Mein Konto
    Unser Ersteindruck zu Disney+: Das saubere Netflix

    Wir haben die App zu Disney Plus vorab ein wenig testen können. Sie ist deutlich an Netflix orientiert, wirkt aber wie eine eltern- und kinderfreundliche Version des berühmten Streamingdienstes.

    Walt Disney Company

    Netflix, seit 2007 ein Streamingportal und in Deutschland seit 2014 verfügbar, hat die Film- und Serienbranche massiv verändert: Zuschauer wurden daran gewöhnt, Filme und Serien so flexibel zu schauen, wie nie zuvor, nämlich wann, wo und wie oft sie wollen. Inzwischen werden Film- und Serienmacher mit Summen zu Netflix gelockt, bei denen viele Studios nicht mehr mithalten können. Doch das alte Hollywood reagiert – allen voran Disney.

    Im November 2019 startete das erfolgreichste Filmstudio der Welt mit Disney+ einen eigenen Streamingdienst, zunächst nur in den USA, Kanada und den Niederlanden – am 24. März 2020 aber folgen europäische Märkte, darunter Deutschland (wer bis zum 23. März ein Frühbucher-Jahresabo abschließt, zahlt 59,99 statt 69,99 Euro*).

    Wir konnten die Disney-Plus-App vorab antesten. Es handelte sich um die niederländische Version auf einem iPhone, die wir auf einen Fernseher gestreamt und wo wir Deutsch als Sprache eingestellt haben.

    Unser Ersteindruck: Disney+ sieht aus wie ein blaues Netflix, bietet viele der von dort bekannten Funktionen. Aber die Inhalte sind familienfreundlicher und politisch korrekter – was man deutlich merkt.

    ©Disney+

    Bedienung ähnlich wie Netflix

    Den Kachel-Look von Disney+ erkennen Netflix-Nutzer sofort wieder, zusammen mit der Unterteilung (nach Genres, neuen Inhalten, Trending, Originals sowie persönlichen Empfehlungen). Allerdings sind die Einträge größer und wirken aufgeräumter als bei Netflix – überhaupt wirkt das Layout mehr wie aus einem Guss.

    Soweit wir das sehen konnten, gibt es keine Trailer zu den Filmen und Serien – also auch keine, die wie bei Netflix automatisch losspielen (wobei diese für viele Nutzer nervige Eigenart in den Netflix-Optionen abgestellt werden kann).

    Serienintros lassen sich wie bei Netflix auch auf Disney+ per Button überspringen und neue Folgen starten zum Schluss automatisch, wobei diese Autoplay-Funktion in den Optionen deaktiviert werden kann (auch das kennen wir von Netflix).

    Für viele Filmfans ähnlich nervig wie bei Netflix: Der Abspann läuft nicht ungestört, so wie im Kino, sondern wird unterbrochen. Was bei Netflix die Minimierung und der Countdown zu einem Trailer ist, übernimmt bei Disney+ ein Banner in der unteren Bildhälfte, mit dem ich direkt einen weiteren Film starten kann.

    Schön für Unterwegs-Gucker: Im Unterschied zu Netflix kann man bei Disney+ sämtliche Filme und Serien herunterladen (eine Anzeige informiert darüber, wie viele Stunden Material man in der jeweiligen Qualität noch auf seinem Gerät unterbekommt).

    Sauberes Programm mit Warnhinweisen

    Netflix hat das Ziel, allen Zuschauern auf der Welt ein für sie passendes Programm zu bieten. Disney hingegen will sich das familienfreundliche Image bewahren – daher sind hier alle Menschen falsch, die blutige Gewalt wie bei „The Witcher“ sehen wollen oder Sex wie im Netflix-Mötley-Crüe-Biopic „The Dirt“.

    Im Film- und Serienangebot von Disney+ soll kein Inhalt zu sehen sein, der eine höhere Altersfreigabe als das US-amerikanische PG-13 hat (empfohlen für Kinder ab 13 Jahren). Zwar lässt sich auch bei Disney+ eine Kindersicherung einstellen, die aber weniger nötig ist als bei Netflix. Zudem wird bei jedem Film und jeder Serie zu Beginn die Altersfreigabe oben links im Bild eingeblendet – allerdings sind diese Hinweise umfangreicher als bei Netflix.

    ©Disney+

    Bei Netflix steht nur die Altersfreigabe, bei Disney+ hingegen kommen noch Attribute wie „Angst“ oder „Gewalt“ hinzu, und es wird angekündigt, dass Tabakkonsum zu sehen ist. Zwar ist das Rauchen in allen aktuellen Disney-Produktionen verboten, aber es gehören ja auch viele alte Disney-Filme zum Katalog – aus einer Zeit, als der Mäusekonzern noch nicht ganz so streng war.

    Auch hat sich im Laufe der Jahre ein Bewusstsein dafür entwickelt, welche Darstellungen von Kulturen und Menschengruppen problematisch – weil klischeehaft oder rassistisch – sein können. Beim „Dumbo“-Zeichentrickfilm von 1941 etwa, von dem auch die oben beschriebenen Warnhinweise stammen, stehen in der Filmbeschreibung unter „Details“ die folgenden Sätze:

    ©Disney+

    „Diese Sendung wird in ihrer ursprünglichen Form gezeigt und könnte überholte kulturelle Darstellungen enthalten.“

    Das Filmmusical „Onkel Remus' Wunderland“ (1946), dem rassistische Darstellungen vorgeworfen werden und das von Disney nirgendwo mehr verkauft wird, fehlt allerdings auch auf Disney+ komplett.

    Kampfpreis

    Disney will den Konkurrenten Netflix mit einem Kampfpreis unterbieten: Disney+ mit allen Features kostet monatlich 6,99 Euro (Netflix 7,99 in der Basisversion). Das Jahres-Abo ist für 69,99 Euro zu haben (etwa 5,80 pro Monat). Wer es bis zum 23. März abschließt*, zahlt 59,99 Euro (etwa 5 Euro pro Monat).

    Wir beantworten die wichtigsten Fragen zu Disney+: Funktionen, Geräte, Preis…

    *Bei diesem Link handelt es sich um einen Affiliate-Link. Mit dem Abschluss eines Abos über diesen Link unterstützt ihr FILMSTARTS. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.

    facebook Tweet
    Ähnliche Nachrichten
    Das könnte dich auch interessieren
    Back to Top