In bisher keinen anderen „Mandalorian“-Folge der zweiten Staffel gab es so viele Überraschungen wie in „Kapitel 13: Die Jedi“. „Star Wars“-Fans freuen sich darüber, die Nicht-Nerds unter den Zuschauern werden sich aber ein wenig am Kopf kratzen. Also, legen wir los mit den Erklärungen.
Ihr könnt entweder den Text lesen, oder zum großen Erklärvideo nach unten scrollen (am besten macht ihr natürlich beides).
Ahsoka Tano und das Problem mit Anakin/Darth Vader
Die beliebte „The Clone Wars“- und „Rebels“-Heldin Ahsoka Tano ist zurück, gespielt von Rosario Dawson. Sie war die Padawan-Schülerin von Anakin Skywalker – was zwar in den „Star Wars“-Filmen keine Rolle spielt, in den Animationsserien aber sehr wohl. Und die Nachwirkungen dieser Beziehung sehen wir in der neuen Folge „The Mandalorian“.
Zunächst unbemerkt von Ahsoka, die anderweitig beschäftigt war, wechselte ihr Meister und Freund Anakin die Seiten. Aus dem Jedi wurde Darth Vader – u. a. deswegen, weil Anakin seine große Liebe Padme unbedingt beschützen wollte. Der Imperator ließ Anakin glauben, dass der dazu die Kräfte der Dunklen Seite brauchen würde, Anakin ließ sich auf den teuflischen Pakt ein.
Anakins Liebe zu Padme war ein Grund für seinen Sündenfall – und nun in „The Mandalorian“ will Ahsoka den kleinen Grogu (alias Baby Yoda) nicht ausbilden, da der ebenfalls schon eine enge Bindung aufgebaut hat (zu Ersatzpapa Mando eben).
Die große Tragik dieser Situation ergibt sich, wenn man Ahsokas gesamte Geschichte kennt:
Ursprünglich war sie eine fröhliche, optimistische Person, die an das Gute im Menschen/Alien geglaubt hat. Man hat sie enge Bindungen eingehen sehen – und trotzdem war sie eine erstklassige Jedi. Nach der Erfahrung mit Anakin jedoch, so sehen wir es in „The Mandalorian“, scheint sie die fragwürdige „Jedi dürfen keine engen Bindungen eingehen“-Regel strikt befolgen zu wollen, obwohl gerade sie die perfekte Ersatzmama für Grogu alias Baby Yoda wäre.
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Baby Yoda heißt Grogu – und wurde vielleicht von Yoda versteckt?
Im Internet wurde er „Baby Yoda“ getauft (obwohl eine Verwandtschaft mit Yoda bis heute nicht bestätigt ist), in der Serie hieß er aber bisher nur „Das Kind“ – und nun eben Grogu. Ahsoka nimmt eine telepathische Verbindung mit Grogu auf und erfährt, dass er – wie sie ebenfalls – im Jedi-Tempel auf dem Stadtplaneten Coruscant ausgebildet wurde, von unterschiedlichen Meistern.
Als das Imperium die Herrschaft übernahm, wurden die meisten Jedi hinterrücks getötet. Ahsoka jedoch gelang es, unterzutauchen (siehe Staffel 7 „The Clone Wars“). Grogu wurde aus dem Jedi-Tempel gebracht und versteckt – von wem, das sagt oder weiß Ahsoka nicht. Grogu, der damals neun Jahre alt gewesen sein muss, spitzt allerdings die langen Ohren, als Ahsoka den Namen von Jedi-Meister Yoda nennt.
Dass Grogu Yoda kennt, ist klar. In „Star Wars 2: Angriff der Klonkrieger“ sehen wir, wie Yoda persönlich eine Gruppe Jünglinge unterrichtet und es fällt leicht, sich vorzustellen, dass auch Grogu Teil einer solchen Gruppe war. Vielleicht hat Yoda den kleinen Racker auch persönlich versteckt, wobei das Zeitfenster dazu sehr eng gewesen sein muss, so wie sich die Ereignisse beim überraschenden Jedi-Mord in „Star Wars 3: Die Rache der Sith“ überschlagen.
Und klar: Auch eine Verwandtschaft zwischen Yoda und Grogu ist nach den Enthüllungen in der neuen Folge „The Mandalorian“ denkbarer denn je, wo die beiden doch offenbar direkt miteinander zu tun hatten. Wenn aber Yoda tatsächlich Grogus Papa wäre, hätte der strenge Meister höchstpersönlich die Jedi-Enthaltsamkeitsregel gebrochen.
Vielleicht gibt es ja auf dem Planeten Tython Antworten, zu dem Mando und Grogu nun geschickt wurden. Dort steht jedenfalls einer der ersten Jedi-Tempel überhaupt...
Thrawn: Einer der größten "Star Wars"-Bösewichte ist zurück
Es stellt sich heraus, dass die diktatorische Magistratin Morgan Elsbeth (Diana Lee Inosanto) in der neuen Folge nicht irgendeinen Meister hat, sondern dieser Meister ist Großadmiral Thrawn persönlich. Wie die Magistratin gehörte Thrawn zum untergegangenen Imperium.
Unter „Star Wars“-Fans ist Thrawn einer der beliebtesten Bösewichte, der im Unterschied zu anderen Imperialen mit seiner Intelligenz besticht, ein Taktik-Genie ist und vor allem darauf setzt, dass seine Untergebenen von der Sache überzeugt sind, anstatt ihm nur aus Angst zu gehorchen.
Erfunden wurde Thrawn von Autor Timothy Zahn, dessen Thrawn-Buchtrilogie Anfang der Neunziger die erste große Fortsetzung der originalen Filmtrilogie war. Diese Bücher gehören zwar nicht mehr zur offiziellen „Star Wars“-Geschichte, doch Thrawn wurde inzwischen längst wieder in den Kanon überführt.
Er trat in der Animationsserie „Rebels“ auf, die 2014 startete und in der das Imperium gerade erst groß wurde – und außerdem hat Timothy Zahn neue, kanonische Thrawn-Bücher geschrieben.
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Nach seiner Erwähnung in der neuen Folge „The Mandalorian“ dürfte sicher sein: Auch der rotäugige, charismatische Bösewicht Thrawn wird – wie Ahsoka oder die Mandalorianerin Bo-Katan – seine Live-Action-Premiere bekommen. Ob das noch in Staffel 2 passiert, wo noch drei Folgen ausstehen, bleibt abzuwarten – aber wie bereits ausgeplaudert wurde, soll „The Mandalorian“ ja mindestens vier Staffeln kriegen.
Ausgeplaudert: "The Mandalorian" soll (mindestens) 4 Staffeln bekommenAhsoka, Thrawn und Grogu im Erklär-Video
Unser YouTube- und Leinwandliebe-Moderator Sebastian Gerdshikow hat sich heute ebenfalls mit den drei Überraschungen aus der neuen Folge „The Mandalorian“ befasst. Im Video erklärt Sebastian, was es mit Ahsoka, Thrawn und Grogu auf sich hat:
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