Bei Netflix gehört „Lucy“ seit einigen Tagen konstant zu den meistgeschauten Filmen. Der starke Actionfilm von Luc Besson („Das fünfte Element“) mit „Black Widow“-Star Scarlett Johansson kann schließlich nach wie vor begeistern.
Nachdem es anfangs hieß, dass es bei dieser einen abgeschlossenen Geschichte bleiben würde, sah es dann plötzlich doch so aus, als würde „Lucy 2“ kommen. Bereits 2015 verriet Luc Besson, dass er am Sequel arbeitet, zwischenzeitlich gab es sogar Meldungen, dass ein Drehbuch bereits fertig ist. Doch dann kamen zahlreiche Probleme…
Kein Geld für "Lucy 2"
2017 machte die Meldung die Runde, dass „Lucy 2“ nun endlich kommt, doch plötzlich lederte Regisseur Luc Besson auf Facebook los: Das seien Fake News. Er arbeite nicht an „Lucy 2“, habe daran weder in der Vergangenheit gearbeitet, noch morgen.
Das harsche Austeilen gegen die Presse wunderte damals, denn die Meldung, dass „Lucy 2“ kommt, stammt nicht von Journalisten mit angeblichen Insider-Quellen, sondern sie kam direkt von Mark Shmuger, dem CEO der von Besson mitgegründeten Produktionsfirma EuropaCorp. Die öffentliche Meinungsverschiedenheit war ein Indiz für eine schwere Zeit, die folgen sollte.
LucyDenn kurz darauf sollte klar werden, dass die Firma hinter Action-Reihen wie „The Transporter“ und „Taken – 96 Hours“ massive finanzielle Probleme hat. Dazu kamen dann noch mehrere Vergewaltigungsvorwürfe gegen Luc Besson. Der noch Ende 2017 gedrehte, aber dann erst 2019 veröffentlichte, von Besson selbst inszenierte „Anna“ ist deswegen bislang der letzte Film der Firma. Seit zwei Jahren hat die Firma EuropaCorp, die in den USA auch zwischenzeitlich bankrott anmelden musste, keinen Film mehr auf den Weg bringen können.
In den vergangenen Jahren fehlte also schlicht und einfach jegliches Geld für „Lucy 2“, selbst wenn man das Projekt hätte machen wollen.
Neue Mini-Hoffnung für "Lucy 2"
Seit Sommer 2020 hat EuropaCorp die finanzielle Schieflage überwunden. Eine New Yorker Investmentfirma eilte überraschend zur Rettung, sodass das Unternehmen nun neu aufgestellt wurde. Luc Besson gab jegliche Leitung der Geschäfte ab und soll sich nun nur noch um die kreative Seite kümmern, also neue Film- und Serienprojekte auf den Weg bringen.
Bislang hat EuropaCorp noch keine konkreten Angaben gemacht, was man plant. Es heißt nur, es sollen zwei englischsprachige und ein französischsprachiger Film sowie eine internationale TV-Serie pro Jahr entstehen. Gehandelt wird in der Branche aber erneut „Lucy 2“, denn schließlich braucht die immer noch auf wackeligen Beinen stehende Produktionsfirma zu Beginn möglichst sichere Hits. Und bei „Lucy 2“ wäre aufgrund des Erfolgs des ersten Teils und der nach wie vor vorhandenen Nachfrage die Chance zumindest höher.
"Lucy 2": Wir bleiben skeptisch!
Doch trotzdem bleibt Skepsis angesagt. „Lucy 2“ mit Scarlett Johansson in der Hauptrolle wäre gleichzeitig auch eine kostspielige Angelegenheit. Dazu kommen die bereits erwähnten Vergewaltigungsvorwürfe gegen Luc Besson, aufgrund derer ein Star wie Johansson womöglich kein Interesse daran hat, mit dem Filmemacher zu arbeiten.
Natürlich könnte man einen Film wie „Lucy“ auch mit neuer Figur oder neuer Darstellerin realisieren, doch damit dürfte man natürlich auch die Erfolgschancen reduzieren.
Wir bleiben also skeptisch, ob „Lucy 2“ jemals kommt. „Lucy“ gibt es wie gesagt bei Netflix – und vielleicht ist es gar nicht so schlimm, wenn die ursprünglich mal als abgeschlossen konzipierte Geschichte auch abgeschlossen bleibt.
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