In der ersten Staffel von „24“ muss Jack Bauer (Kiefer Sutherland), Agent der Anti-Terror-Einheit CTU, einen US-Präsidentschaftskandidaten beschützen, der ins Visier von Terroristen geraten ist. Doch er hat nur 24 Stunden Zeit und ist persönlich betroffen, denn seine Frau und Tochter werden von der bestens über die Vorgänge in der CTU informierten Terrorgruppe entführt.
Besonders dabei: „24“ ist in Echtzeit erzählt. Mit Werbepausen ging eine Folge bei der originalen TV-Ausstrahlung exakt 60 Minuten, jede Episode erzählt genau eine Stunde Handlung. Mit diesem Konzept landete US-Sender Fox einen Erfolg, an den man zuerst nicht glaubte. Vorsorglich war die erste Staffel so konzipiert, dass sie auch nach der Hälfte der Episoden hätte beendet werden können (was zu bemerken ist).
Mega-Hit mit vielen Verlängerungen
Doch „24“ wurde zum Mega-Hit und ging schnell in die nächste und übernächste Runde (mit vielen starken Co- und Gast-Stars über die Jahre). Noch sieben weitere Male hatte Jack Bauer nur 24 Stunden Zeit, um den Tag zu retten, eine Verschwörung aufzudecken und immer weiter von seinen persönlichen Dämonen übernommen zu werden – bis nach insgesamt acht Staffeln 2010 vorläufig Schluss war.
2014 folgte mit der Mini-Serie „24: Live Another Day“ dann noch einmal eine Fortsetzung, die nur zwölf statt der üblichen 24 Episoden umfasst, durch einen großen Zeitsprung aber trotzdem 24 Stunden abdeckt.
Bei Netflix stehen nun alle acht Original-Staffeln plus die Mini-Serie, also alle neun Seasons von „24“ zum Abruf bereit – und die lohnen sich größtenteils.
Suchtgefahr durch Cliffhanger
Denn „24“ wurde nicht nur wegen seines innovativen Echtzeit-Konzepts zum Erfolg, sondern die (wegen des sehr problematischen Umgangs mit Folter auch schon damals kontrovers diskutierte) Serie macht mit ihren stetigen Cliffhangern am Ende quasi jeder Folge süchtig.
Ja, es fiel den Machern immer schwerer, Jack Bauer und seine Mitstreiter*innen in neue, gefährliche Situationen zu schicken, ohne Glaubwürdigkeit, Logik und jegliche Wahrscheinlichkeit massiv zu dehnen, aber es war fast immer spannend.
Der Autor dieser Zeilen bingte die „24“-Staffeln damals immer direkt nach der DVD-Veröffentlichung in wenigen Tagen durch, schüttelte dabei oft den Kopf, fand Episoden auch richtig schlecht, doch wollte am Ende immer wissen, wie es weitergeht. So einen fast schon süchtig nach mehr machenden Spannungssog entwickelte kaum eine andere Serie. Daher Vorsicht:
Wenn ihr „24“ nun das erste Mal auf Netflix entdeckt, besteht die Gefahr, schnell nicht nur eine, sondern vier, fünf oder noch mehr Folgen am Stück zu schauen.
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