„Bumblebee“ läuft ab 20.15 Uhr auf ProSieben. „Transformers: The Last Knight“ folgt ab 22.35 Uhr.
Das Nachrichtenarchiv von FILMSTARTS ist gefüllt mit Projektankündigungen, die entweder aus offizieller Quelle stammen oder von verlässlichen Branchenmagazinen wie Variety, Deadline und dem Hollywood Reporter berichtet wurden, aber längst nicht alle Filme in diesen Ankündigungen werden am Ende tatsächlich gedreht.
Nach „Transformers: The Last Knight“ (2017) und „Bumblebee“ (2018) wurden drei neue Robo-Projekte angekündigt:
- „Bumblebee 2“ von Drehbuchautor Joby Harold („King Arthur: Legend of the Sword“, „Army of the Dead“)
- eine Realfilmadaption der 90er-Animationsserie „Transformers: Beast Wars“ von James Vanderbilt („Independence Day 2“, „Zodiac“)
- ein animiertes „Transformers“-Prequel von Regisseur Josh Cooley („Toy Story 4“)
Großes Fragezeichen hinter Kinostarttermin
Für einen der beiden Realfilme wurde ein US-Kinostarttermin am 24. Juni 2022 reserviert. Früher als im Sommer 2022 gibt es also garantiert keinen neuen „Transformers“-Film zu sehen – aber selbst hinter dieses späte Datum gehört ein sehr dickes Fragezeichen. Zu viel kann schiefgehen auf dem Weg vom Whiteboard im Produzentenbüro bis zum Kinosaal.
Beim Animationsfilm, für den im April 2020 immerhin ein Regisseur verpflichtet wurde, mag es einigermaßen vorangehen, doch weder gibt es einen Kinostart, noch haben wir seitdem etwas Neues zum Film gehört.
„Bumblebee 2“ und der „Beast Wars“-Realfilm scheinen derzeit aber definitiv nicht mehr zu sein als Ideen bzw. Drehbuchentwürfe.
Über eine Vorproduktion, in der Sets designt, Drehorte gefunden und Schauspieler verpflichtet werden, ist nämlich nichts bekannt. Um einen Kinostart im Sommer 2022 zu halten, müssten jedoch schon bald die Dreharbeiten beginnen. Vermutlich gibt es aber intern bisher keine Filmidee, die richtig zündet.
"Transformers"-Filme waren zuletzt keine Hits mehr
Und es wäre komplett nachvollziehbar, wenn das verantwortliche Studio Paramount lieber noch ein paar weitere Ideen entwickeln lassen würde, als mit einem halbgaren Drehbuch in Produktion zu gehen – es ist schließlich schon lange nicht mehr so, als ob jeder neue „Transformers“-Film automatisch zum Hit würde:
Sowohl „Transformers: The Last Knight“ (die letzte Michael-Bay-Materialschlacht) als auch „Bumblebee“ (ein Prequel, bei dem es für „Transformers“-Verhältnisse eher selten kracht) blieben hinter den finanziellen Erwartungen des Studios zurück.
Sowohl die „Transformers“-, als auch die „Star Trek“-Reihe hat für Paramount im Kino zuletzt nicht mehr den erhofften Gewinn gebracht, alle Hoffnungen ruhen nun auf „Mission: Impossible 7“ und „Mission: Impossible 8“ (sowie auf „Top Gun 2“, wo aber wirklich niemand seriös prognostizieren kann, ob dieser Film ein Publikum finden wird).
Bei „Star Trek“ konzentriert man sich derzeit und in absehbarer Zukunft auf Serien – gut möglich, dass das bei „Transformers“ ähnlich ist: Man bringt vielleicht noch den Animationsfilm von Josh Cooley und ansonsten halt erst mal Serien (auf Netflix startet ja demnächst die zweite Staffel der Anime-Prequelserie „Transformers: War for Cybertron“).
Und dann ist da ja auch noch diese Pandemie.
Corona
Wegen weltweiter Kinoschließungen und in Erwartung massiver Besucherrückgänge wurden inzwischen nahezu alle für 2020 geplanten Blockbuster auf 2021 oder sogar 2022 verschoben. Sollten die Beschränkungen noch länger andauern, wird es zu weiteren Start-Verschiebungen von 2021 auf 2022 kommen – und schon nach dem jetzigen Plan hätte der neue „Transformers“-Realfilm im Sommer 2022 eine im doppelten Sinne des Wortes große Konkurrenz: „Jurassic World 3: Dominion“, der am 9. Juni 2022 starten soll. Ob sich Paramount traut, sich mit den Dinos anzulegen?
Hinzu kommt, dass Blockbuster wie die „Transformers“-Filme normalerweise mit sehr viel beteiligtem Personal in unterschiedlichen Ländern gedreht werden – ein klassisches Hollywood-Verfahren, das wie so viele andere liebgewonnene Traditionen durch die Hygieneauflagen erschwert wird.
Der Trend geht stattdessen zu Filmen, die an wenigen, bestenfalls abgeriegelten Orten mit kleinen, isolierten Crews gedreht werden. „The Batman“ und „Jurassic World 3“, die beide vor der Pandemie geplant wurden, waren beide schon von Corona-Ausbrüchen innerhalb der Crew betroffen.
Streaming bedroht die Kinos
Auch ist offen, wie sich mit teuren Filmen künftig am besten Geld verdienen lässt. Es ist fraglich, wie viele Kinos die Coronakrise überstehen werden, und auch davon abgesehen gilt:
Das klassische Geschäftsmodell, einen Film etwa drei Monate exklusiv im Kino auszuwerten, damit auch die Merchandise-Verkäufe anzukurbeln und anschließend mit den Heimkino-Verkäufen weiteres Geld zu machen, läuft aus – Corona beschleunigte den Trend der Branche hin zum Streaming.
Sowohl Disney als auch Universal werden künftig vermehrt auf frühere VOD-Veröffentlichungen setzen und die Filme so wie der Mäusekonzern teils sogar exklusiv auf dem eigenen Streamingdienst veröffentlichen.
Niemand weiß heute sicher, ob sich super-teure Produktionen wie die „Transformers“-Filme, die auf der großen Leinwand am besten wirken, in Zukunft noch finanziell lohnen werden, wenn es immer weniger Kinos gibt, um sie zu zeigen. Das ist nicht unbedingt die Situation, in der ein strauchelndes Studio wie Paramount sagt: Hier, liebe Produzenten, sind 200 Millionen Dollar für die Produktion von „Transformers 6“, viel Spaß damit!