Im TV-Bereich hat sich in den vergangenen Jahren noch einmal eine Menge getan. Während bis vor Kurzem FullHD-Fernseher mit einer Auflösung von 1.920 x 1.080 Bildpunkten der Standard waren, sind deutlich feiner auflösende 4K-Fernseher mit 3.840 x 2.160 Pixeln inzwischen so günstig, dass es sich gar nicht mehr lohnt, noch zu den FullHD-Modellen zu greifen.
Aber 4K-TV ist nicht gleich 4K-TV. Speziell bei der Bildqualität, aber auch bei der Bedienung und der Qualität der Lautsprecher – sofern ihr keine Soundbar oder Surround-Anlage einsetzt – trennt sich die Spreu vom Weizen. Im Folgenden stellen wir euch eine Reihe lohnender 4K-TVs vor und zeigen ihre jeweiligen Vor- sowie Nachteile auf. Ganz am Ende des Artikels erklären wir zudem die wichtigsten Fachbegriffe. Für Schnellentschlossene haben wir allerdings gleich zu Beginn unseren persönlichen Preis-Leistungs-Tipp:
- Preis-Leistungs-Tipp
- 4K-Fernseher um die 500 Euro
- 4K-Fernseher unter 1.000 Euro
- 4K-Fernseher ab 1.000 Euro
- 8K-Fernseher: absolutes High End
- Was ihr über Fernseher wissen solltet: die wichtigsten Begriffe
Preis-Leistungs-Tipp
Eure alte Glotze ist gerade abgeraucht? Nun braucht ihr möglichst schnell einen (sehr) guten Ersatz? Der soll nicht nur ein Top-Bild liefern, sondern dazu auch all die Vorteile eines modernen 4K-Fernsehers bieten, dabei aber nicht gleich Haus und Hof kosten? Zudem habt ihr keine Zeit oder Lust, euch mit den technischen Hintergründen zu beschäftigen? Dann müsste unser Preis-Leistungs-Tipp genau das Richtige für euch sein.
Eigentlich zu billig für sein Können:
Sony XH9005 für 750 Euro
Großartig in allen Szenarien: Der Sony LED-Fernseher XH90 zählt, was Ausstattung und Performance angeht, schon zur Oberklasse, kommt aktuell aber noch zum Preis eines Mittelklasse-4K-TVs. Durch Full Array Local Dimming (FALD) wird der gesamte Bildschirm in verschiedene Zonen eingeteilt, deren Helligkeit sich an die jeweilige Szene anpasst. Das ermöglicht nicht nur eine sehr differenzierte und farblich satte Optik sogar bei Tageslicht – es ist vor allem auch dann nützlich, wenn Filme gleichzeitig sehr grelle und sehr dunkle Bildelemente enthalten wie etwa die Weltraumsequenzen von „Gravity“ oder „Ad Astra“.
Sehr hilfreich ist diesbezüglich, dass hier in Sachen Helligkeit Maßstäbe gesetzt und hohe Kontrastwerte geboten werden. Mit seiner 100-Hertz-Frequenz (statt der in diesem Preissegment sonst üblichen 50 Hz) sorgt der Sony zudem für hohe Bildflüssigkeit und -schärfe auch bei schnellen Bewegungen. Das ist nicht nur bei Sport-Übertragungen und beim Gaming essenziell, sondern ebenso, wenn man als Zuschauer bei rasanten Action-Filmen à la „The Fast and the Furious“ oder „Avengers 4: Endgame“ nicht den Überblick verlieren möchte.
Insgesamt ist die Bildqualität für den Preis fantastisch. Bei der Bedienungsfreundlichkeit, den Streaming-Apps, der Konnektivität (HDMI, AV, Kopfhörer, Bluetooth, Alexa etc.), dem Sound und der eleganten Optik macht man ebenfalls nichts falsch. Der einzig nennenswerte Schwachpunkt des XH90 ist eine recht hohe Blickwinkelabhängigkeit. Je schräger ihr auf den Bildschirm schaut, desto blasser erscheinen die Farben. Das Modell ist – natürlich für mehr Geld – auch mit 65, 75 und 85 Zoll Bilddiagonale zu haben, die dann jeweils sogar zwei zusätzliche Lautsprecher für noch besseren Klang besitzen.
›› Sony XH90 mit 55 Zoll bei Otto für 749,82 Euro*
4K-Fernseher um die 500 Euro
In der Preisklasse unter 500 Euro ist es wichtig, neben der Bildqualität auch das Betriebssystem und den App-Support im Auge zu behalten. Bei höherwertigen Fernsehern versteht es sich in der Regel von selbst, dass Apps für große Streaming-Dienste wie Netflix oder Amazon Prime Video funktionieren. Bei Low-Budget-Geräten ist das nicht immer garantiert.
Bei manchen kann es auch zu langen Ladezeiten oder sogar zu Abstürzen kommen. Kein Problem ist das Upscaling von FullHD auf 4K: Keiner der hier vorgestellten TVs hat Schwierigkeiten damit, FullHD-Inhalte in bestmöglicher Qualität darzustellen. Hier ein paar Modelle, auf deren Performance ihr euch verlassen könnt:
Für lange Filmabende:
Samsung TU7079 für 519 Euro
Hohe Qualität für wenig Geld: Der Samsung TU7079 bietet für seine Preisklasse ein tolles Bild, unter anderem dank eines hohen Kontrasts, der auch mit viel teureren Modellen mithalten kann. Das fällt vor allem beim Filmeschauen im Dunkeln auf. Die Helligkeit ist hingegen etwas niedrig, was sich sowohl beim Fernsehen in hell beleuchteten Räumen als auch bei der Verwendung von HDR (hierzu mehr am Ende des Artikels) bemerkbar macht.
Außerdem ist der TU7079 stark blickwinkelabhängig. Das bedeutet: Wenn ihr aus schrägem Winkel auf den Bildschirm schaut, verblassen die Farben. Keine Blöße gibt sich der Samsung TU7079 beim hauseigenen Betriebssystem. Das läuft nicht nur sehr stabil, sondern ist auch übersichtlich und komfortabel zu bedienen. Der App-Support ist hervorragend. Fast alle bekannten Streaming-Dienste werden unterstützt und laufen problemlos – von Netflix und Amazon Prime Video über DAZN und Maxdome bis hin zur ARD-Mediathek.
›› Samsung TU7079 mit 55 Zoll bei Amazon für 519,00 Euro*
Pro:
- allgemein hohe Bildqualität für die Preisklasse
- komfortables Betriebssystem mit gutem App-Support
Contra:
- stark blickwinkelabhängig
- etwas dunkel
Fernsehen bei Tageslicht:
LG UN7100 für 369 Euro
Sonneneinstrahlung? Kein Problem: Der LG UN7100 ist dem Samsung TU7079 beim Kontrast unterlegen und bietet dadurch etwas geringere Bildqualität im Dunkeln. Wenn ihr häufiger aus schrägem Winkel auf den Fernseher schaut, ist der LG UN7100 aber die bessere Wahl, weil bei ihm die Farben nicht so schnell verblassen.
Außerdem ist der LG UN7100 etwas heller und das Display reflektiert bei Sonneneinstrahlung weniger stark. Wenn ihr also bei Tageslicht fernseht und die Sonne dabei auf den Bildschirm scheint, bietet der UN7100 klare Vorteile. Beim Betriebssystem gibt es mit großer App-Auswahl und komfortabler Bedienung hingegen keine nennenswerten Unterschiede.
›› LG UN7100 mit 43 Zoll bei Amazon für 369,00 Euro*
Pro:
- weniger blickwinkelabhängig als der Samsung TU7079
- kaum reflektierendes Display
- vergleichsweise hell für die Preisklasse
- komfortables Betriebssystem mit gutem App-Support
Contra:
- recht niedriger Kontrast
Satte Farben aber kleine Macken:
TCL QLED C710 für 499 Euro
QLED unter 500 Euro: Der TCL C710 verfügt mit der QLED-Technik über ein Feature, das man zu diesem Preis normalerweise nicht erwartet. QLED-TVs benutzen eine zusätzliche Filterschicht, um die Farbdarstellung zu verbessern. Davon abgesehen bewegt sich der C710 hinsichtlich der Bildqualität auf einem ähnlichen Niveau wie der Samsung TU7079, wenngleich er beim Kontrast nicht ganz mithalten kann.
Zwar unterstützt der Android-Fernseher viele Apps und Funktionen, die Bedienung und Menüführung ist zum Teil jedoch unnötig umständlich und schwierig zu durchschauen. Über die großen Streaming-Dienste wie Netflix und Amazon Prime Video braucht ihr euch jedoch keine Sorgen zu machen, denn diese funktionieren hier problemlos.
›› TCL C710 mit 55 Zoll bei Saturn für 499,00 Euro*
Pro:
- gute Farbdarstellung dank QLED-Filterschicht
- allgemein hohe Bildqualität
- guter App-Support
Contra:
- stark blickwinkelabhängig
- verbesserungswürdiger Bedienungskomfort
4K-Fernseher unter 1.000 Euro
In dieser Preisklasse sieht man häufiger Fernseher mit QLED- oder NanoCell-Technik, die mit speziellen Filterschichten für eine bessere Farbdarstellung sorgen. Auch finden sich hier meist Geräte mit einer Bildfrequenz von 100 Hz. Was für flüssigere Darstellung schneller Bewegungen sorgt. Ein gut funktionierendes Betriebssystem und Support der wichtigsten Streaming-Apps könnt ihr dabei voraussetzen.
Stimmungsvolle Beleuchtung:
Philips PUS8505 ab 639 Euro
Ambilight – nur bei Philips: Der PUS8505 verfügt über ein Feature, das man exklusiv bei Philips-TVs findet: die sogenannte Ambilight-Technologie. Dadurch wird die Wand hinter dem Fernseher in den Farben des Bildes beleuchtet, um für passende Lichtstimmung im Raum zu sorgen und das Display noch größer erscheinen zu lassen. Was bei hellem Tageslicht nicht viel bringt, wirkt im Dunkeln sehr beeindruckend und unterstützt die Atmosphäre von Filmen, Serien und Spielen.
Der Philips PUS8505 bietet lediglich eine Bildfrequenz von 50 Hz und die Helligkeit ist leider kaum höher, als man es bei Modellen der unteren Preisklasse erwarten kann. Die Bildqualität hängt zudem von der Größe des jeweiligen Modells ab: Bei 50 und 58 Zoll verfügt der PUS8505 über guten Kontrast, ist aber recht blickwinkelabhängig. Bei 65 Zoll ist die Blickwinkelabhängigkeit geringer, aber der Kontrast schwach. Wir raten hier zum Kauf der kontrastreicheren Exemplare.
›› Philips PUS8505 bei Amazon ab 639,32 Euro*
Pro:
- Ambilight sorgt für passende Lichtstimmung in dunkleren Räumen
- 50 und 58 Zoll mit hohem Kontrast
- 65 Zoll mit geringer Blickwinkelabhängigkeit
Contra:
- nur 50 Hz Bildfrequenz
- niedriger Kontrast auf 65 Zoll
- hohe Blickwinkelabhängigkeit bei 50 und 58 Zoll
Flüssige Bewegungen, kernigere Farbdarstellung:
LG NANO86 für 749 Euro
100 Hz für schnelle Bilder: Der LG NANO verfügt dank seiner NanoCell-Beschichtung über eine weit bessere Farbdarstellung als der deutlich billigere LG UN7100. Sein 100-Hz-Display sorgt zudem für eine viel flüssigere Darstellung schneller Bewegungen. Bei der Helligkeit hingegen ist er dem günstigeren LG-Modell nur leicht überlegen. Im Vergleich zu den meisten anderen TVs der Preisklasse hat der NANO86 zudem einen Nachteil: Er verwendet ein Edge-Display. Dabei wird das Bild vom Rand her beleuchtet statt von hinten, was Ungleichmäßigkeiten mit sich bringt.
Davon abgesehen verfügt er über ähnliche Stärken und Schwächen wie der UN7100. Bei der Blickwinkelabhängigkeit schneidet er sogar noch besser ab. Auch Reflexionen auf dem Bildschirm sind ein noch geringeres Problem. Damit gilt auch hier wieder: Für Filmabende gibt es bessere Fernseher wie beispielsweise unser nächster Tipp, den Samsung QLED Q70T. Wenn ihr aber häufiger bei hellem Tageslicht schaut und/oder nicht immer im perfekten Winkel vor dem Bildschirm sitzt, seid ihr mit dem LG NANO86 klar im Vorteil.
›› LG NANO86 mit 55 Zoll bei Amazon für 749,00 Euro*
Pro:
- NanoCell-Filterschicht zur besseren Farbdarstellung
- nahezu blickwinkelunabhängig
- Bildschirm reflektiert kaum
Contra:
- etwas ungleichmäßige Edge-Hintergrundbeleuchtung
- recht schwacher Kontrast
Klasse Bild durch hohen Kontrast:
Samsung QLED Q70T für 799 Euro
Top für Frontalseher: Der Samsung Q70T mit QLED-Filterschicht zur besseren Farbdarstellung zeichnet sich durch einen äußerst hohen Kontrast aus, mit dem nur wenige Modelle dieser Preisklasse mithalten können. Auch die Helligkeit geht völlig in Ordnung. Zum Fernsehen bei Sonnenschein eignet er sich, weil die Reflexionen auf dem Bildschirm gering ausfallen.
Außerdem verfügt der Samsung Q70T über eine Bildfrequenz von 100 Hz und kann schnelle Bewegungen deshalb flüssiger darstellen als günstige Modelle mit 50-Hz-Display. Eine Schwachstelle bleibt aber: Die Blickwinkelabhängigkeit ist wie beim Samsung TU7079 recht hoch.
›› Samsung QLED Q70T mit 55 Zoll bei Amazon für 799.00 Euro*
Pro:
- sehr hoher Kontrast
- QLED-Filterschicht zur besseren Farbwiedergabe
Contra:
- blickwinkelabhängig
4K-Fernseher ab 1.000 Euro
Bei 4K-Fernsehern der gehobenen Preisklasse ist eine Bildfrequenz von 100 Hz nun selbstverständlich. Außerdem besitzen die Geräte eine deutlich höhere maximale Helligkeit als günstigere Modelle und können dadurch HDR viel besser wiedergeben. Hier finden sich zudem OLED-Fernseher, die sich durch perfektes Schwarz und einen damit einhergehenden unendlich hohen Kontrast auszeichnen (hierzu mehr am Ende des Artikels).
Tiefes Schwarz und unendlicher Kontrast:
LG OLED CX für 1.099 Euro
Perfektes Schwarz: Bei einem OLED-TV wie dem LG CX leuchtet jeder Pixel selbst, also ohne Hintergrundbeleuchtung, und kann seine Helligkeit einzeln anpassen oder sich ganz abschalten. Dadurch wird perfektes Schwarz erzeugt, was für unendlich hohen Kontrast sorgt. Auch die Blickwinkelabhängigkeit ist niedrig.
Zur insgesamt hervorragenden Bildqualität kommt beim LG CX noch ein kaum reflektierendes Display hinzu. Bei der Helligkeit liegt er leicht über dem Sony XH90. Dank Dolby Vision IQ passt sich das Bild über einen Sensor sogar automatisch an die Helligkeit des Raumes an, falls gewünscht. Während die meisten 4K-TVs nur über zwei 10-Watt-Lautsprecher verfügen, besitzt der LG CX übrigens ein deutlich besseres 2.2-Soundsystem mit 40 Watt. Mit einer richtig guten Soundbar kann dieses natürlich trotzdem nicht mithalten.
OLED-TVs haben aber auch Nachteile: Es besteht das Risiko, dass sich sehr helle Bildelemente dauerhaft ins Display einbrennen, aber nur dann, wenn sie über sehr lange Zeit an derselben Stelle stehen. Der LG CX verfügt jedoch über verschiedene Schutzmechanismen, die das verhindern sollen. Selbst bei jahrelanger Nutzung solltet ihr deshalb von diesem Problem verschont bleiben.
›› LG OLED CX mit 55 Zoll bei Amazon für 1.099,00 Euro*
Pro:
- tiefes Schwarz, extrem hoher Kontrast
- geringe Blickwinkelabhängigkeit
- 2.2-Soundsystem
- Dolby Vision IQ bewirkt Anpassung des Bildes an das Raumlicht
Contra:
- das Einbrennen von Bildinhalten ist theoretisch möglich
Perfektioniert durch höhere Leistung:
Panasonic OLED HZW1004 für 1.399 Euro
Das Beste von LG und Panasonic in Kombination: Der Panasonic HZW1004 verwendet nicht nur dieselbe OLED-Technik wie der LG CX, sondern sogar ein von LG hergestelltes Panel. Er besitzt dadurch dieselben Stärken: tiefes Schwarz, unendlich hohen Kontrast und geringe Blickwinkelabhängigkeit. Der Panasonic HZW1004 verfügt jedoch zudem über einen besonders leistungsstarken Bildprozessor, der es schafft, das ohnehin schon hervorragende Bild weiter zu optimieren. Der Unterschied dürfte allerdings nur sehr anspruchsvollen Filmfans auffallen oder Sportfans, die beim Fußball den Ball nicht aus den Augen verlieren wollen.
Beim Sound hingegen bietet der Panasonic HZW1004 mit seinen beiden 15-Watt-Lautsprechern zwar mehr als der durchschnittliche 4K-Fernseher, ist dem LG OLED CX aber unterlegen. Wer so viel Geld für einen Fernseher ausgibt, um Filme optimal zu genießen, sollte sich aber ohnehin ein Soundsystem zulegen und sich nicht mit integrierten Lautsprechern zufriedengeben. Das Risiko von sich einbrennenden Bildinhalten besteht beim HZW1004 ebenso wie bei allen anderen OLED-TVs, aber ähnlich wie beim LG CX gibt es Schutzmaßnahmen, die das Risiko stark minimieren.
›› Panasonic HZW1004 mit 55 Zoll bei MediaMarkt für 1.399,00 Euro*
Pro:
- besonders hohe Bildqualität dank starkem Bildprozessor
- tiefes Schwarz, unendlich hoher Kontrast dank OLED-Technik
- geringe Blickwinkelabhängigkeit
- Dolby Vision IQ bewirkt Anpassung des Bildes an das Raumlicht
Contra:
- das Einbrennen von Bildinhalten ist theoretisch möglich
*Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links oder beim Abschluss eines Abos erhalten wir eine Provision. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.