Mit „Curon“ bietet Netflix seit dem 10. Juni 2020 neuen Stoff für alle Fans von Mystery- und Horror-Serien – als deutlichstes Vorbild scheint hier der deutsche Netflix-Hit „Dark“ zu dienen, in dem es ebenfalls um Vermisstenfälle und die dunklen Geheimnisse einer Kleinstadt geht.
Doch anders als „Dark“ basiert „Curon“ tatsächlich auf der wahren Geschichte der Gemeinde Graun im Vinschgau und des Reschensees – und auf den Legenden, die sich um den berühmten Kirchturm ranken, der aus dem See emporragt.
Echter Drehort, echte Geschichte
Zuerst die Fakten: „Curon“ wurde in und um Graun im Vinschgau gedreht, daher stammt auch der Titel: die Gemeinde in Südtirol heißt auf Italienisch Curon Venosta. In der Gemeinde liegen die Dörfer Reschen am See (ital. Resia) und Graun (Curon) sowie der Reschensee (Lago di Resia).
Dieser See ist vor allem wegen des Kirchturms bekannt, der aus dem Wasser aufragt. Der Turm der St.-Katharina-Kirche ist alles, was noch von den ursprünglichen Dörfern Reschen und Graun übrig geblieben ist, die früher nämlich an genau dieser Stelle lagen.
1950 wurden diese allerdings abgerissen, an anderer Stelle neu errichtet und die Dorfbewohner zum Umzug gezwungen, um einen künstlichen Stausee zur Stromversorgung zu schaffen. Da der im 14. Jahrhundert erbaute Turm unter Denkmalschutz steht, wurde er jedoch stehen gelassen.
Die Legende hinter "Curon"
Dass sich um das ikonische Bild des aus dem Wasser herausragenden Glockenturms einige Geschichten ranken, dürfte wohl niemanden überraschen. Am bekanntesten ist wohl die Legende, dass die Glocken unter bestimmten Bedingungen zu läuten beginnen (etwa in den kältesten Monaten des Jahres) – obwohl diese damals vor der Flutung des Ortes entfernt wurden.
Auf genau diesen Teil der Legende baut nun auch „Curon“ auf: In der Serie ist es nämlich so, dass diejenigen, die das Läuten der Glocken hören, dem Tod geweiht sind. Und als dann Anna (Valeria Bilello), die Mutter der Zwillings-Hauptfiguren Daria (Margherita Morchio) und Mauro (Federico Russo), spurlos verschwindet, nachdem sie mit ihren jugendlichen Kindern in ihren Heimatort zurückgekehrt ist, scheint es so, als wäre an den Legenden tatsächlich etwas dran...
Umsetzung der Legende und "Curon" Staffel 2
Noch hat Netflix keine zweite Staffel in Auftrag gegeben, aber zu erzählen gäbe es auf jeden Fall etwas in neuen Folgen, denn das Ende der ersten Staffel bereitet direkt schon Staffel 2 vor – Achtung, es folgen Spoiler zum Ende von Staffel 1:
Die Legende, die sich um den Kirchturm im Reschensee rankt, wird in der Serie nämlich so umgesetzt, dass von jedem, der die nicht mehr vorhandenen Glocken in seinem Kopf läuten hört, ein böser Doppelgänger aus dem See steigt. Dieser trachtet seinem „guten“ Gegenstück dann nach dem Leben.
Während im Laufe der ersten Staffel so einige Doppelgänger aus dem Wasser auftauchen und entweder Erfolg dabei haben, ihr „anderes Ich“ zu töten, oder ihnen selbst der Garaus gemacht wird, tauchen ganz am Ende zwei neue Doppelgänger aus dem See, deren Schicksal ungewiss ist:
Es sind die Spiegelbilder von Daria (Margherita Morchio) und Micki (JuJu Di Domenico). Wie es mit ihnen weitergeht, dürfte der Stoff für Staffel 2 sein.
So schätzen wir übrigens die Chancen für die Bestellung einer zweiten Staffel ein:
Netflix-Serie "Curon": Chancen für Staffel 2 stehen gut – aber sie könnte später kommen