Regisseur Michael Bay sagte nach seinem Action-Hit „Transformers“ (2007) zwar mehrfach, dass er keinen weiteren dieser Robo-Filme inszenieren wolle, doch seine öffentlich geäußerte Unlust wurde bald zum Running Gag: Bay hat mal wieder seinen „Transformers“-Abschied in Aussicht gestellt – er dreht also noch mindestens einen weiteren!
Doch nach „Transformers 5: The Last Knight” machte Bay wirklich ernst. Für seinen diesmal tatsächlich eingetretenen Abschied suchte er sich zufälligerweise den ersten „Transformers“-Film aus, der finanziell nicht die Erwartungen von Paramount erfüllte. Das Studio entschied sich dann für eine neue Weichenstellung:
Statt Explosions-Maestro Bay wurde Travis Knight engagiert, der zuvor die sensibel-spaßigen Animationsfilme „Kubo“ und „ParaNorman“ gedreht hatte, statt einer weiteren Explosions-Orgie gab’s den herzlichen „Bumblebee“.
Die Transformers zünden nicht mehr so richtig
Doch auch die günstiger produzierte Neufokussierung auf eine persönlichere, kleinere Geschichte über die Freundschaft zwischen Roboter und Mädchen machte Paramount nicht so wirklich glücklich. Wenn es so gewesen wäre, hätten wir längst mehr zum angedachten „Bumblebee 2“ gehört – haben wir aber nicht, denn dafür war das weltweite Einspiel mit (an sich beachtlichen) 467,9 Millionen Dollar nicht dick genug.
Kein neuer „Transformers“-Film hat derzeit ein konkretes Startdatum. An möglichen Geschichten dürfte es dabei nicht mangeln, wurde doch nach „Transformers 4: Ära des Untergangs“ (2014) ein ganzes Team an Autoren damit beauftragt, sich neue Ideen zu überlegen (Bay sprach von ganzen 14 erarbeiteten Ideen für die „Transformers“-Zukunft nach Teil 5).
Weder Krawall noch Herz funktionieren so ganz
Aber die Macher stecken halt in einer Zwickmühle: Das Publikum hat nicht mehr so wirklich Lust auf Robo-Krawall (siehe „Transformers 5“) – jedoch auch nicht so wirklich auf Robo-Gefühl (siehe „Bumblebee“).
Paramount wird also erst mal auf andere Blockbuster setzen, namentlich den neuen „Star Trek“ von Noah Hawley („Fargo“-Serie) und vor allem „Mission: Impossible“ – hier wird Tom Cruise auf gleich zwei neue Missionen hintereinander geschickt (2021 und 2022). In Zeiten wachsender Streaming-Konkurrenz steigt das Risiko, dass ein teurer Film floppt und damit eine Optimus-Prime-große Lücke in die Bilanz reißt. Den Transformers scheint das Studio da derzeit nicht mehr genug zu vertrauen.
„Transformers 4: Ära des Untergangs“ läuft am Freitag, dem 24. Januar 2019 um 20.15 Uhr auf ProSieben. „Transformers 5: The Last Knight“ folgt am Sonntag um 20.15 Uhr.