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    "Passengers": Darum floppte der Science-Fiction-Thriller bei so vielen Kritikern!

    Vor dem Start des Sci-Fi-Blockbusters galt „Passengers“ nicht nur als möglicher Kinohit, sondern sogar als Oscar-Hoffnung. Aber dann hagelte es schlechte Kritiken. Das lag wohl vor allem an der Figur von Chris Pratt.

    Sony

    Der norwegische Regisseur Morten Tyldum hatte gerade mit dem achtfach oscarnominierten „The Imitation Game - Ein streng geheimes Leben“ auf sich aufmerksam gemacht – dazu kamen mit Chris Pratt („Jurassic World“) und Jennifer Lawrence („Silver Linings“) zwei der angesagtesten und hochgeschätzten Schauspielstars des Planeten! Das Drehbuch wurde im Vorfeld in Hollywood superhoch gehandelt – und das Budget war sehr, sehr viel größer als man es bei einem Film dieser Art (nur wenige Figuren, im Kern eine Liebesgeschichte) eigentlich erwarten würde.

    Alles sprach dafür, dass „Passengers“ durch die Decke gehen würde – und zwar nicht nur an den Kinokassen, sondern auch bei der Filmkritik und dann anschließend in der kommenden Oscarsaison. Aber Pustekuchen: „Passengers“ steht aktuell bei Metacritic.com bei einer Durchschnittswertung von nur 41 Prozent – und bei RottenTomatoes sieht es sogar noch fataler aus. Dort haben nur 31 Prozent der Kritiker eine positive Wertung gegeben, sprich: 69 Prozent der Kritiker haben den Film trotz aller vielversprechender Vorschusslorbeeren verrissen.

    Der Grund für die schlechten Kritiken

    --- Achtung: Spoiler ---

    Einer der zentralen Gründe für die mindestens zwiegespaltenen Kritiken ist sicherlich der Umgang des Films mit Chris Pratts Figur des Maschinenbauers Jim Preston. Viele Zuschauer und noch mehr Kritiker empfanden seine Handlungen nämlich nicht als romantisch, sondern eher als „creepy“, also verstörend: „Passengers“ spielt einige Hundert Jahre in der Zukunft, als 5.000 Passagiere und 258 Crewmitglieder auf eine interstellare Reise zum Planeten Homestead II aufbrechen. Doch eine Fehlfunktion auf dem Raumschiff Avalon weckt Jim Preston lange vor dem Ende der 120-jährigen Reise aus seinem künstlichen Hyperschlaf.

    Weil er sich selbst nicht mehr in den Tiefschlaf zurückversetzen kann, ist Jim scheinbar zum einsamen Sterben auf der Reise verdammt (alle anderen pennen ja weiter). Anstatt das tragische Schicksal anzunehmen, reißt er allerdings die New Yorkerin Aurora Lane (Jennifer Lawrence) mit in den Abgrund. Zunächst stalkt Jim die hübsche Journalistin und Schriftstellerin von außen durch die verglasten Schlafkammern - zugleich stöbert er online in ihrem früheren Leben herum. Schließlich weckt er sie als seine neue Partnerin tatsächlich auf – und verurteilt sie so quasi zum Tode! Das an sich wäre natürlich kein Problem – aber für viele wirkt es in „Passengers“ so, als würden die Macher ihren Protagonisten trotz all seiner Verfehlungen wie einen ungebrochenen romantischen Helden statt wie einen stalkenden Psycho inszenieren.

    --- Ende der Spoiler ---

    Jennifer Lawrence gibt Fehler zu

    Während die beiden Superstars ihren Film weiterhin verteidigen, räumte Jennifer Lawrence gegenüber Vogue in einem Interview aber zumindest ein: „Ich bin von mir selbst enttäuscht, dass ich es nicht bemerkt habe. Ich fand das Drehbuch schön – es war diese komplizierte Liebesgeschichte. Der Film war definitiv kein Fehler und er ist mir keineswegs peinlich. Nur gibt es Dinge, von denen ich mir wünschte, ich hätte sie genauer untersucht.“ Chris Pratt ergänzte später via Variety: „Ich möchte die Kritiker nicht dafür kritisieren, dass sie ‚Passengers‘ nicht mögen. Es ist, was es ist - und ich bin stolz auf den Film.“

    Uns hat „Passengers“ übrigens trotz der fraglos vorhandenen Schwächen durchaus überzeugt. In der offiziellen FILMSTARTS-Kritik heißt es etwa: „Intimität trifft auf epische Größe, Liebesdrama auf Space-Spektakel - Morten Tyldums romantisches Weltraum-Drama ist eine unterhaltsame Mischung aus kühnen Ideen und Hochglanz-Hollywood-Kino.“

    Passengers

    Bei diesem Text handelt es sich um die Wiederveröffentlichung eines früheren Artikels, den wir nun anlässlich der TV-Ausstrahlung von „Passengers“ am 2. August 2020 um 20.15 Uhr auf RTL noch einmal angepasst und aktualisiert haben.

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