Als ich „Criminal Squad“ vor ein paar Jahren in einer Pressevorführung vor Kinostart gesehen habe, war das eine merkwürdige Erfahrung: Vorab hatte ich mich bei US-Medien informiert, wie lang der Film ist – und überall stand was von 140 Minuten. Schon da habe ich mich gewundert: Warum zum Teufel sollte ein Macho-Actioner mit Gerard Butler fast zweieinhalb Stunden dauern?
In der Vorstellung war der Film dann aber nach nicht ganz zwei Stunden vorbei – und ich war mir sicher: Einer US-Seite ist bei der Spielzeit ein Fehler unterlaufen – und die anderen haben dann alle falsch abgeschrieben. Die Länge von 119 Minuten passt ja auch einfach viel besser zu dieser Art von Film.
Doch Pustekuchen…
Schon im Kino war "Criminal Squad" stark geschnitten
Der deutsche Verleih hatte sich damals nämlich tatsächlich entschieden, den Film um fünf komplette Szenen mit einer Laufzeit von mehr als 15 Minuten zu erleichtern. Allerdings hatte das nichts mit irgendwelchen FSK-Einstufungen oder gar Filmzensur zu tun – stattdessen war der Concord Film Verleih ebenfalls der Auffassung, dass 140 Minuten für solch einen Film zu episch anmuten.
Criminal SquadDeshalb wurden nicht etwa Actionszenen oder Gewaltspitzen herausgeschnitten, sondern vor allem Momente, in denen der Protagonist Nick Flanagan (Gerard Butler) mit seiner Familie interagiert. So wurde dem korrupten Macho-Cop viel von seiner Hintergrundgeschichte genommen – und selbst wenn es die tatsächlich nicht wirklich braucht, hätte ich natürlich schon gern den kompletten Film gesehen.
Auch in Deutschland ist das übrigens ohne weiteres möglich – allerdings nicht bei RTL II, sondern bei Amazon, wo sich die Langfassung streamen lässt (und zwar auch komplett auf Deutsch synchronisiert):
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Jetzt im TV kommen noch mal mehr als 40 Schnitte dazu
Da sich die Programmmacher von RTL II entschieden haben, „Criminal Squad“ dieses Mal bereits um 20.15 Uhr statt wie sonst meistens erst nach 22 Uhr auszustrahlen, musste die deutsche FSK-16-Fassung aber natürlich noch einmal gekürzt werden – und da in dem Film bis zum Abwinken geballert wird, ist einiges an Material zusammengekommen, das weg musste.
Mehr als 40 Schnitte, die meisten davon sehr kurz, etwa wenn jemand von einem Projektil getroffen wird, summieren sich insgesamt auf gute dreieinhalb Minuten, die im TV sogar noch zusätzlich fehlen. So wird der Film am Ende selbst wie einer dieser Körper, die in „Criminal Squad“ regelmäßig von Maschinengewehrsalven durchsiebt werden. Kein schöner Anblick.
Gut (und erfolgreich) genug für einen zweiten Teil?
In der nicht weiter geschnittenen Kinofassung hat uns „Criminal Squad“ übrigens mächtig Freude bereitet – und so lautete unser Fazit damals auch: „Wer hätte gedacht, dass es so viel Spaß machen kann, einem Haufen sich selbst maßlos überschätzender Rambos beim zweistündigen Schwanzvergleich zuzusehen?“
Kommt nun noch „Criminal Squad 2“? Das Ende des ersten Teils deutet eine Fortsetzung schließlich schon an…
Die Chancen auf ein Sequel und dessen möglichen Inhalt haben wir bereits in diesem Artikel ausführlich für euch aufgedröselt:
Nach "Criminal Squad": So soll es in "Criminal Squad 2" weitergehen*Bei dem Link zum Angebot von Amazon handelt es sich um einen sogenannten Affiliate-Link. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision.