„Star Wars 5: Das Imperium schlägt zurück“ läuft am 28. August 2020 ab 20.15 Uhr auf ProSieben; aus diesem Anlass veröffentlichen wie an dieser Stelle einen älteren Text zum Film erneut
Als „Star Wars 5: Das Imperium schlägt zurück“ 1980 in die Kinos kam, war das Publikum noch nicht so sehr an Fortsetzungen gewöhnt. Hollywood war gerade erst dabei, diesen Trend zu etablieren – aber mit der ersten „Star Wars“-Fortsetzung lief gleich zu Beginn eines der besten Sequels der Filmgeschichte.
Kurzer Rückblick: Mit „Krieg der Sterne“ (mittlerweile „Star Wars 4: Eine neue Hoffnung“) landete George Lucas drei Jahre vor „Episode V“ einen Superhit – zur Überraschung aller Beteiligter, allen voran er selbst. Dieser vom Veröffentlichungszeitpunkt her erste „Star Wars“-Film begründete globale Fan-Kultur, verhalf dem lukrativen Wirtschaftszweig „Merchandise“ zum Durchbruch und wird noch heute, 40 Jahre später, in vielen anderen Filmen zitiert.
Ein Start mit Schwierigkeiten
Dabei hatte George Lucas anfangs seine liebe Mühe, „Star Wars 4“ überhaupt zu produzieren und in die Kinos zu bringen, da einfach alles gegen ihn war: das Studio, das nicht so richtig an den Film glaubte, die Technik, die nicht weit genug gewesen war – und sein eigener Körper, der nach all den Strapazen irgendwann schlappmachte. Doch anschließend, mit „Star Wars 5“, begann die Arbeit erst so richtig: Wie setzt man eigentlich den erfolgreichsten Film aller Zeiten fort?
Lucas und sein Team entschieden sich dabei für den riskanten Weg, bei dem niemand wissen konnte, ob das Publikum mitziehen würde: Anstatt die Handlung von „Star Wars 4“ in leichter Abwandlung zu wiederholen, lieferten Lucas, Drehbuchautor Lawrence Kasdan und Regisseur Irvin Kershner eine Fortsetzung im reinsten Sinne: Die Geschichte von Luke Skywalker und dem Kampf gegen das Imperium entwickelte sich weiter.
Laut Chris Taylors lesenswertem Buch „Wie Star Wars das Universum eroberte“ wollte Lucas nach „Star Wars 4“, dass sich immer neue Autoren und Regisseure unabhängig eine Fortschreibung der Geschichte ausdachten. Doch dann übernahm er doch selbst die Oberaufsicht und ihm war klar: „Star Wars 5“ ist der nächste Teil einer auf mehrere Filme angelegten, übergreifenden Geschichte – und keine dieser Fortsetzungen, die auf Teufel komm raus aus den Fingern gesaugt wird, einfach nur um einen Hit fortzuführen.
Kein Remake
„Star Wars 4“ endete eigentlich abgeschlossen: mit einer feierlichen Ehrung für die Rebellenhelden Luke, Han und Chewbacca, die eine Mond-große Superwaffe gesprengt haben. Aber in „Star Wars 5: Das Imperium schlägt zurück“ merken wir direkt am Anfang, dass dieser Sieg nicht so viel gebracht hat, wie die Feier suggerierte. Denn das Imperium ist nach wie vor drückend überlegen.
Die Rebellen müssen sich in einer unwirtlichen Umgebung verstecken, einem Schneeplaneten. Ganz schnell ist klar: Lange werden sie dort nicht mehr bleiben können. Das Imperium hat sie entdeckt!
Anstatt dass die Rebellen einen endgültig vernichtenden Schlag gegen das Imperium planen können, anstatt dass sich die Handlung von „Star Wars 4“ also im Grunde wiederholt, geht es in „Star Wars 5“ einfach nur darum, zu überleben. Die Rebellen sind auf der Flucht.
Das ist ein Plot, der anders ist – und spannender kaum sein könnte. In vielen deutlich schlechteren Blockbustern fehlt der rote Faden, doch „Das Imperium schlägt zurück“ entspinnt ihn bereits in der ersten Szene, als der imperiale Spionage-Droide die Rebellen entdeckt.
Ein scheiternder Held
„Das Imperium schlägt zurück“ hat eine spannende Rahmenhandlung. Und, genauso wichtig: Wir identifizieren uns dabei sehr mit unserem liebgewonnenen Helden Luke Skywalker!
Filmhelden sind uns Zuschauern nahe, wenn sie Hindernisse überwinden müssen – so weit, so banal. Doch sie sind uns noch näher, wenn sie auf dem Weg lernen, dass sie im Grunde etwas anderes brauchen, als sie ursprünglich wollten: Luke will in „Star Wars 5“ seine Freunde retten, die in der Wolkenstadt in Gefahr geraten, und dafür bricht er seine Jedi-Ausbildung bei Yoda fiel zu früh ab.
Er scheitert anschließend an Darth Vader, weil er ihm nicht gewachsen ist. Aber Luke scheitert eben nicht nur an einem großen Hindernis, er scheitert an sich selbst. Luke wollte seine Freunde retten, brauchte aber mehr Training.
In „Star Wars 4“ bekam Luke genau, was er wollte: Er verließ seine verhasste Heimat auf Tatooine und wurde durch die Sprengung des Todessterns zum Helden der Rebellion. In „Star Wars 5“ überschätzt er seine Fähigkeiten und lernt eine Lektion.
Doch „Star Wars 5: Das Imperium schlägt zurück“ ist nicht nur als Fortsetzung perfekt, sondern auch als „Star Wars“-Film.
Er hat den Zauber, den Fans so lieben: ein wildes Abenteuer ins Unbekannte, schräge Aliens mit lustiger Stimme, John Williams' Musik, tolle Schauplätze (neben dem Schneeplaneten zum Beispiel auch eine futuristische Wolkenstadt) und natürlich diese eine große Überraschung, die Filmgeschichte schrieb. Gänsehaut!
„Star Wars 5“ findet ihr wie alle anderen Filme der Reihe auch auf Disney+. Falls ihr den Streamingdienst über unseren Affiliate-Link abonniert, unterstützt ihr FILMSTARTS, da wir dann eine Provision bekommen (die aber keinen Einfluss auf den Preis hat).