„Mignonnes“, wie der Film „Cuties“ im Original heißt, lief auf dem Sundance Festival 2020 und gewann den World-Cinema-Dramatic-Directing-Award. Doch nicht nur viele Kritiker waren begeistert von Maimouna Doucourés Drama, auch das Publikum zeigte sich beeindruckt. Der Grund? Unter anderem der einfühlsame Umgang mit ziemlich sensiblen Themen:
In „Cuties“ zieht die elfjährige Amy (Fathia Youssouf) mit ihrer Mutter und ihrem Bruder aus dem Senegal nach Paris und wird Mitglied einer Tanzgruppe namens „The Cuties“. Die Mädchen dort geben sich sehr erwachsen und es geht viel um Äußerlichkeiten und erste sexuelle Erfahrungen. Für Amy, die von ihren Eltern streng religiös erzogen wurde, völliges Neuland. Sie will trotzdem mitmachen.
Ein Thema, welches Fingerspitzengefühl erfordert. Und dieses hatte Netflix bei der Werbung für den Film, der ab dem 9. September 2020 beim Streaming-Dienst laufen soll, offensichtlich nicht.
Während auf dem Original-Poster von „Cuties“ vier fröhliche Mädchen bei einem Einkaufbummel abgebildet sind – komplett angezogen wohlgemerkt – sieht es auf dem Netflix-Plakat ganz anders aus.
Das harmlose Originalposter
Netflix wirbt mit halbnackten Kindern
Die Tanzgruppe performt auf dem Bild in knappen Kostümen und in sehr aufreizenden Posen. Dass auf Twitter Stimmen laut wurden, die von Pädophilie und Sexualisierung von Kindern sprachen, war nicht überraschend.
Netflix entschuldigt sich öffentlich auf Twitter
Mittlerweile hat Netflix das Poster aus dem Programm genommen und sich öffentlich via Twitter entschuldigt.
So schreiben sie: „Es tut uns sehr leid, dass wir dieses unangemessene Artwork für ‚Mignonnes/Cuties’ benutzt haben. Das war weder okay, noch repräsentativ für den französischen Film, der einen Preis in Sundance gewonnen hat“.
„Cuties“ könnt ihr euch ab dem 9. September 2020 auf Netflix ansehen.
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