situationen, wo du etwas auf bestimmte Weise geplant hast und plötzlich was machst, was 180 Grad anders ist und trotzdem richtig gut funktioniert, sodass du denkst: 'Wow, das kam wirklich gut zusammen.'“.

    Die "Star Wars"-Zukunft mit Kennedy und Filoni

    Bei Disney und Lucasfilm scheint man in Zukunft auf einen Plan zu setzen. Erst vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass der für Serien wie „The Clone Wars“ und das Spin-off „Bad Batch“ (aktuell jeden Freitag mit einer neuen Folge auf Disney+) verantwortliche und auch an „The Mandalorian“ beteiligte Dave Filoni bereits im Sommer 2020 leise, still und heimlich befördert wurde.

    » "Star Wars: The Bad Batch" auf Disney+*

    Lucasfilm-Chefin Kathleen Kennedy hat den „Star Wars“-Experten zum Executive Creative Director ernannt. Filoni untersteht damit nun direkt ihr, ist Kennedys rechte Hand. Filoni ist wohl nun für die kreative, also auch die inhaltliche Ausrichtung der Reihe verantwortlich – eine Stelle, die bei Lucasfilm bislang nicht existierte.

    Es ist daher davon auszugehen, dass Filoni künftig auch auf die Filme mehr Einfluss nehmen wird. Final bestätigt wurde dies aber noch nicht.

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