Mit Filmen wie „Der diskrete Charme der Bourgeoisie“ oder „Dieses obskure Objekt der Begierde“ lieferte Luis Buñuel ebenso aberwitzige wie durchdachte Klassiker des surrealistischen Kinos, in denen beispielsweise Traum und Realität auf unnachahmliche Art und Weise miteinander verwoben und die Formel für chronologische Erzählungen durch den Fleischwolf gedreht werden.
Es gibt nichts, was es nicht gibt. Nach diesem Motto dehnte, verzerrte und definierte Luis Buñuel die Möglichkeiten des Kinos immer wieder neu. Da ergibt es nur Sinn, sich ebenso unorthodoxen Mitteln zu bedienen, um aus dem Leben des spanischen Surrealisten zu erzählen. Deshalb entschied sich Regisseur Salvador Simó, die tatsächliche Geschichte der Entstehung von Buñuels drittem Film nun als Animationsfilm unter dem Titel „Buñuel - Im Labyrinth der Schildkröten“ aufzurollen.
Darum geht’s in "Buñuel - Im Labyrinth der Schildkröten"
Paris, 1930: Neben Salvador Dali genießt Luis Buñuel bereits im Alter von nur 30 Jahren einen Ruf als einer der aufregendsten Surrealisten seiner Zeit – als Filmemacher hat er es aber trotzdem alles andere als leicht: Nachdem er mit seinem ersten Film „Das goldene Zeitalter“ einen Skandal auslöste, findet sich nun niemand mehr, der bereit ist, sein neues Projekt zu finanzieren.
Eines Tages ist es sein Freund Ramón, der ihm eine großzügige Finanzspritze in Aussicht stellt: Sollte er mit seinem Los im Lotto gewinnen, würde er ihm das Geld für seinen Film geben. Er gewann tatsächlich und hielt sein Versprechen. So kam es schließlich zu Luis Buñuels drittem Film, „Land ohne Brot“. Nichts war es mit dem vermeintlich unausweichlichen Karriereende, stattdessen drehte Buñuel noch fast ein halbes Jahrhundert lang weiter Filme.
„Buñuel - Im Labyrinth der Schildkröten“ läuft ab dem heutigen 26. Dezember 2019 im Kino.
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