Mit „Der weiße Tiger“ adaptierte Autor und Regisseur Ramin Bahrani („Fahrenheit 451“) den gleichnamigen Bestseller von Aravind Adiga. Im Mittelpunkt steht Balram (Adarsh Gourav), der aus einem verarmten indischen Dorf kommt, wo es eigentlich null Aussicht auf Besserung für die Menschen gibt. Doch er präsentiert sich nun im feinen Zwirn als Unternehmer. Denn er hat es doch geschafft.
Den Weg nach oben rekapituliert er in „Der weiße Tiger“ nach und nach. Wie er zum zweiten Fahrer und willigen Diener des örtlichen Großgrundbesitzers wurde – und wie er dann für dessen Sohn Ashok (Rajkummar Rao) sowie dessen aus den USA stammende Frau Pinky (Mega-Star Priyanka Chopra Jonas in einer Nebenrolle) zuständig wurde. Und wie irgendwann eine schreckliche Tat ihm hilft, seine Fesseln zu lösen und ein neues Kapitel in seinem Leben einzuschlagen.
Der Anti-"Slumdog Millionär"
Wir konnten „Der weiße Tiger“ bereits sehen und sind beeindruckt. Bahranis Adaption ist quasi der Gegenentwurf zu Danny Boyles „Slumdog Millionär“. Hier gibt es kein Wunder, dass den Protagonisten in eine TV-Show und zu seiner großen Liebe bringt. Hier werden abscheuliche Dinge getan – von Armen wie Reichen.
„Der weiße Tiger“ ist keine einfache Kost. Es tut bisweilen weh, zu sehen, wie sich der Protagonist in seine Rolle als williger Diener (fast Sklave) fügt und nicht aufbegehrt. Und es ist absolut schonungslos, wenn er seine wenigen Möglichkeiten dann doch ergreift.
Im Fazit unserer 4-Sterne-Kritik heißt es so: „'Der weiße Tiger' ist böse und eindringlich, brutal und intensiv – ein Volltreffer für den Streamingdienst!“
„Der weiße Tiger“ ist wie gesagt ab dem 22. Januar 2021 auf Netflix verfügbar. Nachfolgend auch noch der englische Originaltrailer:
