Mit einem weltweiten Einspielergebnis von bis jetzt über einer Milliarde US-Dollar ist „Joker“ mit Joaquin Phoenix in der Hauptrolle der erste R-Rated-Film (in den USA ab 17 Jahren freigegeben), der diese Marke je erklommen hat.
Der enorme Erfolg seiner ungewöhnlichen DC-Comicverfilmung, die statt Actionspektakel auf psychologisches Drama setzt, könnte einer ursprünglichen Idee von Regisseur Todd Phillips („Hangover“) nun zum Durchbruch verhelfen.
Denn wie Phillips nun in einem Interview gegenüber IGN bestätigt hat, hatte er Warner eigentlich ganze drei Comicbösewicht-Charakterstudien mit drei verschiedenen Regisseuren innerhalb eines eigenen Labels vorgeschlagen.
"Joker" als Auftakt von "DC Black"
Laut Phillips sei „Joker“ in seinem Pitch für Warner der erste Film einer Art Anthologie-Trilogie unter dem Label „DC Black“ gewesen, vollkommen losgelöst vom restlichen DCEU, um Verwirrungen mit den dort ebenfalls vorkommenden Figuren zu vermeiden. Jeder der Filme sollte dabei eine für sich stehende und düstere Low-Budget-Charakterstudie sein.
Phillips hierzu: „Ich habe drei Filme vorgeschlagen. ‚Joker‘ sollte der erste sein, mit mir an Bord, dann noch zwei weitere Filme mit zwei anderen Regisseuren. Aber ich möchte ihre Namen eigentlich nicht nennen, denn dann wird daraus eine große Sache gemacht und ich ziehe diese Regisseure da hinein, obwohl ich selbst nie mit ihnen darüber gesprochen habe. Es war bloß ich, der Warner Bros. davon erzählt hat“.
Was Fans und Interessierte sicherlich nicht davon abhalten wird, über die potentiellen Filmemacher und auch die betroffenen Figuren zu spekulieren.
Doch Warner schreckte die Idee eines neuen Labels offenbar ab:
„Ihre Antwort war, dass es keinen Grund gibt, ein eigenes Label zu kreieren. Es gäbe keinen Grund, diesen ganzen Stress mitzumachen. Wenn wir so eine Art von Film machen wollen, dann machen wir ihn, wie es dann mit ‚Joker‘ passiert ist. Ich habe das verstanden, aber ich dachte, es wäre einfach cool, wenn es real werden würde“.
Nach "Joker": Gibt es eine Zukunft für "DC Black"?
Der Erfolg von „Joker“, der profitabelsten Comicbuchverfilmung aller Zeiten, könnte die Verantwortlichen bei Warner indes darüber nachdenken lassen, Philips „DC Black“-Idee, die dieser immer noch für großartig hält, doch noch einmal aufzugreifen.
Mit dem Pinguin, Mr. Freeze oder Two-Face gibt es einige DC-Schurken mit tragischen Hintergrundgeschichten, die sich für ein solches Franchise mehr als anbieten würden – auch wenn sicher keiner von ihnen so populär wie der Joker ist. Möglicherweise sind dabei auch Phillips Original-Pitches wieder im Gespräch.
Ein Publikum für solche Psycho-Dramen ist jedenfalls ganz offensichtlich vorhanden. Das zeigt schon die Diskussion um eine mögliche Fortsetzung von „Joker“. Phillips hierzu: „Natürlich wird über mögliche Sequels gesprochen, wenn ein Film, der 60 Millionen gekostet hat, plötzlich eine Milliarde einspielt. Aber es gab keine ernsthaften Gespräche“.
Ausgeschlossen sind ein „Joker“-Sequel oder auch das „DC Black“ jetzt aber natürlich längst nicht mehr.
„Joker“ läuft seit dem 10. Oktober 2019 in den deutschen Kinos.
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