Netflix‘ filmische Eigenproduktionen genießen nicht gerade besten Ruf, was daran liegt, dass einfach sehr viele Netflix-Originals erscheinen und beim Streaming-Unternehmen Quantität vor Qualität geht, weswegen wenigen Perlen viele bestenfalls mittelmäßige Titel gegenüberstehen. Doch während über die große Masse vergessenswerter Filme auch schnell nicht mehr gesprochen wird, machen die teuren Produktionen, in die Netflix große Hoffnungen setzt und den eigenen Ruf in Hollywood stärken sollen, derzeit umso mehr von sich reden.
So gehört Martin Scorseses „The Irishman“ ohne Frage zu den Filmen des Jahres, über die am meisten gesprochen wurde und noch immer wird – und das zumeist auch nur in den höchsten Tönen. Das Mafia-Epos mit Robert De Niro, Al Pacino und Joe Pesci ist nämlich auch ein verdammt guter Film geworden!
Aber der Titel des besten Netflix-Film des Jahres geht trotzdem an eine andere Produktion: An das Ehe-Drama „Marriage Story“ mit Adam Driver („Star Wars 9“) und Scarlett Johansson („Black Widow“), das seit heute (6. Dezember) zum Abruf bereitsteht.
Das macht "Marriage Story" so großartig
Wir durften „Marriage Story“ von Noah Baumbach, der nach „The Meyerowitz Stories“ seinen zweiten Netflix-Film gedreht hat, bereits im Herbst bei den Filmfestspielen in Venedig sehen und waren hellauf begeistert. Über allem thronen natürlich die beiden herausragenden Hauptdarsteller, die nicht umsonst als aussichtsreiche Kandidaten für die kommende Oscarverleihung gehandelt werden, aber auch darüber hinaus hat das Drama so einiges zu bieten.
Da wäre das präzise Skript mit seinen schneidigen Dialogen, das den 136-minütigen „Marriage Story“ niemals langweilig werden lässt, da wäre aber auch der verdammt gutaussehende Look des Films. Und auch die Nebendarsteller überzeugen auf voller Linie, vor allem Laura Dern („Jurassic Park“) hat von Noah Baumbach einen komplett oscarwürdigen Monolog geschrieben bekommen, wie wir in unserer FILMSTARTS-Kritik feststellen:
Marriage StoryDarum geht’s in "Marriage Story"
Charlie (Driver) und Nicole (Johansson) waren zehn Jahre lang ein Traumpaar, das auch beruflich sehr erfolgreich war: Als Regisseur und Schauspielerin haben sie sich gemeinsam in der New Yorker Theaterszene einen Namen gemacht. Doch nun wollen sie getrennte Wege gehen. Nicole zieht zurück in ihre Heimat Los Angeles, wo ihre Familie lebt und sie ein Angebot für einen Serien-Piloten annimmt.
Auch der gemeinsame, acht Jahre alte Sohn Henry (Azhy Robertson) zieht mit an die Westküste. Die Ehegatten sind dabei fest entschlossen, die Scheidung einvernehmlich und ohne großes juristisches Aufheben zu erledigen. Aber dann kommen doch noch die Anwälte ins Spiel und es entbrennt ein erbitterter Streit, der sich vor allem darum dreht, ob Henry nur temporär oder für immer in Los Angeles bleiben soll…
Ebenfalls neu bei Netflix: "Fuller House" Staffel 5 und mehr
Während „Marriage Story“ natürlich der größte Netflix-Neustart des Nikolaustages ist, sind aber noch ein paar weitere Titel erschienen. Unter anderem die fünfte und letzte Staffel des „Full House“-Nachfolgers „Fuller House“. Darüber hinaus stehen nun noch die folgenden Filme und Serien zum Streaming bereit:
- „Virgin River“
- „Three Days Of Christmas“
- „Triad Princess“
- „Der Auserwählte“ Staffel 2
- „Astronomy Club: Die Sketch Show“
- „Geständnisse eines Mörders“
- „Spirit – wild und frei: Weihnachts-Spirit“
- „Karakai Jozu no Takagi-san“ Staffel 2“