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    Die besten deutschen Filme aller Zeiten
    Tobias Mayer
    Tobias Mayer
    -Redakteur
    Tobias liebt „Star Wars 8“ – und noch sehr, sehr viele andere Filme. Kino ist dabei immer eine gute Idee (zu jeder Jahreszeit).

    Der deutsche Film ist viel besser als der Ruf, den er in manchen Kreisen hat. Wir präsentieren euch die unserer Meinung nach besten deutschen Filme – es geht dabei von der Stummfilm-Ära über Fassbinder & Co. bis zum One-Take-Wunder „Victoria“.

    Die besten deutschen Filme – Platz 20:

    Spur der Steine (1990)

    Regisseur: Frank Beyer

    Darsteller: Manfred Krug, Eberhard EscheKrystyna Stypulkowska

    Icestorm Distribution GmbH

    Spur der Steine“ basiert auf dem gleichnamigen Roman von Erik Neutsch, der zu den erfolgreichsten Büchern der DDR-Literatur zählt, und ist geprägt von Interessenkonflikten zwischen SED-Staat, Wirtschaft und Privatleben. Der Leiter einer Baugruppe entwickelt sich vom Nonkonformisten zum angepassten Sozialisten: Hannes Balla (Manfred Krug) schert sich wenig um Politik, weshalb er trotz guter Arbeit bei der Partei nicht beliebt ist. Problematisch wird es aber erst, als der verheiratete Werner Horrath (Eberhard Esche) neuer Parteisekretär auf seiner Großbaustelle wird und die junge Kati Klee (Krystyna Stypulkowska) die Arbeit als Ingenieurin aufnimmt.

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    Balla und Horrath verlieben sich in Klee, die von Horrath schwanger wird. 1966 bei den Arbeiterfestspielen in Potsdam uraufgeführt, wird Frank Beyers Gegenwartsfilm schon drei Tage später zum Politikum: Der damalige DDR-Kulturminister Klaus Gysi verbannt das angebliche Machwerk wegen „antisozialistischer Tendenzen“ aus den Kinos. Erst 1989 feiert der auch heute noch sehenswerte, historisch äußerst interessante Skandalfilm sein Comeback und wird wenige Monate nach dem Mauerfall auch im Rahmen einer Sonderaufführung bei der Berlinale gezeigt.

    Die besten deutschen Filme – Platz 19:

    Falscher Bekenner (2004)

    Regisseur: Christoph Hochhäusler

    Darsteller: Constantin von Jascheroff, Manfred ZapatkaVictoria Trauttmansdorff

    Piffl Medien GmbH

    Bei den Filmfestspielen in Cannes 2005 als Aufkeimen einer „Neuen Welle“ des deutschen Films gefeiert, liefert Christoph Hochhäusler mit „Falscher Bekenner“ eine faszinierende Charakterstudie: Der 18-jährige Teenager Armin Steeb (Constantin von Jascheroff) lebt in wohlbehüteten Familienverhältnissen und hat gerade erfolgreich die Realschule abgeschlossen. Doch die vorprogrammierte Mittelstandszukunft, die Erfolge seiner großen Brüder und die entsprechenden Erwartungen seiner spießbürgerlichen Eltern, die ihren antriebslosen Sohn permanent maßregeln und zu täglichen Bewerbungsschreiben zwingen, führen zur Flucht in eine Parallelwelt.

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    In gefälschten Bekennerbriefen übernimmt Armin die Verantwortung für einen Autounfall, in den er gar nicht verwickelt war, und für einen Brand, den er gar nicht gelegt hat. Hochhäusler skizziert schonungslos die tragisch verlaufende Realitätsverweigerung eines orientierungslosen, von gleichaltrigen Mädchen verschmähten Teenagers aus der nordrhein-westfälischen Provinz und zeichnet zugleich das kühle Porträt einer ganzen Generation.

    Die besten deutschen Filme – Platz 18:

    Das weiße Band (2009)

    Regisseur: Michael Haneke

    Darsteller: Christian Friedel, Ernst JacobiLeonie Benesch

    X-Verleih

    Der österreichische Arthouse-Regisseur Michael Haneke wurde für sein Vorkriegsdrama „Das weiße Band“ mit Preisen förmlich überschüttet und räumte neben dem Golden Globe für den besten fremdsprachigen Film auch die Goldene Palme bei den Filmfestspielen in Cannes ab. Hanke skizziert in seinem komplett in schwarz-weiß gehaltenen, mit überwiegend unbekannten Schauspielern besetztem Film mit leisen Tönen präzise eine fiktive deutsche Dorfgemeinschaft im Jahr 1913, in der die Kinder in einer vom Protestantismus geprägten Welt der Unterdrückung und Demütigung durch den eigenen Vater und in einem Alltag aus Unglück, Leid und Tod aufwachsen müssen.

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    Das beklemmend inszenierte und von unterschwelliger Spannung durchzogene Drama untersucht in detailverliebten Bildern und messerscharfen Dialogen ein gesellschaftliches Extremklima, das radikale Ideologien erst ermöglicht und in dem Menschlichkeit keinen Platz hat. Das Ende bleibt dabei in typischer Haneke-Manier offen und lässt den Zuschauer bei seiner Suche nach der Erklärung für die Ereignisse im Dorf allein.

    Die besten deutschen Filme – Platz 17:

    Solo Sunny (1979)

    Regisseur: Konrad Wolf

    Darsteller: Heide Kipp, Renate KrößnerBernd Stegemann

    Icestorm

    „Ich würde es gern machen. Ich schlafe mit jemandem, wenn es mir Spaß macht. Ich nenne einen Eckenpinkler einen Eckenpinkler. Ich bin die, die bei den Tornados rausgeflogen ist. Ich heiße Sunny.“ So stellt sich Sängerin Sunny (Renate Krößner) ihrer neuen, blutjungen Band im Übungsraum vor und bringt einen ganzen Film auf den Punkt – wohlgemerkt am Ende von „Solo Sunny“, Konrad Wolfs letztem, 1980 entstandenem Spielfilm: ein meisterhaftes Drama über die Identitätsprobleme der DDR-Jugend, das trotz scharfer Charakterzeichnung von ungemeiner Leichtigkeit umweht wird.

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    Konrad Wolf, der wohl bedeutendste Filmemacher der DDR-Zeit, erschafft in kongenialer Verbindung mit Co-Regisseur und Drehbuchautor Wolfgang Kohlhaase („Whisky mit Wodka“) ein couragiertes Plädoyer gegen die Einförmigkeit einer restriktiven Gesellschaft. Sunny, eigentlich Ingrid, hat die langweilige Arbeit in einer Fabrik hinter sich gelassen und tourt mit der Schlagerband Tornados durch die DDR-Provinz. Auch privat will die junge Frau trotz zahlreicher Avancen und Affären unabhängig bleiben. Wolf und Kohlhaase treffen millimetergenau den Nerv der damaligen Zeit und machen „Solo Sunny“ nicht nur zu einem der größten Erfolgsgeschichten des DDR-Kinos im Westen, sondern zu einem der wichtigsten und besten Filme dieser Zeit überhaupt. Die großartige Renate Krößner ist als Sunny eine zeitlose Ikone, die bis in die Gegenwart strahlt.

    Die besten deutschen Filme – Platz 16:

    Die Feuerzangenbowle (1944)

    Regisseur: Helmut Weiss

    Darsteller: Heinz Rühmann, Erich PontoHans Richter

    Donau

    „Jeder nor einen wönzigen Schlock!“ – Professor Creys legendäre Warnung beim Unterrichtsversuch zur alkoholischen Gärung ist zweifellos der berühmteste Satz aus dem fast siebzig Jahre alten Unterhaltungsfilm „Die Feuerzangenbowle“ und wird bis heute gern auf Weihnachtsmärkten und bei alkoholschwangeren Filmvorführungen an deutschen Universitäten zitiert. In Helmut Weiss‘ Verfilmung des gleichnamigen Romans von Heinrich Spoerl drückt Heinz Rühmann als junger Schriftsteller Dr. Johannes Pfeiffer (mit drei ‚f‘!) erneut die Schulbank eines Gymnasiums, weil er selbst von einem Hauslehrer erzogen wurde und damit all den Spaß verpasst hat, den seine Freunde zu Schulzeiten erlebt durften.

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    Das Ergebnis ist ein zeitloses Feuerwerk an köstlichen Albereien, autoritätsuntergrabenden Schülerstreichen und amüsanten Turbulenzen. Dabei gerät oft in Vergessenheit, dass die Nazi-Propaganda den Film einst instrumentalisierte, um die Bevölkerung 1944 von den Schrecken des Krieges abzulenken: Rühmann-Fan Adolf Hitler hatte den Film persönlich für die Leinwand freigegeben, nachdem der von Joseph Goebbels ernannte „Staatsschauspieler“ eine Kopie des Films zu Hermann Göring ins Führerhauptquartier gebracht hatte.

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