Auf Netflix zieht der Kampf des jungen Schach-Genies Beth (Anya Taylor-Joy) um den Weltmeistertitel und gegen die Tabletten-Sucht viele Zuschauerinnen und Zuschauer derzeit in seinen Bann. Dabei ist die lange Entstehungsgeschichte der Buchverfilmung „Das Damengambit“ nicht minder spannend – und teils tragisch.
"The Queen’s Gambit" sollte Ledgers Regie-Debüt werden
Schon kurz nach seiner Veröffentlichung 1983 zog der Roman „The Queen’s Gambit“ (bislang nicht ins Deutsche übersetzt) von Walter Tevis die Aufmerksamkeit Hollywoods auf sich. Ein Filmprojekt wurde sehr schnell auf die Beine gestellt.
Doch der Tod von Tevis 1984 verkomplizierte die Rechtelage und aus der Verfilmung wurde erst mal nichts. Es folgten mehrere weitere Versuche, u. a. waren Michael Apted und Bernardo Bertolucci als Regisseure im Gespräch, doch die Deals platzen – bis 2007 Heath Ledger auf den Plan trat.
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Damit wurde der nächste und ziemlich vielversprechende Versuch einer Adaption gestartet: „The Dark Knight“-Star Heath Ledger sollte „Das Damengambit“ als sein großes Regie-Debüt verfilmen.
Zuvor hatte Ledger lediglich drei Musikvideos inszeniert. Er selbst sollte in „Das Damengambit“ auch mitspielen, für die Hauptrolle der Schach-Meisterin Beth Harmon war Ellen Page vorgesehen.
Es sah ganz so aus, als hätte der schottische Drehbuchautor Allan Shiach, der schon seit 1992 an dem Projekt dran war und sich seitdem kontinuierlich – aber vergeblich – um eine Umsetzung bemüht hatte, endlich das richtige Team gefunden. Auch für Ledger soll es ein Traumprojekt gewesen sein.
Nach Ledgers Tod traute sich lange niemand an den Stoff
Mit den Dreharbeiten für den Kinofilm sollte Ende 2008 begonnen werden. Doch dann kam alles anders: Heath Ledger starb am 22. Januar 2008. Tragischerweise führten genau die Süchte zu seinem Tod, um die es auch in „Das Damengambit“ geht – von Ledger eingenommene Beruhigungs- und Schmerzmittel haben durch Wechselwirkungen seinen Tod verursacht, der von der Polizei als Unfall eingestuft wurde.
Danach dauerte es zehn Jahre, bis den Stoff wieder jemand anfasste – und der Rest ist Geschichte. Nach den vielen Versuchen, aus „The Queen’s Gambit“ einen Film zu machen, wurde es nun letztendlich eine siebenteilige Mini-Serie auf Netflix. Neben Anya-Taylor Joy spielen u. a. auch noch Thomas Brodie-Sangster, Marielle Heller, Bill Camp und Harry Melling (der „Dudley Dursley“ aus „Harry Potter“) mit.
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