Achtung, es folgen Spoiler zu „Avengers: Endgame“ – aber nicht zu „The Falcon And The Winter Soldier“!
„Avengers: Endgame“ ist auf den ersten Blick ein großer Triumph für die Menschheit und für die Avengers: Obwohl der Verlust von Iron Man (Robert Downey Jr.), Black Widow (Scarlett Johansson) und Captain America (Chris Evans) natürlich schmerzt, sind der Oberbösewicht Thanos (Josh Brolin) und seine Armee endgültig besiegt und all die ausgelöschten Menschen (und Lebewesen im ganzen Universum) wurden zurückgeholt.
Doch damit ist es nicht getan, wie wir in „The Falcon And The Winter Soldier“ eindrücklich erleben. Denn nicht nur gestaltet sich die Frage nach dem Erbe von Captain America schwierig. Auch die Rückkehr der zahlreichen totgeglaubten Menschen nach fünf Jahren sorgt für ungeahnte Probleme.
Nachdem schon „WandaVision“ direkt an „Avengers: Endgame“ anknüpfte und einen Einblick in die neue Welt gewährte, tauchen Showrunner Malcolm Spellman und Regisseurin Kari Skogland in „The Falcon And The Winter Soldier“ noch tiefer in diese Thematik ab – was erst recht deutlich wird, wenn man alle sechs Folgen „The Falcon And The Winter Soldier“ hintereinander schaut.
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Captain Americas schweres Erbe
In „The Falcon And The Winter Soldier“ dreht sich von Anfang alles um eine zentrale Frage: Wer wird der neue Captain America? Steve Rogers hatte eigentlich seinen Freund und Mitstreiter Sam Wilson (Anthony Mackie) zu seinem Nachfolger erkoren, doch dieser ist selbst nicht überzeugt davon, dass er der richtige Mann für den Job ist. Also will er den Schild nicht annehmen.
Wie Sam nach und nach in seine neue Rolle hineinwächst, wie er mit der Frage ringt, ob er als Schwarzer überhaupt zur Symbolfigur für die USA werden will, und wie dabei noch zahlreiche Geheimnisse über das Supersoldaten-Serum und die Historie von Captain America ans Licht kommen, das alles ist beeindruckend erzählt.
Spellman und Skogland nutzen die Laufzeit von beinahe sechs Stunden für eine Geschichte, in der neben Action und Humor, wie man sie aus den MCU-Blockbustern kennt, auch immer wieder Zeit für ruhige Moment und ernste Themen ist.
Wohin mit all den Rückkehrern?
Dazu gehört auch das zweite große Thema von „The Falcon And The Winter Soldier“: Zwar hat der Hulk (Mark Ruffalo) in „Avengers: Endgame“ schließlich alle ausgelöschten Menschen zurückgebracht und das ist ein Grund zur Freude, doch die Welt hat sich in der Zwischenzeit weiterentwickelt: Menschen haben über den Verlust und den Schmerz zueinander gefunden, neue Familien und Zweckgemeinschaften sind entstanden.
Wie schwierig das Leben in dieser neuen Welt nach „Avengers: Endgame“ sein kann, zeigen Spellman und Skogland am Beispiel von Karli Morgenthau (Erin Kellyman) und den Flag Smashers, die sich von den Behörden im Stich gelassen fühlen und sich in die Zeit zurücksehnen, während der die Hälfte aller Menschen ausgelöscht war und die Überlebenden dadurch enger zusammenwuchsen.
Denn für den in „The Falcon And The Winter Soldier“ erstmals eingeführten Global Repatriation Council (GRC) stehen offenbar vor allem die zahlreichen Rückkehrer*innen im Mittelpunkt, während manche Überlebende von Thanos' Fingerschnipser in den Hintergrund gedrängt werden und als Geflüchtete leben, obwohl sie eigentlich vor gar nichts fliehen.
"The Falcon And The Winter Soldier" jetzt bingen
Beide Handlungsstränge ziehen sich wie ein roter Faden durch „The Falcon And The Winter Soldier“ und sind eng miteinander verwoben. Wer sich bislang noch nicht an die Serie rangetraut hat, aber neugierig ist, wie es nach „Avengers: Endgame“ weitergeht, hat spätestens jetzt keine Ausrede mehr:
Alle sechs Folgen von „The Falcon And The Winter Soldier“ sind nun auf Disney+ verfügbar. Wer möchte, kann die Serie also in einem Stück wegschauen oder sich die Episoden z. B. übers Wochenende verteilen.
Im MCU geht es dann am 11. Juni 2021 mit der ersten Folge „Loki“ ebenfalls auf Disney+ weiter. Und am 8. Juli 2021 folgt dann mit „Black Widow“ endlich der nächste MCU-Film.