Achtung, Spoiler: Wir verraten im Artikel wichtige Handlungspunkte von „Star Wars 9“.
Wer nach den Trailern zu „Star Wars 9: Der Aufstieg Skywalkers“ noch irgendwelche Zweifel hatte, ob der in „Star Wars 6: Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ von Vader in den Abgrund geschmissene Imperator Palpatine (Ian McDiarmid) leibhaftig zurückkehrt, dem macht J.J. Abrams gleich am Anfang unmissverständlich klar: Der Imperator sieht mit seinen weißen Augen toter denn je aus, aber er lebt (auf einem Planeten namens Exegol in einem Evil-Altenheim).
Wie genau der Imperator überlebt hat, interessiert Abrams nicht besonders (oder er ließ es bewusst offen, auf dass ein Buch bzw. Comic die Lücke füllt). Es muss irgendwas mit Klontechnik zu tun haben und damit, dass Palpatine von seinem Meister Darth Plagueis lernte, den Tod zu überwinden.
Abrams zitiert in „Star Wars 9“ jedenfalls direkt aus der Opernszene von „Star Wars 3: Die Rache der Sith“, wo der damalige Noch-Kanzler seinem Protegé Anakin (Hayden Christensen) von der Fähigkeit berichtete, den Tod mithilfe der Dunklen Seite der Macht auszutricksen. Mit dieser Verheißung lockte er Anakin an – und nutzte sein Wissen später offenbar, um zurückzukehren.
Viel wichtiger als die Details der Imperator-Rückkehr ist sowieso, dass er überhaupt wieder da ist. Denn er war die dunkle Bedrohung hinter allen bisherigen Trilogien, ob es um den Fall der Republik ging („Episode 1-3“) oder um den Kampf Rebellen vs. Imperium („Episode 4-6“). Der Imperator ist der finale Test für alle Helden und als solcher über neun Filme hinweg eine erzählerische Klammer. Der Imperator bereitete seine Rückkehr lange vor – wobei von diesem Plan nur mitbekommen hat, wer sich für die „Star Wars“-Bücher und -Spiele interessiert.
Die Unbekannten Regionen: Das perfekte Versteck auf Exegol
Die Unbekannten Regionen liegen im Westen der Galaxis und es ist verdammt schwer, dort hinzukommen. Dieses Gebiet ist ein Labyrinth aus u. a. magnetischen Stürmen, schwarzen Löchern und abgefahrenen Viechern. Wie schwer es ist, dort zu navigieren, sehen wir in „Star Wars 9“. Praktischerweise versteckte sich Luke Skywalker dort, auf dem Inselplaneten Ahch-To – und auch für den Imperator kann es kein besseres Versteck als Exegol geben. Auskundschaften ließ er die Unbekannten Regionen darum bereits zur Zeit des Bürgerkriegs zwischen Rebellen und Imperium.
Diese Entdeckungstouren endeten häufig tödlich, aber zum Zeitpunkt der Schlacht von Jakku (in deren Überbleibseln Rey in „Star Wars 7“ nach Schrott sucht) etwa ein Jahr nach dem finalen Kampf von „Star Wars 6“ finden die imperialen Computer endlich eine sichere Route durchs Labyrinth. Während der Rest der Galaxis denkt, dass das Imperium besiegt ist, entwickelt sich in den Unbekannten Regionen eine radikale Splittergruppe, die nach Lukes Verschwinden kurz vor „Star Wars 7“ die unvorbereitete Galaxis überfällt.
Alle sollen sterben
Das alles passierte – wie sollte es anders sein – ganz im Sinne des Imperators und seines fiesen Gesamtplans. Wie wir in „Star Wars 9“ lernen, wusste davon nicht mal die Erste Ordnung was. Für den Fall seines „Todes“ hatte der an alles denkende Imperator nämlich einen Plan in der Schublade, den seine trauernden Lakaien brav exekutierten: In der Operation: Cinder wurden mehrere Planeten durch Satelliten im Orbit zerstört, die Klimakatastrophen verursachten – und es traf dabei, weil der Imperator das genau so wollte, sowohl die Guten als auch die Bösen (also das Imperium).
Der Imperator sorgte für Tabula rasa, weil sich das Imperium als zu schwach erwiesen hatte und er Platz für Neues schaffen wollte (was bei der Schlacht von Jakku, wo jemand auf Befehl von Palpatine den ganzen Planeten samt den guten und bösen Truppen schrotten sollte, nicht klappte, da eine imperiale Admiralin namens Rae Sloane das verhinderte).
Das alles passierte kurz nach „Star Wars 6“ – dann vergingen etwa 30 Jahre bis zum Verschwinden von Luke und dem Auftritt der Ersten Ordnung. In „Star Wars 9“, mit Snoke als neuem obersten Anführer der Ersten Ordnung, sieht der Imperator seine Zeit gekommen, sich mit seinen alten, hässlichen Fingern endlich mal wieder direkt einzumischen. Und wer jetzt denkt, dass das alles ziemlich bekloppt klingt, der sei daran erinnert, dass „Star Wars“ nun mal schon immer Sci-Fi-Pulp war.
Jetzt anhören: FILMSTARTS-Podcast zu "Star Wars 9"
Das schreibe ich als jemand, der „Star Wars“ auch dafür liebt, Sci-Fi-Pulp zu sein. Wenn ihr Video-Redakteur Sebastian Gerdshikow, Kritiker Björn Becher und mich über „Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers“ (und die Zukunft des Franchises) diskutieren hören wollt, lebhaft aber in versöhnlichem Geist, dann ist die erste Folge unseres neuen Podcasts Leinwandliebe vielleicht etwas für euch.
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