Seit 14. August läuft „Project Power“ auf Netflix. Der etwas andere Superheldenfilm um eine Wunderdroge, die ihren Konsumenten für fünf Minuten übernatürliche Fähigkeiten verleiht, leidet allerdings nicht nur an der typischen Netflix-Film-Krankheit (Überlänge), sondern ist auch abgesehen davon keine wirklich runde Sache – und kommt deswegen auch nicht über 2 Sterne in unserer Kritik hinaus.
Project PowerKritiker und Zuschauer auf Bewertungsportalen wie MetaCritic (51 von 100 Punkten) und Rotten Tomatoes (59 Prozent) sind sich ebenfalls ziemlich einig, dass der Action-Thriller mit Jamie Foxx, Joseph Gordon-Levitt und Dominique Fishback bestenfalls guter Durchschnitt ist.
Trotzdem: Wenige Tage nach Veröffentlichung führt der neue Film der „Nerve“-Macher Ariel Schulman und Henry Joost die internationalen Netflix-Charts an. Ob das letztlich aber auch reicht, um „Project Power 2“ zu rechtfertigen, wird vor allem davon abhängen, ob auch in zwei, drei Wochen noch irgendjemand über den Film sprechen bzw. ihn vielleicht auch ein zweites oder drittes Mal schauen wird. Momentan sieht es zwar ganz gut aus, allerdings ist das bei großen Netflix-Produktionen in den ersten Tagen immer so – die Formkurve kann allerdings ganz schön schnell auch ganz schön abflachen. Also abwarten.
Denkbar wäre ein Sequel auf jeden Fall, zumal der Film auch einige Antworten auf offene Fragen schuldig bleibt. Autor Mattson Tomlin verriet nun sogar, dass er schon in etwa weiß, wo er mit einer Fortsetzung hin wollen würde.
Mehr Superkräfte und #BlackLivesMatter
Im Gespräch mit dem Insider bestätigte Tomlin jetzt, dass „Project Power“ etwa keine komplexen Verstrickungen einläuten sollten, die später in einem möglichen Franchise weitergesponnen werden sollten. Stattdessen sollte der Film vor allem für sich stehen können und funktionieren.
Gleichzeitig äußerte der Drehbuchautor allerdings durchaus den Wunsch nach einer Fortsetzung. „Es gibt viele Dinge in meinem Hinterkopf, die ich gerne erkunden, mit denen ich gerne rumspielen würde“, so Tomlin, der darüber hinaus auch eine „lange, lange Liste an Kräften, die es nicht in den Film schafften“ erwähnt.
Denn nur weil die Superkräfte in „Project Power“ an die Fähigkeiten verschiedener Tierarten angelehnt sind, heißt das noch lange nicht, dass es da nicht noch mehr gibt.
Auf den Spuren von "Star Wars": So soll "Project Power" das Netflix-Publikum begeisternAuf die Frage, was denn eigentlich den Reiz, ein Sci-Fi-Autor zu sein, ausmache, antwortete er außerdem, dass sich die Geschichten um „etwas Echtes“ drehen müssten, etwas, zu dem man einen Bezug hat und das gerade in der Welt passiert. Während „Project Power“ durchaus die aktuellen Machtverhältnisse und die daraus resultierenden Auswirkungen in verschiedenen Bevölkerungsgruppen in den USA widerspiegeln soll, soll das auch in „Project Power 2“ so bleiben.
„Ja, Dinge wie Black Lives Matter sind definitiv reif, um verfilmt zu werden, wenn wir das Glück haben, eine Fortsetzung machen zu können“, so Tomlin.