Disneys „Mulan“-Remake ist weniger eine direkte Neuverfilmung des gleichnamigen Zeichentrick-Musicals aus dem Jahr 1998 als vielmehr eine zeitgemäße Neuinterpretation des klassischen chinesischen Volksgedichts über ein Mädchen, das sich im 5. Jahrhundert nach Christus als Junge ausgibt, um an der Stelle seines kranken Vaters in den Krieg zu ziehen.
Einzelne Szenen aus dem Trickfilm (wie etwa die Schlacht im Schnee) haben es zwar ziemlich originalgetreu auch in die Live-Action-Adaption geschafft und ein paar subtilere Anspielungen gibt es auch, auf viele liebgewonnene Elemente müssen Fans des Originals allerdings verzichten – allen voran den Gesang und Drachenfanliebling Mushu, die wohl beide nicht zum Ansatz der Neuverfilmung gepasst hätten.
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Wer hierzulande zudem gehofft hat, zumindest in Sachen Synchronfassung ein wenig in Erinnerung an die Trickfilm-Vorlage zu schwelgen, wird ebenfalls enttäuscht – mit einer Ausnahme...
Bösewicht-Comeback von Oliver Stritzel
Die deutsche Synchronfassung des „Mulan“-Trickfilms erfreut sich hierzulande nicht zuletzt dank Cosma Shiva Hagen in der Titelrolle und vor allem Otto Waalkes als Mushu großer Beliebtheit. In der lokalisierten Version des Remakes wurde die Sprecherriege nun jedoch fast komplett ausgetauscht (mal ganz davon abgesehen, dass Mushu wie erwähnt komplett fehlt). Einen Rückkehrer gibt es dann aber doch.
Aufmerksame Zuschauer*innen könnten bemerken, dass der mongolische Bösewicht Böri Khan (gespielt von Jason Scott Lee) in der Neuauflage trotz seines anderen Namens nicht nur allerlei Parallelen zu Shan Yu aufweist, sondern sich auch verdächtig wie ebenjener Antagonist aus dem Zeichentrickfilm anhört.
Und tatsächlich: Sowohl Böri Khan als auch Shan Yu werden von Oliver Stritzel gesprochen. Der hat seine Filmkarriere einst in Wolfgang Petersens „Das Boot“ begonnen und ist mit seiner markanten Stimme u.a. auch Stammsprecher von Philip Seymour Hoffman und Bruce Greenwood.
Seine Rückkehr als Bösewicht ist für hiesige Fans zumindest ein kleines nostalgisches Geschenk. Aber auch wenn man sich sonst an viele Änderungen gewöhnen muss, können wir euch den neuen „Mulan“ als eigenständiges Werk definitiv ans Herz legen.
Mulan„Mulan“ kann seit dem 4. Dezember 2020 auch ohne Zusatzkosten von Disney+-Abonnenten beim Streamingdienst abgerufen werden.
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