Achtung, es folgen Spoiler zur fünften Folge der dritten „Star Trek: Discovery“-Staffel!
In der weit entfernten Zukunft des Jahres 3188, in die es Michael Burnham (Sonequa Martin-Green) und die Crew ihres Raumschiffs nach einem Zeitsprung in der dritten Staffel von „Star Trek: Discovery“ verschlagen hat, ist die Föderation nach einer galaxieweiten Katastrophe nur noch ein Schatten ihrer selbst.
In Folge 5 gelingt es Michael und Co. aber endlich, die letzten Überbleibsel des einst so weit reichenden Spezienbundes aufzuspüren. Statt eines herzlichen Empfangs erwarten sie dort aufgrund ihrer unglaublichen Geschichte aber vor allem Skepsis und Misstrauen. Daher wird die Besatzung erst einmal einer genauen Prüfung und Befragung unterzogen.
Die aus dem Spiegeluniversum stammende Philippa Georgiou (Michelle Yeoh) kommt dabei mit dem geheimnisvollen Kovich ins Gespräch, nachdem sie dessen Verhör-Hologramme ausgetrickst hat. Und wer sich mit den Gesichtern von Filmemachern auskennt, dem dürfte nicht entgangen sind, wer hier einen sehr prägnanten Gastauftritt hat:
Niemand Geringeres als der preisgekrönte Genre-Regisseur David Cronenberg spielt in der neuen „Discovery“-Folge den rätselhaften Kovich.
Das ist David Cronenberg
Der Kanadier Cronenberg gilt mit der drastischen Darstellung der Verformung und des Verfalls des menschlichen Körpers in seinen Filmen als Mitbegründer des sogenannten Body-Horrors. Seine größten Regieerfolge feierte er in den 80er und 90er Jahren mit Kult-Filmen wie „Scanners“, „Videodrome“, „Naked Lunch“, „Crash“, „eXistenZ“ und seinem legendären Remake „Die Fliege“.
Aber auch mit seinem Umsatteln auf Dramen wie „A History Of Violence“ oder „Tödliche Versprechen - Eastern Promises“ sorgte er für Aufsehen. Seine letzte Regiearbeit „Maps To The Stars“ liegt inzwischen aber schon sechs Jahre zurück. Vor der Kamera lässt sich der 77-Jährige dafür jedoch immer mal wieder in Gastauftritten blicken, wie nun jetzt in „Star Trek: Discovery“ – oder vor fast 20 Jahren in zwei Folgen von J.J. Abrams‘ Agentenserie „Alias“, wo er bereits Bekanntschaft mit „Discovery“-Produzent Alex Kurtzman gemacht haben dürfte.
Und auch in „Star Trek: Discovery“ dürfte sein Gastspiel nun keine einmalige Sache gewesen sein...
Vorbote des nächsten "Discovery"-Spin-offs?
Viel erfahren wir über David Cronenbergs Kovich in seinem ersten Auftritt noch nicht. Dennoch lässt seine Unterhaltung mit Georgiou einige spannende Spekulationen zu.
Wie Kovich selbst verrät, ist er schon lange vom terranischen Imperium aus dem Spiegeluniversum fasziniert, aus dem Georgiou ursprünglich stammt. Dabei eröffnet er ihr auch, dass ebenjenes tyrannische Imperium vor Jahrhunderten untergegangen sei, seit 500 Jahren hätte es zudem keinen Übergang mehr von einem Universum ins andere gegeben. Georgiou scheint über die Nachricht schockiert, ist zugleich aber auch neugierig, um wen es sich bei ihrem Gegenüber wirklich handelt.
Ist Kovich möglicherweise ein Agent des Föderations-Geheimdienstes Sektion 31, für den auch sie eine Weile tätig war und worauf seine Kleidung und sein Abzeichen hindeuten könnten? Oder stammt er in Wahrheit (trotz seiner Worte) vielleicht sogar selbst aus dem Spiegeluniversum? Ein Indiz dafür könnte seine auffällige Brille sein, die seine Augen womöglich vor hellem Licht schützt, auf das Menschen aus dem Spiegeluniversum für gewöhnlich empfindlich reagieren.
So oder so deutet sich für Georgiou hier ein ganz neuer eigener Handlungsstrang an, in dem sie versuchen könnte, in ihr eigenes Universum zurückzukommen oder zumindest mehr über dessen Schicksal zu erfahren. Das könnte endgültig den Weg für das schon länger in Aussicht gestellte Sektion-31-Spin-off mit Michelle Yeoh in der Hauptrolle ebnen. Es wäre neben dem kommenden „Star Trek: Strange New Worlds“ über die Abenteuer der Enterprise unter dem Kommando von Captain Pike (Anson Mount) der zweite Ableger zu „Star Trek: Discovery“.
Ob es wirklich so kommt, erfahren wir dann vielleicht schon in den nächsten Wochen. Eine neue Folge aus der dritten „Star Trek: Discovery“-Staffel gibt es derzeit immer Freitagmorgen bei Netflix.