Seit 24. März 2020 ist Disney+ endlich auch in Deutschland erhältlich – für 6,99 Euro im Monat oder 69,99 Euro jährlich. Wer sich die hauseigene Streaming-Plattform des Mäusekonzerns aber erst einmal in Ruhe ansehen will, bevor er ein Abonnement abschließt, kann das derzeit mit einem kostenlosen 7-Tage-Probeabo* tun.
Mit dem Jahresabo bezahlt man also etwas weniger als 6 Euro monatlich. Das ist vor allem deswegen erschwinglich, weil Disney auch in einem angemessenen Umfang sogenanntes Account-Sharing zulässt. Das bedeutet, dass auf einem Konto mehrere Nutzer die Inhalte nutzen können. Ihr könnt euch das Disney+-Abo also mit Mitbewohnern und innerhalb Familie teilen, wodurch sich die Kosten schnell mal halbieren oder dritteln.
Das ist praktisch und kostensparend, hat im Fall von Disney+ aber auch einen entscheidenden Nachteil.
Passwortsicherheit? Fehlanzeige.
Sieben verschiedene Profile kann man bei Disney anlegen und schon zum US-Start hat Disney selbst erklärt, dass man bis zu einem gewissen Maß das Teilen von Accounts tolerieren wird. Allerdings überwache man im Hintergrund, ob es massive Missbräuche gibt (ein Teilen mit sechs anderen Menschen quer über das Land verteilt, wäre wohl nicht erlaubt).
Doch gerade innerhalb einer Familie oder einer Wohngemeinschaft ist das Teilen natürlich Usus. Das bedeutet gleichzeitig aber natürlich auch, dass all diese Leute auch die Zugangsdaten des zahlenden Abonnenten haben. Mehrere Leute, ein Passwort? Nicht ideal, aber ist nun mal so. Man kann das Passwort ja trotzdem regelmäßig ändern. Will man damit irgendwann aber einen Mit-Abonnenten loswerden, hilft das nicht.
Denn: Disney+ fehlt der sogenannte Forced Logout! Ändert man sein Passwort bei der Streaming-Konkurrenz wie etwa Netflix, werden die anderen Nutzer des Accounts bei der nächsten Inbetriebnahme der App nach den neuen Zugangsdaten gefragt. Bei Disney+ ist das nicht der Fall!
Wenn sich eine Person mit euren Daten auf einem Gerät einloggt, bleibt diese auf jenem Gerät auch angemeldet – selbst wenn ihr das Passwort ändert! Nur wer sich nach einem Passwortwechsel ausloggt und später versucht, sich wieder einzuloggen, braucht dann (natürlich) die neuen Daten.
Eine Sicherheitslücke, die aber noch zu einem weiteren Problem führen kann…
Nur vier Geräte gleichzeitig bei Disney Plus möglich
Auch wenn sich bis zu sieben User einen Account auf Disney+ teilen können, können diese nicht alle zur selben Zeit Inhalte abrufen. Es kann nur auf bis zu vier Geräten gleichzeitig gestreamt werden. Das heißt im Maximalfall: Von sieben aktiven Nutzern können immer nur vier gleichzeitig etwas schauen, die drei anderen müssen sich ihre Serien und Filme in dieser Zeit anderweitig beschaffen.
Und wenn ihr nun beispielsweise einen ehemaligen Mitbewohner oder Partner „loswerden“ wollen würdet, der aber weiterhin angemeldet bleibt, um Inhalte zu sehen, würde dieser schon mal eine der vier Möglichkeiten „blockieren“.+
Stellen wir uns eine 4er-Studenten-WG mit stetig wechselnden Mitbewohnerinnen und Mitbewohnern vor. Da kann es schnell passieren, dass all die Ausziehenden weiter euren Disney+-Account nutzen und ihr könnt aktuell nicht viel dagegen tun, als sie darum bitten, sich doch auszuloggen (oder in einem zeit- und evtl. kostenintensiven juristischen Verfahren herauszuzwingen). Einfach rausschmeißen könnt ihr sie nicht, selbst das Löschen des Profiles bringt nichts, denn mit einem Accountzugang können Nutzer auch andere Profile nutzen (schließlich kann man diese nicht noch einmal extra per Passwort schützen).
Ob Disney+ den Forced Logout nachträglich ergänzt, bleibt abzuwarten. US-Nutzer klagen allerdings schon seit November 2019 über die Sicherheitslücke – bislang ohne Erfolg.
Neu auf Disney+ im April 2020: "Toy Story 4", "Elefanten" mit Herzogin Meghan und viel, viel mehr!*Bei diesem Link handelt es sich um einen Affiliate-Link. Mit dem Abschluss eines Abos über diesen Link unterstützt ihr FILMSTARTS. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.