Die besten Sci-Fi-Filme aller Zeiten – Platz 40:
Max Max: Fury Road (2015)
Regie: George Miller
Mit: Tom Hardy, Charlize Theron, Nicholas Hoult
30 Jahre nach „Mad Max 3“ kehrt George Miller mit „Mad Max: Fury Road“ zurück. Dieses Mal ohne Mel Gibson, dafür mit Tom Hardy als Road Warrior. Das Ergebnis: Ein zweistündiger Bewegungsrausch, der der das Sci-Fi-Kino gnadenlos durchschüttelt. Selten wurde der Puls des Publikums derart konsequent von der ersten bis zur letzten Sekunde auf 180 gehalten wie in diesem Fall.
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Dabei passt die Handlung eigentlich auf einen Bierdeckel und versteht sich als zweistündige Verfolgungsjagd in Form eines apokalyptischen Wagenrennens. George Miller beweist sich jedoch als Meister seines Fachs und erschafft nicht nur bahnbrechende Endzeit-Bildwelten, sondern liefert mit „Mad Max: Fury Road“ auch eine Lehrstunde in Sachen perfekt durchkomponierter Action ab. Das ist Genre-Kino, das einem wahrlich den Atem raubt.
Die besten Sci-Fi-Filme aller Zeiten – Platz 39:
Abyss (1989)
Regie: James Cameron
Mit: Ed Harris, Mary Elizabeth Mastrantonio, Michael Biehn
James Camerons Faszination für die Tiefen des Meeres begann schon lange vor seinem Mega-Erfolg „Titanic“ und erst recht vor „Avatar 2“. Bereits 1989 brachte der Erfolgsregisseur sein atmosphärisch dichtes, perfekt inszeniertes und gewohnt militärkritisches Science-Fiction-Abenteuer „Abyss“ ins Kino und verband darin menschliche Tragödien mit überwältigenden Schauwerten. Im Kalten Krieg versinkt ein Atom-U-Boot im Meer und soll vom US-Militär, das von der Crew der nahegelegenen Bohrstation „Deepcore“ um „Bud“ Brigman (Ed Harris) unterstützt wird, gerettet werden.Doch unerklärliche Ereignisse erschweren die Mission...
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In den USA spielte „Abyss“ trotz der atemberaubenden Unterwasserbilder und der oscarprämierten Spezialeffekte nur mit Mühe seine Produktionskosten wieder ein – was auch daran gelegen haben könnte, dass in der Kinofassung sowohl der schwelende Konflikt zwischen den Atommächten als auch die Charakterisierung einiger Nebenfiguren zu knapp geriet. 1993 wurde daher eine überarbeitete, fast 30 Minuten längere Special Edition von „Abyss“ veröffentlicht.
Die besten Sci-Fi-Filme aller Zeiten – Platz 38:
Arrival (2016)
Regie: Denis Villeneuve
Mit: Amy Adams, Jeremy Renner, Forest Whitaker
An zwölf verschiedenen Orten auf der Erde landen zeitgleich muschelförmige Raumschiffe. Die Absichten der Besucher aus dem All sind unklar, alle Versuche der Kontaktaufnahme scheitern zunächst. Daher werden die Linguistin Louise Banks (Amy Adams) und der Physiker Ian Donnelly (Jeremy Renner) hinzugezogen. Doch während sie in Montana geduldig versuchen, mit den tintenfischartigen Wesen zu kommunizieren, will man in China und Russland bald andere, weniger friedliche Wege beschreiten…
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Obwohl hier einmal mehr das Schicksal der gesamten Menschheit auf dem Spiel steht, ist „Arrival“ ein leiser und bedächtiger Film, statt auf großes Spektakel setzt der kanadische Regisseur Denis Villeneuve („Prisoners“) auf fast schon meditative Langsamkeit. Ein ambitionierter und intelligenter Film, der von der herausragenden Amy Adams emotional geerdet wird.
Die besten Sci-Fi-Filme aller Zeiten – Platz 37:
Minority Report (2002)
Regie: Steven Spielberg
Mit: Tom Cruise, Colin Farrell, Samantha Morton
Kann man für ein Verbrechen verurteilt werden, das man noch nicht begangen hat? Und welche Rolle spielt dabei das Wissen darum, dass man überhaupt einen Mord begehen wird? Diese Themen behandelte der berühmte Science-Fiction-Autor Philip K. Dick in seiner Kurzgeschichte „Minority Report“ aus dem Jahr 1956. Von Steven Spielberg kongenial aufgegriffen, modernisiert und weitergedacht, wird daraus ein Science-Fiction-Film, wie ihn nur der Meisterregisseur persönlich liefern kann.
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Denn wo viele andere Filmemacher sich zwischen Action und Anspruch entscheiden (müssen), kombiniert Spielberg mühelos beides: Clevere Denkanstöße liefert bereits die Vorlage und es ist Spielberg hoch anzurechnen, dass er die Themen und Konflikte in „Minority Report“ nicht verwässert, sondern im Gegenteil eher noch verschärft und mit eigenen Ideen erweitert. Dennoch kommen auch packende Actionszenen nicht zu kurz – besonders in Erinnerung bleibt dabei Johns (Tom Cruise) und Agathas (Samantha Morton) virtuos inszenierte und perfekt choreographierte Flucht durch ein Einkaufszentrum.
Die besten Sci-Fi-Filme aller Zeiten – Platz 36:
Alarm im Weltall (1956)
Regie: Fred M. Wilcox
Mit: Walter Pidgeon, Anne Francis, Leslie Nielsen
Ein Suchtrupp (unter anderem Leslie Nielsen) soll herausfinden, was mit einem Raumschiff geschehen ist, das vor geraumer Zeit zur Kolonisierung auf den Planeten Alatair IV geschickt wurde, trifft dort allerdings auf nur zwei Überlebende: Sowohl „Star Wars“-Schöpfer George Lucas als auch „Star Trek“-Mastermind Gene Roddenberry haben das Sci-Fi-Abenteuer von Fred M. Wilcox als wichtige Inspirationsquelle für ihre eigenen Erzähluniversen bezeichnet, was die thematische und motivische Vielfalt des Films erahnen lässt.
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Futuristisches Design, aufwändige Effekte, eine rätselhafte „planetarische Macht“, elektronische Musik, wie sie damals noch völlig unüblich war, eine Vorrichtung zur Steigerung des IQ, eine Prise Freud und ein bisschen Shakespeare – „Alarm im Weltall“ (im Original etwas gediegener betitelt: „Forbidden Planet“) bietet eine reichhaltige und äußerst unterhaltsame Mischung. Absoluter Kult ist dabei der sprechende Roboter Robby, der keinem Menschen schaden kann, aber dafür nach Belieben Dinge zu replizieren vermag…
Die besten Sci-Fi-Filme aller Zeiten – Platz 35:
Solaris (1972)
Regie: Andrei Tarkovsky
Mit: Natalya Bondarchuk, Donatas Banionis, Jüri Järvet
Andrei Tarkovskis Adaption des Stanisław-Lem-Klassikers „Solaris“ gilt als einer der Meilensteine der sowjetisch-russischen Kinogeschichte. Auf der inszenatorischen Ebene zeichnet sich sein Film durch gleichermaßen klaustrophobische und meditative Raumfahrt- und Weltall-Szenen aus.
Auch erzählerisch ist „Solaris“ ein außergewöhnliches Werk: Tarkovsky verzichtet auf eine klassische Narration, statt einer Spannungsdramaturgie gibt es hier ruhige Beobachtungen zur Situation seiner Protagonisten: Im Orbit eines rätselhaften Planeten erleben Kosmonauten im abgeschlossenen Raum ihrer Station visionäre Konfrontationen mit ihren unbewussten Innenwelten.
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„Solaris“ gibt keine Lösungen vor, sondern verlangt nach wiederum sehr bewusster Interpretations- und Abstraktionsleistung. Ist der fremde Planet möglicherweise gar selbst ein Lebewesen, das die Erfahrungen und Ängste der Raumfahrer visualisiert, um mit ihnen zu kommunizieren? Oder ist er vielmehr ein besonderes kosmisches Phänomen, das die menschliche Psyche gehörig durcheinanderbringt?
In jedem Fall spielt Tarkowski mit „Solaris“ – in puncto Anspruch durchaus als russischer Gegenentwurf zu „2001“ lesbar – zeitlos elegant mit dem zentralen Sci-Fi-Motiv überhaupt: Die Fahrt in die fremde Ferne führt unweigerlich zur Konfrontation mit dem Fremden in uns selbst.
Die besten Sci-Fi-Filme aller Zeiten – Platz 34:
Tenet (2020)
Regie: Christopher Nolan
Mit: John David Washington, Robert Pattinson, Elizabeth Debicki
Nach der Traum-im-Traum-im-Traum-Prämisse von „Inception“ entwickelt Christopher Nolan in „Tenet“ ein weiteres faszinierendes Sci-Fi-Konzept, um es mit aller Kraft visuell auszuwringen und sein Publikum dabei mir schierer Bildgewalt regelrecht zu überrollen. Die sogenannte „Inversion“ ermöglicht es dabei einzelnen Gegenständen und Menschen, sich rückwärts durch die Zeit zu bewegen – während der Rest der Welt sich im selben Moment weiter vorwärtsbewegt.
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Das Ergebnis ist ein visuell rauschhaftes und konzeptionell bahnbrechendes Science-Fiction-Action-Meisterwerk, das emotional vielleicht hier und da etwas kalt wirkt, aber das ist eben der Preis für Nolans gnadenlose Präzision.
Die besten Sci-Fi-Filme aller Zeiten – Platz 33:
Planet der Affen 2: Revolution (2014)
Regie: Matt Reeves
Mit: Gary Oldman, Keri Russell, Andy Serkis
Dass ein Sequel zu einem Reboot von uns 5 von 5 Sternen bekommt, ist ganz sicher keine Alltäglichkeit. Aber letztendlich ist die nicht nur tricktechnisch bahnbrechende Blockbuster-Fortsetzung von Matt Reeves' „Planet der Affen: Revolution“ eben thematisch noch reifer, erzählerisch noch mutiger und visuell noch brillanter als der Vorgänger „Planet der Affen: Prevolution“.
Das zeigt sich übrigens schon in den ersten 20 Minuten, die ganz allein den Affen gehören und in denen der Zuschauer ganz ohne gesprochene Worte ein Gefühl für die Gemeinschaft bekommt, die Caesar (Andy Serkis) in der vergangenen Dekade etwa bis zum Entwicklungsstand eines Wikingerdorfes gebracht hat.
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So tut es dann auch besonders weh, wenn man immer stärker spürt, dass wegen all der Angst und all den Vorurteilen ein Krieg zwischen den Menschen und den Affen vermutlich unausweichlich ist. Als Zuschauer fiebert man so sehr mit den Figuren (auf beiden Seiten!) mit und der Unsinn des Krieges wird auf so schmerzhafte Weise deutlich, dass man sofort auf die ebenfalls grandiosen Action-Sequenzen verzichten würde, nur um das irrsinnige Töten zu beenden. Ein größeres Lob kann man einem Anti-Kriegsfilm, zumal wenn er im trügerischen Gewand eines CGI-Sommer-Blockbusters daherkommt, kaum machen!
Die besten Sci-Fi-Filme aller Zeiten – Platz 32:
Vergiss mein nicht (2004)
Regie: Michel Gondry
Mit: Jim Carrey, Kate Winslet, Tom Wilkinson
Sein Gespür für skurrile Geschichten mit farbenfrohen Figuren hat der Autor Charlie Kaufman bereits mit „Being John Malkovich“ und „Adaption.“ eindrucksvoll bewiesen – immerhin gab es für beide Drehbücher jeweils eine Oscar-Nominierung. Aber abstauben konnte er einen der begehrten Goldjungen erst 2005, als er für das Original-Drehbuch zu Michel Gondrys „Vergiss mein nicht“ ausgezeichnet wurde. Inwiefern das Meisterwerk als Science-Fiction einzuordnen ist?
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Auch ohne futuristische Sets, Raumschiffe, Roboter oder Zeitreisen dreht sich in „Vergiss mein nicht“ alles um die Kernfrage der Science-Fiction schlechthin: Wohin führt uns die ständig zunehmende Technologisierung von Umwelt und Mensch? Und wollen wir da überhaupt hin?
Jim Carrey spielt einen Mann, der sich mittels einer neuen Technologie schmerzhafte Beziehungserinnerungen und damit seinen Liebeskummer aus dem Hirn radieren lassen will. Erst im Verlauf des surrealen Films wird ihm inmitten kollabierender Erinnerungsszenarien klar, dass diese ganz besondere Form des Roulette-Spiels mit Psyche und Persönlichkeit nicht ohne Nebenwirkung bleibt...
Die besten Sci-Fi-Filme aller Zeiten – Platz 31:
Clockwork Orange (1971)
Regie: Stanley Kubrick
Mit: Malcolm McDowell, Patrick Magee, Michael Bates
Stanley Kubricks futuristische Gesellschaftssatire, in der Alex (Malcolm McDowell), dem Anführer einer Jugendbande, mittels einer Gehirnwäsche der freie Wille genommen wird, gehört zu den stärksten Filmen des visionären Filmemachers. Die deutliche Darstellung von Gewalttätigkeit und sozialer Verrohung wurde von vielen Seiten als Affront gegen gängige Moralvorstellungen gewertet und verurteilt.
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Inzwischen darf „Uhrwerk Orange“ allerdings als vollständig rehabilitiert gelten und wird mit nennenswerter Verspätung als bitterböse und beklemmende Satire über das Individuum in einer totalitären Gesellschaft gefeiert. Nahezu zynisch wirkt in diesem Sinne vor allem der Schlussteil des thesenhaften Films, wenn Kubrick Alex’ Gehirnwäsche mit einem Traum konterkariert, in dem der Protagonist als Vergewaltiger mit Freifahrtschein weiterwütet.
„Uhrwerk Orange“ ist ein inszenatorisch brillantes, zeitloses Meisterwerk und einer der intensivsten Filme des vielseitigen Science-Fiction-Genres.
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