Die Position des ProSieben-Programmchefs muss in den vergangenen Jahren zu den simpelsten Jobs des Planeten gezählt haben: Einfach nur möglichst viele Episoden der aktuell angesagten Sitcoms über den Tag verteilen – und fertig ist das 24-Stunden-Vollprogramm eines der größten deutschen Privatsender.
Der Höhepunkt dieser Strategie:
Im Jahr 2019 wurden unfassbare 2.223 Folgen (davon fast 99 Prozent Wiederholungen) von „The Big Bang Theory“ auf ProSieben ausgestrahlt!
Shows statt Sitcoms
Aber so langsam schwenkt ProSieben wieder um – weg von der Sitcom-Abspielstation hin zu einem „richtigen“ Fernsehsender. Und das hat vor allem zwei Gründe:
- Die schlechte Nachricht: Die Dauerbrenner ziehen nicht mehr wie gewohnt! Die Wiederholungen von „The Big Bang Theory“ und „Young Sheldon“ haben zuletzt am Montagabend fast nur noch enttäuschende einstellige Marktanteile eingefahren.
- Die gute Nachricht: ProSieben hat mit „The Masked Singer“ einen so überwältigenden Quotenerfolg eingefahren, dass sich der Sender nun traut, auch abseits von Joko und Klaas wieder mehr auf eigenproduzierte Shows zu setzen.
Am Puls der Zeit
Ab dem 13. Juli wird ProSieben seinen Mad Monday opfern, um statt der üblichen Sitcoms für zunächst einmal vier Wochen die Promi-Challenge „Herz! Schlag! Show!“ mit Moderator Steven Gätjen auszustrahlen. Der Titel der Show, die ab 20:15 Uhr läuft, ist dabei Programm:
Die (B)-prominenten Kandidaten müssen darin laut Presseankündigung des Senders nämlich allerlei Spiele absolvieren, bei denen sich alles um ihren Pulsschlag dreht. So müssen sie etwa ihren Pulsschlag so anpassen, dass ein Musikstück in der richtigen Geschwindigkeit abgespielt wird.
Auch wenn ProSieben weiterhin an vielen Tagen von Mitternacht bis 5 Uhr am Nachmittag ohne Unterbrechung eine Sitcom nach der anderen zeigt (das sind 17 Stunden am Stück!), wird der Sender also 2020 vermutlich keinen neuen Rekord aufstellen, was die schiere Anzahl von ausgestrahlten „The Big Bang Theory“-Episoden angeht.
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