Quibi ist die neue Streaming-Plattform, die ihr gerade 90 (!) Tage lang kostenlos testen könnt – und die die ausschließlich auf dem Smartphone läuft. Ja, da kann man sich schon mal wie Roger Murtaugh in „Lethal Weapon“ fühlen (und zwar „zu alt für diesen Scheiß“). Wer dem neuartigen Konzept des jüngsten Sterns am Streaming-Himmel mit seinen „Mini-Serien“, deren Episoden maximal zehn Minuten laufen und täglich erscheinen, aber mal eine Chance geben will, bekommt gleich zum Start einen echten Klassiker in neuem Gewand.
Streaming mit Quibi: Kosten, Programm und mehr – das müsst ihr über den neuen Netflix-Konkurrenten fürs Handy wissenRichard Connells „The Most Dangerous Game“ wurde seit den 30er Jahren immer wieder filmisch aufgegriffen – unter anderen in John Woos Actionfilm „Harte Ziele“ mit Jean-Claude van Damme oder zuletzt im umstrittenen Skandal-Horrorfilm „The Hunt“, der nun doch nicht im Kino, sondern am 14. Mai 2020 direkt als Video-on-Demand in Deutschland erscheint. Mit „Most Dangerous Game“ gibt jetzt aber erst einmal Quibi der Geschichte einen neuen Dreh...
Darum geht's in "Most Dangerous Game"
Dodge Maynard (Liam Hemsworth) ist todkrank – deswegen bleibt ihm auch nicht viel Zeit, um seiner Frau Val (Sarah Gadon) und ihrem ungeborenen Kind eine unbeschwerte Zukunft zu bescheren – und seine Familie zumindest finanziell abzusichern.
Gerade recht kommt da das Angebot des zwielichtigen Miles Sellers (Christoph Waltz). Der bietet Dodge an, Teil eines Spiels zu werden, in dem kampferprobte Killer Jagd auf ihn machen. Jede Stunde, die er überlebt, geht Geld auf ein Konto ein, von dem seine Familie nach seinem Tod locker leben könnte...
Großes Kino auf kleinem Bildschirm?
Wir haben die 15 Episoden (der ersten Staffel) von „Most Dangerous Game“ bereits gesehen und finden: Der sichtlich aufwändig produzierte Action-Thriller hätte zumindest einen großen Bildschirm, wenn nicht sogar die Leinwand verdient. Ob man täglich wirklich nur wenige Minuten der spielfilmlangen Hetzjagd sehen will oder vielleicht doch lieber wartet, um das ganze Ding in einem Rutsch zu schauen, ist jedem selbst überlassen. Da „Most Dangerous Game“ mit Folge 15 aber auch schon an seinem (durchaus offenen) Ende angekommen ist, müssen die Zuschauer nicht weiter Tag für Tag warten, um zu sehen, wie es weitergeht. Die Geschichte ist abgeschlossen – zumindest vorerst.
An das häppchenweise Konsumieren eines „Films“ gewöhnt man sich indes verhältnismäßig schnell, da die Episoden nicht etwa jedes Mal durch langen Vor- und Abspann auseinandergerissen werden. Während „Most Dangerous Game“ aber auch brutale und durchaus starke Fights bietet, ist es allerdings schade, dass diese spektakulären, oft richtig stylischen Bilder in den Smartphone-Rahmen gepfercht werden. Das fühlt sich irgendwie wie eine Fahrt im Ferrari an, in der man immer im ersten Gang bleibt.
Inhaltlich ist das Ganze zwar trotz der einen oder anderen Wendung ziemlich vorhersehbar, hält einen aber trotzdem ganz gut bei der Stange. Das liegt nicht zuletzt auch an einem wie immer souveränen Christoph Waltz als finsterer Strippenzieher wie auch an Liam Hemsworth, der seine Sache gewohnt solide macht. Außerdem ein Highlight: der bis dato eher unbekannte Chris Webster, der als stilsicherer Psychopath glänzt.
Außerdem auf Quibi: Anna Kendrick, Sexpuppen und mehr
Neben dem Drama „Survive“ mit „Game Of Thrones“-Star Sophie Turner oder dem Thriller „The Stranger“ (u.a. mit Dane DeHaan und Maika Monroe) könnt ihr auf Quibi außerdem sehen, wie sich Schauspieler Idris Elba im Rennsport-Duell mit PS-Legende Ken Block so schlägt – ihr seht, an großen Namen mangelt es dem neuen Streaming-Service nicht.
Seit gestern könnt ihr dort übrigens auch die erste Folge der Serie „Dummy“ schauen, in der sich Anna Kendrick („Pitch Perfect“) mit der Sexpuppe ihres Freundes anfreundet – und die hat richtig Bock auf Abenteuer. Und Sex.
Ein Nachteil des neuen Streaming-Anbieters, über den sich vor allem Synchro-Fans aber bewusst sein sollten: Quibi ist derzeit nur auf Englisch (mit englischen Untertiteln) verfügbar.
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