Meckerfritzen, YouTube-Besserwisser und Menschen, die „Herr der Ringe“ einfach doof finden, kommen seit Jahren immer wieder mit dem Einwand, dass Frodo & Co. doch gleich zu Beginn auf einen Adler hätten steigen können, um den Einen Ring in die Lava des Schicksalsbergs plumpsen zu lassen. Dann wäre das „epische“ Abenteuer schließlich schon nach ein paar Minuten vorbei gewesen…
Ich muss zugeben: Ich habe das auch schon gemacht! Schließlich falle auch ich in die Kategorie der Doof-Finder – ich mag „Die Gefährten“ zwar total gern, konnte mit „Die zwei Türme“ und „Die Rückkehr des Königs“ anschließend aber nur noch wenig anfangen.
Dementsprechend bin ich perfekt geeignet, um diesen Artikel über das Video meines Kollegen Sebastian Gerdshikow zu schreiben – denn ich habe es mir bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht angesehen und werde nun „live“ austesten, ob die Argumentation meines Kollegen auch einen Zweifler wie mich überzeugen kann…
… ich schaue jetzt das Video…
… und bin wieder da: Nun ja, er hat schon ein paar gute Argumente. Vor allem Punkt 3 hatte ich als Nicht-Buch-Kenner gar nicht auf dem Schirm. Damit hat sich dann auch mein Plan B erledigt, nach dem einfach nur ein Adler mit Ring im Schnabel losgeflogen wäre, um das Lastenproblem zu lösen.
Aber an einer Stelle hat Sebastian trotzdem Unrecht: Ein Adler-Kurzfilm statt sechs Stunden „Die zwei Türme“ und „Die Rückkehr des Königs“ – das wäre zumindest für manche sehr wohl eine verlockende Vorstellung.
Und sowieso: Man bringt den Adler-Spruch ja auch nicht, um wirklich ein Argument vorzulegen, sondern vor allem deshalb, um die Fanboys zu provozieren. Aber weil diese Art der nicht-argumentativen, stänkernden Kommunikation im Internet gefühlt schon längst die Oberhand gewonnen hat, werde ich in Zukunft trotzdem auf das Adler-Gemecker verzichten …
… und stattdessen sowohl von „Herr der Ringe“ als auch von „Der Hobbit“ einfach jeweils nur noch die ersten, wirklich gelungenen Teile schauen!
Der Herr der Ringe - Die Gefährten